Die Studie untersucht die Wirksamkeit von E-Zigaretten als Hilfsmittel zur Rauchentwöhnung bei Obdachlosen. In dem dreimonatigen Experiment erhielten die Teilnehmer ein E-Zigaretten-Gerät und verschiedene Aromen. Es zeigte sich, dass die selbstberichtete Reduktion des Zigarettenkonsums signifikant war, während der Kohlenmonoxidgehalt im Körper unverändert blieb. Obwohl einige Nebenwirkungen auftraten, berichteten die Teilnehmer von positiven Effekten wie erhöhte Energie, weniger Husten, besseres Atmen und finanzielle Vorteile durch den Umstieg auf E-Zigaretten. Außerdem wurde eine statistisch signifikante Verbesserung im Bereich "schlechte Konzentration" festgestellt. Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass E-Zigaretten eine wirksame Methode zur Rauchentwöhnung bei Obdachlosen sein können.
Zusammenfassung
Hintergrund: Rauchen ist bei Menschen, die Obdachlosendienste in Anspruch nehmen, weit verbreitet, und sie sind überproportional von rauchbedingten Krankheiten betroffen. Dieses Papier berichtet über die Ergebnisse einer dreimonatigen Intervention in kleinem Maßstab, bei der die Wirksamkeit, die Herausforderungen und die Möglichkeiten des Einsatzes elektronischer Nikotinabgabesysteme (ENDS) zur Unterstützung der Raucherentwöhnung bei Personen, die eine irische Obdachlosenunterkunft aufsuchen, untersucht wurden. Die Ergebnisse dieser Intervention werden im Hinblick auf das Gleichgewicht zwischen der Verwendung von Vaping zur Unterstützung der Raucherentwöhnung und der Fortsetzung des Rauchens betrachtet.
Methoden: Dreiundzwanzig Teilnehmer wurden rekrutiert. Es wurden demografische Daten, Kohlenmonoxid (CO)-Messungen, der Status der Obdachlosigkeit und die Rauchergeschichte erfasst. Die Teilnehmer erhielten ein ENDS-Gerät und zwei 10-ml-Flaschen mit E-Liquid, das in verschiedenen Geschmacksrichtungen und Stärken erhältlich war. Die Teilnehmer konnten wöchentlich neue Flaschen abholen. In den Wochen 1, 4, 8 und 12 wurden der Fagerström-Test und die Skala für Stimmung und körperliche Symptome (MPSS) durchgeführt.
Ergebnisse: Über 75 % der Bewohner des teilnehmenden Wohnheims wurden rekrutiert (23/30). Aufgrund von Datenschutzproblemen, des vorübergehenden Charakters der Zielgruppe und der Nichteinhaltung der Intervention kam es jedoch zu einem erheblichen Verlust an Nachuntersuchungen (n = 14). Die von den Teilnehmern selbst angegebene Verringerung des Zigarettenkonsums erwies sich als statistisch signifikant (p < 0,001). Die Verringerung der Kohlenmonoxid-Messungen war jedoch statistisch nicht signifikant. Die Verringerung des Fagerström-Nikotinabhängigkeitstests war statistisch signifikant (p = 0,001), die Verringerung der MPSS-Komposit-Scores "Drang zum Rauchen" und "Stärke des Drangs" jedoch nicht. Zu den berichteten Nebenwirkungen gehörten Husten, laufende Nase, Nasenbluten, leichtes Schwitzen, Schwindel, vermehrter Schleim und ein brennendes Gefühl im hinteren Teil des Halses. Hindernisse für die Teilnahme waren die Normen der Gleichaltrigen, Einschränkungen beim Dampfen in der Unterkunft und ungünstige Lebensereignisse. Als positive Auswirkungen wurden u. a. mehr Energie, weniger Husten, bessere Atmung und finanzielle Vorteile genannt. Eine Verbesserung im Bereich "Konzentrationsschwäche" war ebenfalls statistisch signifikant (p = 0,040).
Schlussfolgerung: ENDS-basierte Interventionen können bei dieser Bevölkerungsgruppe wirksam sein. Künftige Forschungsarbeiten sollten darauf abzielen, die Nachbeobachtung zu verbessern, die Einbeziehung von Verhaltenskomponenten in Betracht zu ziehen und die gesundheitlichen Auswirkungen im Hinblick auf die anhaltenden Bedenken in Bezug auf Risiken und das Gleichgewicht der Schäden zu überwachen.
https://doi.org/10.1186/s12954-020-00406-y
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33046080/
Scheibein F, McGirr K, Morrison A, Roche W, Wells JSG. An exploratory non-randomized study of a 3-month electronic nicotine delivery system (ENDS) intervention with people accessing a homeless supported temporary accommodation service (STA) in Ireland [published correction appears in Harm Reduct J. 2021 Nov 9;18(1):113]. Harm Reduct J. 2020;17(1):73. Published 2020 Oct 12. doi:10.1186/s12954-020-00406-y