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Keine Karbonylverbindungen oberhalb der Nachweisgrenze im E-Zigaretten Aerosol

Eine Studie hat das Aerosol von E-Zigaretten untersucht und dabei Nikotin, Propylenglykol und Glycerin gefunden. Karbonylgruppen wurden jedoch nicht oberhalb der Nachweisgrenze nachgewiesen.


Zusammenfassung

Elektronische Zigaretten erfreuen sich seit ihrer Einführung auf dem europäischen Markt wachsender Beliebtheit. Sie werden von den Herstellern als gesündere Alternative zu Tabakzigaretten angepriesen. Die Debatte unter Wissenschaftlern und Gesundheitsexperten über ihre möglichen Auswirkungen auf die Gesundheit und die Luftqualität in Innenräumen bedeutet jedoch, dass weitere Forschungen zu diesem Produkt erforderlich sind, um sicherzustellen, dass die Entscheidungen von politischen Entscheidungsträgern, Gesundheitsdienstleistern und Verbrauchern auf einer soliden wissenschaftlichen Grundlage beruhen. Diese Studie untersuchte und charakterisierte die Auswirkungen des "Vaping" (Gebrauch von elektronischen Zigaretten) auf die Innenraumluft unter kontrollierten Bedingungen in einer 30m(3)-Emissionskammer. In der Studie wurde die Zusammensetzung des Hauptdampfes von E-Zigaretten in Bezug auf Propylenglykol, Glycerin, Karbonyl- und Nikotinemissionen unter Verwendung einer Rauchmaschine mit angepassten Rauchparametern bestimmt. Zwei verschiedene Grundrezepte für Nachfüllflüssigkeiten mit jeweils drei unterschiedlichen Nikotinmengen wurden mit zwei Modellen von E-Zigaretten getestet. Die Nachfüllflüssigkeiten wurden auf ihren Gehalt an Propylenglykol, Glycerin und Nikotin sowie qualitativ auf die wichtigsten Aromastoffe untersucht. Mögliche gesundheitliche Auswirkungen des E-Zigarettenkonsums werden in dieser Arbeit nicht diskutiert. Die in dieser Studie getesteten elektronischen Zigaretten erwiesen sich als Quellen für Propylenglykol, Glycerin, Nikotin, Karbonyl und Aerosolpartikel. Das Ausmaß der Exposition ist bei aktiven und passiven "Vapern" (Nutzern elektronischer Zigaretten) sehr unterschiedlich. Extrapoliert man die durchschnittlichen Mengen an Propylenglykol und Glycerin, die auf dem Filterkissen der Rauchmaschine kondensieren, auf die resultierende Lungenkonzentration, so erhält man geschätzte Lungenkonzentrationen von 160 bzw. 220 mgm(-3) für Propylenglykol und Glycerin. Das Dampfen von Nachfüllflüssigkeiten mit einer Nikotinkonzentration von 9mgmL(-1) führte zu Nikotinmengen im Dampfkondensat, die mit denen von normalen Zigaretten mit niedrigem Nikotingehalt (0,15-0,2mg) vergleichbar waren. In Kammerstudien wurden Spitzenkonzentrationen von 2200μgm(-3) für Propylenglykol, 136μgm(-3) für Glycerin und 0,6μgm(-3) für Nikotin erreicht. Carbonylgruppen wurden in den Kammerstudien nicht oberhalb der Nachweisgrenze nachgewiesen. Partikel im Größenbereich von 20nm bis 300nm nahmen während des Dampfens ständig zu und erreichten schließlich Spitzenkonzentrationen von 7×10(6)PartikelL(-1). Darüber hinaus wiesen die getesteten Produkte Konstruktionsmängel auf, wie z. B. Leckagen aus den Kartuschenbehältern. Die möglichen langfristigen Auswirkungen von E-Zigaretten auf die Gesundheit sind noch nicht bekannt. E-Zigaretten, die Auswirkungen des Dampfens auf die Gesundheit und die Zusammensetzung von Nachfüllflüssigkeiten erfordern daher weitere Untersuchungen der Produkteigenschaften. Die Verbraucher würden von harmonisierten Qualitäts- und Sicherheitsverbesserungen bei E-Zigaretten und Nachfüllflüssigkeiten profitieren.

https://doi.org/10.1016/j.ijheh.2014.10.001

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/25455424/

Geiss O, Bianchi I, Barahona F, Barrero-Moreno J. Characterisation of mainstream and passive vapours emitted by selected electronic cigarettes. Int J Hyg Environ Health. 2015;218(1):169-180. doi:10.1016/j.ijheh.2014.10.001