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Erheblich niedrigere Werte von Biomarkern für schädliche Expositionen lassen vermuten, dass Konsumenten von E-Zigaretten geringere Gesundheitsrisiken haben als Zigarettenraucher

Einleitung: In der Praxis sind die wahrscheinlichen langfristigen gesundheitlichen Auswirkungen von E-Dampf-Produkten (EVP) unter tatsächlichen Nutzungsbedingungen im Vergleich zum Zigarettenrauchen nicht gut untersucht.

Methoden: In dieser Querschnittsbeobachtungsstudie wurden Biomarker für die Exposition (BOE) gegenüber ausgewählten schädlichen und potenziell schädlichen Inhaltsstoffen sowie Biomarker für potenzielle Schäden (BOPH), die für rauchbedingte Krankheiten relevant sind, bei erwachsenen ausschließlichen EVP-Konsumenten (AEVP, n = 144) und erwachsenen ausschließlichen Zigarettenrauchern (AS, n = 73) gemessen. AEVP benutzten ihre eigene EVP-Marke für mehr als 6 Monate, nachdem sie mehr als 10 Jahre lang Zigaretten geraucht hatten, und AS rauchten ihre eigene Zigarettenmarke für mehr als 10 Jahre. Die Rekrutierung der Probanden und die Einverständniserklärung wurden online eingeholt, und die Urin-/Blutproben wurden in lokalen klinischen Labors entnommen, was ein neues Paradigma für die Erhebung von Daten aus der Praxis darstellt.

Ergebnisse: Die Werte von Gesamt-NNAL (NNK-Metabolit), 3-Hydroxypropylmercaptursäure (Acrolein-Metabolit) und Carboxyhämoglobin (Maß für Kohlenmonoxid) waren bei AEVP im Vergleich zu AS um 46 % bis 86 % niedriger (p ≤ .0001), ebenso die Nikotinäquivalente (Nikotin und seine fünf Metaboliten; 36 %, p < .01). Die Werte einiger BOPH waren bei AEVP im Vergleich zu AS signifikant niedriger für 11-Dehydrothromboxan-B2 (29 %, p = .04; Thrombozytenaktivierung), 8-Epi-Prostaglandin F2α (23 %, p = .02; oxidativer Stress) und lösliches interzelluläres Adhäsionsmolekül-1 (16 %, p = .02; Endothelfunktion).

Schlussfolgerungen: Diese Studie zeigt die Durchführbarkeit eines neuen Ansatzes für die Erhebung von Daten aus der Praxis. Erheblich niedrigere Werte von BOEs (NNK, Nikotin, Acrolein, Kohlenmonoxid) und günstige Unterschiede bei BOPHs (Thrombozytenaktivierung, oxidativer Stress, Endothelfunktion) lassen vermuten, dass EVP-Konsumenten geringere Gesundheitsrisiken haben als Zigarettenraucher.

Auswirkungen: Zigarettenrauchen verursacht schwere Krankheiten. Der Umstieg von einem brennbaren Tabakerzeugnis auf ein nicht brennbares Produkt ist ein möglicher Weg zur Schadensbegrenzung für erwachsene Raucher, die nicht aufhören können oder wollen. Das relative Risiko des Gebrauchs von EVP im Vergleich zu Zigaretten ist in der Praxis nicht gut belegt. Diese Studie liefert Daten, die sich speziell auf den Konsum von Tabakrauchbestandteilen und Biomarkern für potenzielle Schäden beziehen und unter realen Bedingungen erhoben wurden. Die Gesamtheit der Belege deutet darauf hin, dass der ausschließliche Konsum von EVP im Vergleich zum Rauchen von Zigaretten ein geringeres Gesundheitsrisiko darstellen könnte.

https://doi.org/10.1093/ntr/ntz185

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/31563966/

Oliveri D, Liang Q, Sarkar M. Real-World Evidence of Differences in Biomarkers of Exposure to Select Harmful and Potentially Harmful Constituents and Biomarkers of Potential Harm Between Adult E-Vapor Users and Adult Cigarette Smokers. Nicotine Tob Res. 2020;22(7):1114-1122. doi:10.1093/ntr/ntz185