Hintergrund: Im Jahr 2015 wurde in einer Studie festgestellt, dass eine E-Zigarette der alten Generation bei 5,0 V im Vergleich zu Tabakzigaretten 5-15-mal mehr Formaldehyd emittiert. Wir wollten diese Studie unter Verwendung derselben E-Zigarettenausrüstung und desselben E-Liquids wiederholen und dabei die Erzeugung von trockenen Zügen überprüfen.
Aufbau: Erfahrene E-Zigaretten-Benutzer (n = 26) nahmen 4 Sekunden lang Züge bei verschiedenen Spannungseinstellungen und wurden gebeten, die Entstehung von trockenen Zügen zu melden. Die Formaldehyd-Emissionen wurden sowohl bei realistischen als auch bei trockenen Zügen gemessen.
Ergebnisse: Trockene Züge wurden von 88 % der Teilnehmer bei einer Spannung von ≤4,2 V festgestellt; daher wurden 4,0 V als Obergrenze für den realistischen Gebrauch definiert. Die Werte reichten von 3,4 (SE = 2,2) μg/10 Züge bei 3,3 V bis 718,2 (SE = 58,2) μg/10 Züge bei 5,0 V. Die bei 4,0 V festgestellten Werte betrugen 19,8 (SE = 5,6) μg/10 Züge. Bei 4,0 V wäre die tägliche Formaldehydbelastung durch den Konsum von 3 g Flüssigkeit mit dem getesteten Gerät um 32 % geringer als beim Rauchen von 20 Tabakzigaretten.
Schlussfolgerungen: Die hohen Formaldehyd-Emissionen, über die in einer früheren Studie berichtet wurde, wurden durch unrealistische Nutzungsbedingungen verursacht, die bei E-Zigaretten-Nutzern den unangenehmen Geschmack von trockenen Zügen hervorrufen und daher vermieden werden.
In frühen Labortests wurden hohe Formaldehydwerte festgestellt, aber spätere Studien ergaben sehr niedrige Werte, wenn sie unter realistischen Einsatzbedingungen getestet wurden.
https://doi.org/10.1016/j.fct.2017.08.044
Farsalinos KE, Voudris V, Spyrou A, Poulas K. E-cigarettes emit very high formaldehyde levels only in conditions that are aversive to users: A replication study under verified realistic use conditions. Food Chem Toxicol. 2017;109(Pt 1):90-94. doi:10.1016/j.fct.2017.08.044
