Springe zum Inhalt

https://doi.org/10.1001/jamanetworkopen.2021.40880

Forscher in den USA haben den Zusammenhang zwischen den Konsum von E-Zigaretten mit der Beendigung des Zigarettenrauchens bei erwachsenen Rauchern untersucht. Dazu wurden fünf Jahre lang (2014-2019) Raucher beobachtet, die eigentlich gar nicht mit dem Rauchen aufhören wollten.

Die Kohortenstudie hat gezeigt, dass die tägliche Nutzung von E-Zigaretten zu einer achtfach höheren Wahrscheinlichkeit, mit dem Rauchen aufzuhören, geführt hat, obwohl die Teilnehmer überhaupt nicht vor hatten mit dem Rauchen aufzuhören. Dennoch haben etwa 28 Prozent der Raucher die E-Zigaretten verwendeten, anschließend mit dem Rauchen auf gehört.

https://doi.org/10.1001/jamanetworkopen.2021.40880

Kasza KA, Edwards KC, Kimmel HL, et al. Association of e-Cigarette Use With Discontinuation of Cigarette Smoking Among Adult Smokers Who Were Initially Never Planning to Quit. JAMA Netw Open. 2021;4(12):e2140880. doi:10.1001/jamanetworkopen.2021.40880

https://doi.org/10.1016/j.addbeh.2021.107217

Australische Forscher haben die Ergebnisse einer landesweit repräsentativen Stichprobe erwachsener Raucher in Australien untersucht um festzustellen, ob die Reduzierung und Beendigung des Rauchens mit einem vermehrten Gebrauch von E-Zigaretten verbunden ist.

Man fand heraus, dass es bei täglicher E-Zigaretten Nutzung eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für eine Reduzierung oder Beendigung des Rauchens gibt. Dieser Effekt ist geringer, wenn es sich nur um einen gelegentlichen Konsum von E-Zigaretten handelt.

https://doi.org/10.1016/j.addbeh.2021.107217

Sun T, Lim CCW, Rutherford BN, Johnson B, Leung J, Gartner C, Hall WD, Connor JP, Chan GCK. Is smoking reduction and cessation associated with increased e-cigarette use? Findings from a nationally representative sample of adult smokers in Australia. Addict Behav. 2022 Apr;127:107217. doi: 10.1016/j.addbeh.2021.107217. Epub 2021 Dec 18. PMID: 34954648.

Rauchen ist das größte vermeidbare Gesundheitsrisiko in Deutschland. Jährlich sterben in Deutschland über 127.000 Menschen an den Folgen des Tabakkonsums. 

https://www.bundesgesundheitsministerium.de/service/begriffe-von-a-z/r/rauchen.htm

Bundesministerium für Gesundheit - Rauchen - 17. Dezember 2021

www.debra-study.info

Laut der vom Bundesministerium für Gesundheit geförderten DEBRA Studie (Deutsche Befragung zum Rauchverhalten) ist die Prävalenz der E-Zigarettennutzung unter Jugendlichen erneut gesunken und hat mit 0,5 Prozent einen historischen Tiefststand erreicht.

DEBRA study – Deutsche Befragung zum Rauchverhalten - Prävalenz aktueller E-Zigarettennutzung, www.debra-study.info

https://doi.org/10.1093/ntr/ntab247

Eine Analyse einer randomisierten, kontrollierten Studie, die im Journal Nicotine and Tobacco Research veröffentlicht wurde, hat die Wirkung von E-Zigaretten auf die Zigarettenabstinenz bei Rauchern, die eigentlich nicht aufhören wollen, untersucht.

Die Studie hat gezeigt, dass Raucher, die mit Hilfe von E-Zigaretten das Rauchen reduzieren wollten, mit einer höheren Wahrscheinlichkeit vollständig auf E-Zigaretten umstiegen, wenn diese eine zigarettenähnliche Nikotinabgabe hatten. E-Zigaretten mit einer zigarettenähnlichen Nikotinabgabe (36 mg/ml) bewirkten einen deutlichen Anstieg der Zigarettenabstinenz. Bei E-Zigaretten mit geringerer Nikotinabgabe (8 mg/ml) war nach 24 Wochen kein signifikanter Effekt auf die Zigarettenabstinenz festzustellen.

Die Autoren schlussfolgern daraus, dass E-Zigaretten mit einer zigarettenähnlichen Nikotinabgabe Rauchern effektiver helfen, mit dem Tabakkonsum aufzuhören.

https://doi.org/10.1093/ntr/ntab247

Foulds J, Cobb CO, Yen MS, Veldheer S, Brosnan P, Yingst J, Hrabovsky S, Lopez AA, Allen SI, Bullen C, Wang X, Sciamanna C, Hammett E, Hummer BL, Lester C, Richie JP, Chowdhury N, Graham JT, Kang L, Sun S, Eissenberg T. Effect of Electronic Nicotine Delivery Systems on Cigarette Abstinence in Smokers With No Plans to Quit: Exploratory Analysis of a Randomized Placebo-Controlled Trial. Nicotine Tob Res. 2022 Jun 15;24(7):955-961. doi: 10.1093/ntr/ntab247. PMID: 34850164; PMCID: PMC9391685.

https://doi.org/10.1093/ntr/ntab243

Forscher der University of Michigan und der University of Alabama haben untersucht ob der Konsum von E-Zigaretten bei Jugendlichen in Zusammenhang mit einem späteren Rauchstart steht.

In der Studie, die im Journal Nictotine & Tobacco Research veröffentlich wurde, kommt man zu dem Ergebnis, dass unter den jugendlichen Niemals-Zigaretten-Rauchern diejenigen, die bei Studienbeginn jemals E-Zigaretten benutzt hatten, im Vergleich zu Niemals-E-Zigaretten-Nutzern einen bescheidenen oder nicht-signifikanten Anstieg des späteren 12-Monats- oder 30-Tage-Rauchens aufwiesen. Im Gegensatz zu früheren Studien hat man hierbei auch soziodemografischen Merkmale der Befragten, die Exposition gegenüber Tabakkonsumenten, die Anfälligkeit für Zigaretten und verhaltensbezogene Risikofaktoren berücksichtigt.

https://doi.org/10.1093/ntr/ntab243

Ruoyan Sun, PhD, David Mendez, PhD, Kenneth E Warner, PhD, Is Adolescent E-Cigarette Use Associated With Subsequent Smoking? A New Look, Nicotine & Tobacco Research, Volume 24, Issue 5, May 2022, Pages 710–718, https://doi.org/10.1093/ntr/ntab243

https://doi.org/10.1186/s12954-021-00562-9

Eine britische Studie aus dem Harm Reduction Journal hat sich mit der Prävalenz und den Merkmalen des regelmäßigen Konsums von alternativen Nikotinprodukten über den Zeitraum von einem Jahr oder länger beschäftigt.

Dabei konnte man deutlich erkennen, dass ein regelmäßiger Konsum mit aktuellem oder ehemaligem Rauchen zusammenhängt. Der Konsum unter Nie-Rauchern ist mit 0,6 Prozent extrem niedrig. In den meisten Fällen hat es sich dabei um einen einmaligen Probierkonsum gehandelt, der nicht zu einem dauerhafter Konsum geführt hat.

Bedenken, dass mit dem Verbreitung von alternativen Nikotinprodukten ein Konsum unter Nie-Rauchern gefördert wird, teilen die Autoren ausdrücklich nicht.

https://doi.org/10.1186/s12954-021-00562-9

Cox, S., Brown, J., Kock, L. et al. Prevalence and characteristics of ever regular use of non-combustible nicotine for 1 year or more: a population survey in England. Harm Reduct J 18, 114 (2021). https://doi.org/10.1186/s12954-021-00562-9

https://doi.org/10.1016/j.addbeh.2021.107168

Eine US-amerikanische Studie die im Journal Addictive Behaviours veröffentlicht wurde hat bevorzugte Geschmacksrichtungen und Muster im Konsum von Tabak bei erwachsenen Dual-Usern untersucht.

Es hat sich gezeigt, dass Dual-User, die süße Aromen bevorzugten, an weniger Tagen Zigaretten rauchten als diejenigen, die Tabak- und Mentholaromen bevorzugten. Sie waren außerdem weniger Abhängig von Zigaretten und hatten weniger Langeweile. Die Dual-User gehen davon aus, dass ihre Motivation mit dem Geschmack der E-Zigaretten und der sensorischen Erfahrung zusammenhingen. Bemerkenswert war auch, dass Dual-User die süße Aromen verwendeten eine höhere Wahrscheinlichkeit hatten, nach 12 Monaten komplett mit dem Rauchen aufzuhören.

https://doi.org/10.1016/j.addbeh.2021.107168

Rest EC, Brikmanis KN, Mermelstein RJ. Preferred flavors and tobacco use patterns in adult dual users of cigarettes and ENDS. Addict Behav. 2022 Feb;125:107168. doi: 10.1016/j.addbeh.2021.107168. Epub 2021 Oct 30. PMID: 34772504; PMCID: PMC8629959.

http://doi.org/10.1016/j.addbeh.2021.107152

Eine US-amerikanische Studie aus dem Journal Addictive Behaviours hat Ergebnisse der ITC-Umfrage zum Rauchen und Dampfen 2020 in Kanada, England und den Vereinigten Staaten ausgewertet. Dabei ging es unter anderem um Reaktionen auf mögliche Beschränkungen von Nikotinprodukten unter regelmäßigen E-Zigaretten Konsumenten die Tabakfremde Aromen verwenden.

Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass die überwiegende Mehrheit der Befragten sämtliche Geschmacksbeschränkungen ablehnen (82%). Fast 29% der Konsumenten gaben an, dass sie im Falle eines Verbots von tabakfremden Aromen auf eine weiterhin verfügbare Geschmacksrichtungen wechseln würden. Ganze 28,3% der Konsumenten sind jedoch bereit einen Weg zu finden um an verbotene Aromen zu gelangen (Schwarzmarkt, Importe). Über 17% der E-Zigaretten Konsumenten würde wieder zurück zur Tabak-Zigarette wechseln. Die übrigen Befragten sind unentschlossen und würden entweder aufhören E-Zigaretten zu verwenden oder wüssten nicht was sie machen würden.

http://doi.org/10.1016/j.addbeh.2021.107152

Gravely S, Smith DM, Liber AC, et al. Responses to potential nicotine vaping product flavor restrictions among regular vapers using non-tobacco flavors: Findings from the 2020 ITC Smoking and Vaping Survey in Canada, England and the United States. Addict Behav. 2022;125:107152. doi:10.1016/j.addbeh.2021.107152

https://doi.org/10.1007/s00103-021-03435-5

Ein Artikel im Bundesgesundheitsblatt beleuchtet die Rolle der E-Zigarette bei der Rauchentwöhnung.

Die Veröffentlichung zeigt, dass es für den Einsatz der E‑Zigarette bei der Tabakentwöhnung wissenschaftliche Argumente gibt. Es wird gefordert, dass der Einsatz auf klar umrissenen und wissenschaftlich fundierten Kriterien basieren sollte. Dazu müssen die Chancen und Risiken der E-Zigarette besser verstanden werden.

Anhand der vorliegenden Forschungsergebnisse wird die Frage gestellt, ob man aus gesundheitspolitischen Überlegungen weiterhin direkt eine komplette Nikotinabstinenz erreichen und dabei eine hohe Abbrecherquote riskieren sollte. Man schlägt vor sich in einem ersten Schritt darauf zu konzentrieren, die Schadstoffexposition eines jeden Rauchers zu minimieren und erst anschließend einen kompletten Nikotinentzug anzustreben.

Es besteht dringender Handlungsbedarf hinsichtlich einer Evaluation der aktuellen Tabakentwöhnungsstrategie, da zwischen 2016 und 2019 in Deutschland nur etwa 20 % aller Raucher mindestens einen Rauchstoppversuch unternommen haben. Dies bedeutet im Umkehrschluss, dass die überwiegende Mehrheit der Raucher (ca. 80 %) in diesem Zeitraum erst gar nicht versucht hat, ihre gesundheitliche Situation mit der Aufgabe des Tabakkonsums zu verbessern. Daher sollten alle verfügbaren Werkzeuge eingesetzt werden, wenn nicht grundsätzliche und schwerwiegende Argumente dagegensprechen. Aus Sicht der aktuellen Forschung ist das bei der E‑Zigarette nicht der Fall.

https://doi.org/10.1007/s00103-021-03435-5

Stöver H. Diversifizierung der Rauchentwöhnungsprogramme – die Rolle der E-Zigarette [Diversification of smoking cessation programmes-the role of e-cigarettes]. Bundesgesundheitsblatt Gesundheitsforschung Gesundheitsschutz. 2021;64(11):1473-1479. doi:10.1007/s00103-021-03435-5