Eine Studie die im Journal of Dentistry veröffentlicht wurde, hat die Fortschreiten einer Parodontitis bei Rauchern und Konsumenten von E-Zigaretten bewertet.
In ihrer Forschungsarbeit haben die Wissenschaftler bei sechzig Teilnehmer parodontal erkrankte Stellen untersucht. Unter den Teilnehmern waren 30 E-Zigaretten- und 30 Zigarettenkonsumenten. Diese wurden zu Studienbeginn, nach 3 Monaten und nach 6 Monaten untersucht. Es wurden gesunde und kranke Stellen bei Rauchern beobachtet und deren MMP-8- und CTX-Werte (Marker für Entzündungen und Kollagenabbau) gemessen.
Die Verschlechterung der Parodontitis und die damit verbundene fortschreitende Destruktion des Zahnhalteapparats war bei den Konsumenten von Tabakzigaretten im Vergleich zum den E-Zigarettennutzern signifikant höher, dieser Unterschied zeigte sich sowohl bei der 3- als auch bei der 6-monatigen Nachuntersuchung. Die Ergebnisse zeigten, dass Raucher beider Gruppen eine Verschlechterung des Zahnfleisches aufwiesen, wobei die Zigarettenraucher eine signifikant höhere Verschlechterung aufwiesen als die E-Zigarettenraucher. Die Studie ergab, dass Rauchen, MMP-8 und CTX Faktoren für den klinischen Verlust von Zahnfleisch sind.
Zusammenfassung
Zielsetzungen: Längsschnittliche Bewertung der parodontalen Parameter sowie der MMP-8- und CTX-Werte (C-terminales vernetztes Telopeptid des Typ-I-Kollagens) von erkrankten und gesunden Stellen bei Rauchern von Zigaretten und elektronischen Zigaretten (E-Zigaretten) sowie Charakterisierung der Proben der Gingivakrevikularflüssigkeit (GCF) mit Hilfe der Raman-Spektroskopie. Darüber hinaus sollte längsschnittlich ermittelt werden, ob MMP-8 und CTX prädiktive Faktoren für den Attachmentverlust in Parodontitisstellen sind.
Methoden: Sechzig parodontal gesunde und 60 parodontal erkrankte Stellen von 30 E-Zigaretten- und 30 Zigarettenrauchern wurden bei Studienbeginn, nach 3 Monaten und nach 6 Monaten untersucht. Es wurden GCF-Proben entnommen, um die MMP-8- und CTX-Konzentrationen mithilfe eines Enzymimmunoassays zu untersuchen. Infrarot-Absorptionsspektren von GCF wurden zu allen Zeitpunkten erfasst und zur Identifizierung wichtiger funktioneller Gruppen verarbeitet.
Ergebnisse: Bei beiden Rauchern wurde nach 6 Monaten ein signifikant erhöhter Attachmentverlust im Vergleich zum Ausgangswert beobachtet (p < 0,01). Dieser Unterschied war bei Zigarettenrauchern im Vergleich zu E-Zigarettenkonsumenten signifikant höher (p < 0,01). MMP-8, CTX und Raucherpackungsjahre waren sowohl bei E-Zigaretten- als auch bei Zigarettenrauchern signifikant mit der Sondierungstiefe und dem klinischen Attachmentverlust korreliert. Bei MMP-8 und CTX zeigten die Parodontitisstellen sowohl bei der 3- als auch bei der 6-monatigen Nachuntersuchung einen statistisch signifikanten Unterschied zwischen E-Zigaretten- und Zigarettenrauchern. Von der Baseline bis zur 6-monatigen Nachbeobachtung wiesen die Parodontitisstellen beider Gruppen höhere Spektralbandenintensitäten mit Dekonvulsionen und Raman-Verschiebungen für Amid I- und Amid II-Peaks auf.
Schlussfolgerung: Zigarettenraucher zeigten eine stärkere parodontale Verschlechterung als E-Zigaretten-Raucher. Rauchen, MMP-8 und CTX sind prognostische Faktoren für den klinischen Attachmentverlust bei Zigaretten- und E-Zigaretten-Rauchern.
Klinische Bedeutung: Es wurden Daten zur Raman-Streuung und spektrale Informationen zur Identifizierung des Kollagenabbaus bei E-Zigaretten- und Zigarettenrauchern analysiert. Diese Art der Analyse erweist sich als robustes diagnostisches und prognostisches Instrument für Parodontalerkrankungen. Rauchen, MMP-8 und CTX sind prognostische Faktoren für den klinischen Attachmentverlust bei Zigaretten- und E-Zigaretten-Rauchern.
https://doi.org/10.1016/j.jdent.2021.103678
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33895240/
Akram Z, Aati S, Alrahlah A, Vohra F, Fawzy A. Longitudinal evaluation of clinical, spectral and tissue degradation biomarkers in progression of periodontitis among cigarette and electronic cigarette smokers. J Dent. 2021;109:103678. doi:10.1016/j.jdent.2021.103678