Eine Studie untersuchte die Auswirkungen von E-Zigaretten auf die Schleimhäute der Nase. Es wurden menschliche Nasenschleimhautzellen und Nasenschleimhautgewebe sowohl E-Zigaretten-Aerosol als auch Zigarettenrauch ausgesetzt. Die Ergebnisse zeigten, dass E-Zigaretten eine strukturelle Deregulierung und eine Abnahme der Proliferationsrate verursachten sowie pro-inflammatorische Zytokinantworten auslösten. Die Forscher schlussfolgern, dass E-Zigaretten die Nasenschleimhaut schädigen und die angeborene Immunfunktion beeinträchtigen könnten.
Anmerkung: In-vitro-Studien sind im Allgemeinen aufgrund ihrer künstlichen Umgebung und der begrenzten Aussagekraft für komplexe biologische Systeme wie den menschlichen Körper limitiert. Daher können die Ergebnisse nicht direkt auf den menschlichen Körper übertragen werden. Darüber hinaus kann die Exposition von Zellen in einer Schale nicht alle Aspekte der tatsächlichen Exposition von Menschen gegenüber E-Zigaretten Aerosolen im täglichen Leben vollständig widerspiegeln. Da die E-Zigaretten unter Laborbedingungen getestet wurde und nicht unter realen Bedingungen, ist die Übertragbarkeit der Ergebnisse auf den Alltag einschränkt.
Zusammenfassung
Zielsetzung: Bei der Verwendung von E-Zigaretten kommt das Aerosol mit verschiedenen Schleimhautgeweben, darunter auch dem Nasenepithel, in Kontakt, was zu nasalen Pathologien führen kann. Wir haben daher die Auswirkungen von E-Zigaretten auf das Verhalten von Nasenepithelzellen und -gewebe untersucht.
Methoden: Humane primäre Nasenepithelzellen und künstlich hergestellte 3D-Nasenschleimhautgewebe wurden entweder E-Zigaretten-Aerosol oder normalem Zigarettenrauch ausgesetzt oder nicht. Anschließend wurden die Lebensfähigkeit der Zellen und die Aktivität der Laktatdehydrogenase (LDH) untersucht. Anhand der Gewebe wurden die Gewebestruktur, die Expression des Proliferationsmarkers Ki67 und die Sekretion von proinflammatorischen Zytokinen durch die künstliche Nasenschleimhaut analysiert.
Ergebnisse: Die nasalen Epithelzellen, die E-Zigaretten ausgesetzt waren, wiesen nach der Exposition gegenüber E-Zigaretten eine größere Zellgröße und einen schwachen Zellkern auf. Dies wird durch die erhöhte LDH-Aktivität nach der Exposition mit E-Zigaretten im Vergleich zu der in der Kontrolle beobachteten Aktivität bestätigt. Gewebe, die dem E-Zigaretten-Aerosol ausgesetzt waren, zeigten eine strukturelle Deregulierung mit mehr großen Zellen, weniger Ki67-positiven Zellen und einer reduzierten Proliferationsrate im Vergleich zu den nicht-exponierten Geweben. Zytokinmessungen ergaben hohe Werte von IL-6, IL-8, TNFα und MCP-1, was zeigt, dass E-Zigaretten proinflammatorische Zytokinreaktionen auslösen.
Schlussfolgerung: E-Zigaretten-Aerosol zeigte nachteilige Auswirkungen auf Nasenepithelzellen und Nasenschleimhautgewebe. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass E-Zigaretten eine Gefahr für das Nasengewebe darstellen und die angeborene Immunfunktion der Nasenepithelzellen beeinträchtigen könnten.
https://doi.org/10.1016/j.amjoto.2020.102686
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32866847/
Rouabhia M, Piché M, Corriveau MN, Chakir J. Effect of e-cigarettes on nasal epithelial cell growth, Ki67 expression, and pro-inflammatory cytokine secretion. Am J Otolaryngol. 2020;41(6):102686. doi:10.1016/j.amjoto.2020.102686