Die Studie untersuchte den Gebrauch von E-Zigaretten und Tabak bei Kindern und Jugendlichen in Wales. Die Ergebnisse zeigen, dass Kinder im Grundschulalter eher E-Zigaretten (5,8%) als Tabak (1,6%) probiert haben. Bis zum Alter von 14-15 Jahren blieb der E-Zigaretten-Gebrauch im Vergleich zum Tabakgebrauch höher. Insgesamt haben 12,3% der befragten Sekundarschüler im Alter von 11-16 Jahren jemals E-Zigaretten genutzt, wobei es keine Unterschiede nach Geschlecht, Ethnizität oder Familienwohlstand gab. Die Studie zeigt auch, dass regelmäßiger E-Zigarettengebrauch seltener ist und mit Tabakkonsum assoziiert wird. Nur 1,5% der 11-16-Jährigen nutzten E-Zigaretten regelmäßig, darunter auch 0,3% "Nie-Raucher". Regelmäßiger E-Zigarettengebrauch war auch unter denjenigen, die Cannabis konsumiert hatten, wahrscheinlicher.
Schlagzeile: "Studie zeigt: Kinder und Jugendliche in Wales haben öfter E-Zigaretten als Tabak ausprobiert"
Zusammenfassung
Zielsetzungen: Untersuchung der Prävalenz des Konsums elektronischer (E-)Zigaretten, der Prävalenz des E-Zigaretten- und Tabakkonsums nach Alter und der Zusammenhänge zwischen E-Zigarettenkonsum und soziodemografischen Merkmalen sowie Tabak- und Cannabiskonsum unter jungen Menschen in Wales.
Aufbau: Daten aus zwei landesweit repräsentativen Querschnittserhebungen aus den Jahren 2013-2014. Logistische Regressionsanalysen, bereinigt um Clustering auf Schulebene, untersuchten soziodemografische Merkmale des E-Zigarettenkonsums und Zusammenhänge zwischen E-Zigarettenkonsum und Rauchen.
Rahmenbedingungen: Grund- und Sekundarschulen in Wales.
Teilnehmer: Grundschulkinder im Alter von 10-11 Jahren (n=1601) und Sekundarschüler im Alter von 11-16 Jahren (n=9055).
Ergebnisse: Bei Grundschülern war die Wahrscheinlichkeit, E-Zigaretten zu benutzen, höher (5,8 %) als die, Tabak zu rauchen (1,6 %). Bis zum Alter von 14-15 Jahren war die Häufigkeit des Konsums von E-Zigaretten höher als die des Konsums von Tabak. Insgesamt gaben 12,3 % der Sekundarschüler (im Alter von 11 bis 16 Jahren) an, schon einmal E-Zigaretten konsumiert zu haben, wobei es keine Unterschiede je nach Geschlecht, ethnischer Zugehörigkeit oder Wohlstand der Familie gab. Der Prozentsatz der "Nie-Raucher", die angaben, E-Zigaretten benutzt zu haben, lag zwischen 5,3 % im Alter von 10-11 Jahren und 8,0 % im Alter von 15-16 Jahren. Der Anteil der Kinder, die jemals eine E-Zigarette benutzt hatten und angaben, derzeit zu rauchen, stieg von 6,9 % bei den 10-11-Jährigen auf 39,2 % bei den 15-16-Jährigen. Nur 1,5 % (n=125) der 11- bis 16-Jährigen, darunter 0,3 % der Nie-Raucher, gaben an, regelmäßig E-Zigaretten zu benutzen (mindestens einmal im Monat). Bei aktuellen wöchentlichen Rauchern war die Wahrscheinlichkeit eines regelmäßigen E-Zigarettenkonsums 100 Mal höher als bei Nichtrauchern (relatives Risikoverhältnis (RRR=121,15; 95% CI 57,56 bis 254,97). Regelmäßiger E-Zigarettenkonsum war auch bei denjenigen wahrscheinlicher, die Cannabis geraucht hatten (RRR 53,03; 95 % CI 38,87 bis 80,65).
Schlussfolgerungen: Viele junge Menschen (auch Nie-Raucher) haben E-Zigaretten ausprobiert. Ein regelmäßiger Konsum ist jedoch weniger verbreitet und wird mit dem Konsum von Tabakzigaretten in Verbindung gebracht. Längsschnittuntersuchungen sind erforderlich, um die altersbedingten Verläufe des E-Zigarettenkonsums zu verstehen und die zeitlichen Zusammenhänge zwischen E-Zigaretten- und Tabakkonsum zu ermitteln.
https://doi.org/10.1136/bmjopen-2014-007072
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/25877272/
Moore G, Hewitt G, Evans J, et al. Electronic-cigarette use among young people in Wales: evidence from two cross-sectional surveys. BMJ Open. 2015;5(4):e007072. Published 2015 Apr 15. doi:10.1136/bmjopen-2014-007072