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Toxizität von E-Zigaretten hängt von mehreren Faktoren ab

In dieser Studie wurde die Toxizität von zwei verschiedenen E-Zigaretten-Flüssigkeiten untersucht, die mit und ohne Nikotin bei unterschiedlichen Wattzahlen aerosolisiert wurden. Dabei wurden Unterschiede in der Anzahl von Partikeln und der chemischen Zusammensetzung festgestellt. Auch die Reaktion auf menschliche Lungenmodelle wurde untersucht und es wurden Unterschiede in der Expression von Markern für Entzündungen, oxidativen Stress, Gewebeschädigung und weitere beobachtet. Die Ergebnisse zeigen, dass die Toxizität von E-Zigaretten von verschiedenen Faktoren wie Geschmack, Nikotin-Gehalt, Dampf-Regime und der Region im Atemtrakt beeinflusst wird. Es werden weitere Untersuchungen empfohlen, um eine umfassende Sicherheitsbewertung von E-Zigaretten zu ermöglichen.

Anmerkung: In-vitro-Studien sind im Allgemeinen aufgrund ihrer künstlichen Umgebung und der begrenzten Aussagekraft für komplexe biologische Systeme wie den menschlichen Körper limitiert. Daher können die Ergebnisse nicht direkt auf den menschlichen Körper übertragen werden. Darüber hinaus kann die Exposition von Zellen in einer Schale nicht alle Aspekte der tatsächlichen Exposition von Menschen gegenüber E-Zigaretten Aerosolen im täglichen Leben vollständig widerspiegeln. Da die E-Zigaretten unter Laborbedingungen getestet wurde und nicht unter realen Bedingungen, ist die Übertragbarkeit der Ergebnisse auf den Alltag einschränkt.


Zusammenfassung

Es gibt noch nicht genug Daten darüber, wie schädlich E-Zigaretten sind. Deshalb haben wir zwei beliebte E-Zigaretten-Liquids mit Fruchtgeschmack mit und ohne Nikotin untersucht, wenn sie mit einer bestimmten Stärke (40 Watt) verdampft werden. Wir haben uns angeschaut, wie viele Partikel in der Luft sind, welche Chemikalien sich in den Dämpfen befinden und wie sich die Dämpfe auf menschliche Lungenzellen auswirken. Die Anzahl der Partikel in der Luft war höher, wenn mehr Watt und Nikotin im Spiel waren. Die chemische Zusammensetzung der Dämpfe war je nach Geschmacksrichtung unterschiedlich, und es gab schädliche Substanzen wie zum Beispiel p-Benzoquinon, Nicotyrin und Aromastoffe wie Vanillin und Ethylvanillin. Es gab auch Unterschiede in der Reaktion der Zellen auf die Dämpfe, je nach Geschmacksrichtung, Nikotin-Gehalt und Lungenmodell (Bronchien oder Alveolen). Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Schädlichkeit von E-Zigaretten von verschiedenen Faktoren abhängt, wie zum Beispiel Geschmack, Nikotin-Gehalt, Verdampfungsstärke und Region der Lunge, in der sie inhaliert werden. Schädliche Chemikalien und Aromastoffe, die in hohen Konzentrationen gefunden wurden, sollten genauer untersucht werden, um ihre spezifische Rolle bei der Schädlichkeit zu bestimmen. Deshalb braucht es eine interdisziplinäre Herangehensweise, um die Sicherheit von E-Zigaretten umfassend zu bewerten.

https://doi.org/10.1038/s41598-020-77452-w

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33235237/

Ganguly K, Nordström A, Thimraj TA, et al. Addressing the challenges of E-cigarette safety profiling by assessment of pulmonary toxicological response in bronchial and alveolar mucosa models. Sci Rep. 2020;10(1):20460. Published 2020 Nov 24. doi:10.1038/s41598-020-77452-w