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Konzentration von Diacetyl im Aerosol von E-Zigaretten bis zu 100-mal niedriger als in Tabakrauch

Diacetyl, ein chemischer Aromastoff der in den ersten Jahren der E-Zigarette noch in einigen E-Liquids vorhanden war, wurde mit Bronchiolitis obliterans, einer schweren, seltenen Lungenerkrankung ("Popcorn-Lunge"), in Verbindung gebracht. Daraufhin wurde dieser Stoff in europäischen Liquids verboten, obwohl der Gehalt von Diacetyl im Aerosol von E-Zigaretten viel geringer war als im Tabakrauch. Bis heute gibt es keine gemeldeten Fälle, in denen die Krankheit durch Rauchen oder den Konsum von E-Zigaretten verursacht wurde.

Einleitung: Ziel dieser Studie war es, Liquids für elektronische Zigaretten (EC) mit süßem Geschmack auf das Vorhandensein von Diacetyl (DA) und Acetylpropionyl (AP) zu untersuchen, Chemikalien, die für die Verwendung in Lebensmitteln zugelassen sind, aber beim Einatmen mit Atemwegserkrankungen in Verbindung gebracht werden.

Methoden: Insgesamt wurden 159 Proben von 36 Herstellern und Einzelhändlern in 7 Ländern gekauft. Zusätzlich wurden drei Flüssigkeiten hergestellt, indem eine konzentrierte Geschmacksprobe mit bekannten DA- und AP-Gehalten in einer Konzentration von 5 %, 10 % und 20 % in einer Mischung aus Propylenglykol und Glycerin aufgelöst wurde. Das von einem EC produzierte Aerosol wurde analysiert, um die Konzentration von DA und AP zu bestimmen.

Ergebnisse: DA und AP wurden in 74,2 % der Proben gefunden, wobei die meisten Proben DA enthielten. Für beide Chemikalien wurden in Flüssigkeit und Aerosol ähnliche Konzentrationen gefunden. Die mediane tägliche Exposition betrug 56 μg/Tag (IQR: 26-278 μg/Tag) für DA und 91 μg/Tag (IQR: 20-432 μg/Tag) für AP. Diese Werte lagen etwas unter den strengen NIOSH-Grenzwerten für die Exposition am Arbeitsplatz und waren im Vergleich zum Rauchen 100- bzw. 10-mal niedriger; allerdings waren die Verbraucher bei 47,3 % der DA- und 41,5 % der AP-haltigen Proben höheren Werten als den Grenzwerten ausgesetzt.

Schlussfolgerungen: DA und AP wurden in einem großen Teil der EC-Liquids mit süßem Geschmack gefunden, wobei viele von ihnen die Verbraucher höheren als den Sicherheitsgrenzwerten aussetzten. Ihr Vorhandensein in EC-Liquids stellt ein vermeidbares Risiko dar. Die Hersteller von EC-Flüssigkeiten und die Lieferanten von Aromen sollten geeignete Maßnahmen ergreifen, um diese Gefahren aus den Produkten zu beseitigen, ohne dabei unbedingt die Verfügbarkeit von süßen Aromen einzuschränken.

https://doi.org/10.1093/ntr/ntu176

Farsalinos KE, Kistler KA, Gillman G, Voudris V. Evaluation of electronic cigarette liquids and aerosol for the presence of selected inhalation toxins. Nicotine Tob Res. 2015;17(2):168-174. doi:10.1093/ntr/ntu176