Die Verwendung von E-Zigaretten stellt ein Gesundheitsrisiko dar. Eine neue Studie zeigt erstmals, dass E-Zigaretten die Ausbreitung von Brustkrebszellen in der Lunge fördern können. Die Studie wurde an einer etablierten menschlichen Brustkrebszelllinie und an Mäusen durchgeführt, die mit E-Zigaretten-Vapor ausgesetzt wurden. Die Ergebnisse zeigen, dass die Tumorlast in den Lungen der Mäuse, die den E-Zigaretten-Vapor ausgesetzt waren, im Vergleich zu den Kontrollmäusen fast verdoppelt war. Obwohl die E-Zigaretten-Exposition nicht den proliferativen Index der Tumorzellen veränderte, wurde eine signifikante Verringerung des programmierten Zelltods beobachtet.
Anmerkung: In-vitro-Studien sind im Allgemeinen aufgrund ihrer künstlichen Umgebung und der begrenzten Aussagekraft für komplexe biologische Systeme wie den menschlichen Körper limitiert. Daher können die Ergebnisse nicht direkt auf den menschlichen Körper übertragen werden. Darüber hinaus kann die Exposition von Zellen in einer Schale nicht alle Aspekte der tatsächlichen Exposition von Menschen gegenüber E-Zigaretten Aerosolen im täglichen Leben vollständig widerspiegeln. Da die E-Zigaretten unter Laborbedingungen getestet wurde und nicht unter realen Bedingungen, ist die Übertragbarkeit der Ergebnisse auf den Alltag einschränkt.
Anmerkung: Die Studie wurde an Mäusen durchgeführt, daher können die Ergebnisse nicht direkt auf den Menschen übertragen werden. Die Exposition gegenüber den E-Liquids erfolgte bei den Mäusen auf eine andere Weise als bei menschlichen E-Zigarettennutzern. Möglicherweise wurden die Mäuse mit einer hohen Dosis an Nikotin behandelt, die möglicherweise höher ist als die Menge an Nikotin, die typischerweise von Menschen durch E-Zigaretten konsumiert wird. Die Mäusen wurden automatisch erzeugtem Aerosol ausgesetzt, was generell kritisch zu betrachten ist. Während ein menschlicher Konsument sofort mit dem Konsum aufhört, wenn der Verdampfer trockenläuft (Liquidmangel/Nachflussmangel) oder Überhitzt (falsche Einstellung), bleibt ein Tier weiterhin den potenziell schadstoffbelasteten Expositionen ausgesetzt.
Zusammenfassung
Das Rauchen von elektronischen Zigaretten (E-Zigaretten) oder Vaping ist aufgrund seiner Beliebtheit ein neues Problem für die öffentliche Gesundheit. Während über die vielfältigen schädlichen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit berichtet wird, befasst sich keine aktuelle Studie mit den Auswirkungen von E-Zigaretten auf die Metastasierung von Tumoren, der Hauptursache für die Tumorsterblichkeit. Anhand der etablierten menschlichen Brustkrebszelllinie MDA MB-231 konnten wir zunächst zeigen, dass E-Zig-Dampfextrakt (Nikotin 24 mg/ml, Propylenglykol 50 %, pflanzliches Glycerin 50 %, keine Aromastoffe) die Migration von Tumorzellen signifikant verstärkte (P<0,0001), aber keine signifikante Wirkung auf die Proliferation von Tumorzellen zeigte (P>0,05). Um die metastasenfördernde Wirkung von E-Zigaretten in vivo zu untersuchen, verwendeten wir NOD-SCID-Gamma-Mäuse, denen wir Tumorzellen über die Schwanzvene injizierten. Bei diesen Mäusen verdoppelte eine 4-wöchige E-Zigaretten-Exposition (Nikotin 24 mg/ml, Propylenglykol 50%, pflanzliches Glycerin 50%, keine Aromastoffe, 2 h/Tag, 5 Tage/Woche) fast die Tumorlast in den exponierten Lungen im Vergleich zu den Kontrollen (P=0,0036). Während die E-Zigaretten-Exposition den Proliferations-Index der in der Lunge kolonisierten Tumorzellen nicht veränderte (P=0,7953), war die Apoptose der Tumorzellen signifikant reduziert (P<0,001). Insgesamt haben unsere Daten zum ersten Mal die lungenbesiedlungsfördernde Wirkung von E-Zigaretten auf menschliche Brustkrebszellen nachgewiesen. Diese Ergebnisse zeigen die Risiken von E-Zigaretten für die Lungenmetastasierung verschiedener Krebsarten und rechtfertigen weitere Studien über die zugrunde liegenden Mechanismen.
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Huynh D, Huang J, Le LTT, et al. Electronic cigarettes promotes the lung colonization of human breast cancer in NOD-SCID-Gamma mice. Int J Clin Exp Pathol. 2020;13(8):2075-2081. Published 2020 Aug 1.