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In dieser Studie wurde untersucht, wie sich das Wohlbefinden und der Umgang mit Stress bei ehemaligen Rauchern entwickeln, die entweder ganz auf Nikotin verzichten oder zu E-Zigaretten wechseln. Dabei zeigte sich, dass Personen, die zu E-Zigaretten wechselten, besser mit Stress umgehen konnten und sich gesünder fühlten als Personen, die ganz auf Nikotin verzichteten. Die Studie fand keine eindeutigen Beweise dafür, dass das Weiterverwenden von Nikotin über E-Zigaretten im Vergleich zu einem kompletten Verzicht auf Nikotin schädlich ist.

Konsumenten der E-Zigarette gaben an, sie seien besser in der Lage, mit Stress umzugehen. Auch nach mehreren Jahren ohne Tabak nehmen Menschen, die E-Zigaretten verwenden, immer noch die gleichen gesundheitlichen Fortschritte wahr, wie diejenigen, die komplett auf Nikotin verzichten.


Zusammenfassung

Einleitung: Es ist wenig darüber bekannt, wie sich der fortgesetzte Nikotinkonsum nach der Raucherentwöhnung auf das empfundene Wohlbefinden auswirkt, verglichen mit der vollständigen Beendigung des Nikotinkonsums.

Ziele und Methoden: Untersuchung von Aspekten des wahrgenommenen Wohlbefindens und der Bewältigung unter Ex-Rauchern in Abhängigkeit vom Vaping-Status. Täglich rauchende Ex-Raucher aus den 4 Ländererhebungen zu Rauchen und Vaping in den Jahren 2016 (w1 N = 883) und 2018 (w2 N = 1088) im Rahmen der Internationalen Tabakkontrolle. Querschnittsassoziationen und Längsschnittstichproben für diejenigen, die zwischen den Wellen aufgehört haben, und diejenigen, die bei w1 aufgehört und die Abstinenz bis w2 beibehalten haben. Hauptergebnismaße waren: Depressionssymptome in den letzten 30 Tagen, wahrgenommener Stress, Stressbewältigung seit dem Ausstieg und Veränderung der wahrgenommenen Gesundheit im Alltag.

Ergebnisse: In den Querschnittsanalysen berichteten Vaper mit höherer Wahrscheinlichkeit über eine verbesserte Stressbewältigung (aOR = 1,71, 95 % CI 1,23-2,36) und eine verbesserte Wahrnehmung der täglichen Gesundheit (aOR = 1,65, 95 % CI 1,26-2,16) als Nikotinabstinenzler. In den Längsschnittanalysen berichteten Raucher, die zwischen den Wellen zum Dampfen übergingen (n = 372), eher über Depressionssymptome bei w2 (aOR = 2,00, 95% CI 1,09-3,65), aber über ein verbessertes Gesundheitsempfinden (aOR = 1,92, 95% CI 1,16-3,20). Bei den ehemaligen täglichen Rauchern, die zwischen den Wellen nicht aufhörten zu rauchen (n = 382), berichteten die Vaper im Vergleich zu den Abstinenzlern häufiger über ein verbessertes Stressmanagement (RRR = 5,05, 95% CI 1,19-21,40). Ansonsten gab es keine signifikanten Unterschiede zwischen Vapern und Nikotinabstinenzlern.

Schlussfolgerungen: Es gibt kaum Belege dafür, dass sich die Wahrnehmung des Wohlbefindens bei Vapern im Vergleich zu völligen Nikotinabstinenzlern in den ersten Jahren nach dem Rauchstopp verschlechtert.

Implikationen: In dieser Studie konnten keine schlüssigen Beweise dafür gefunden werden, dass der fortgesetzte Nikotinkonsum über E-Zigaretten im Vergleich zum vollständigen Verzicht auf Nikotin gesundheitsschädlich ist. Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Fortsetzung des Nikotinkonsums kurzfristig sogar einige Vorteile mit sich bringen kann, wie z. B. eine bessere Stressbewältigung. Es sind jedoch weitere Längsschnittstudien erforderlich, um zu untersuchen, ob diese Effekte auf die frühe Phase nach dem Rauchstopp beschränkt sind und ob sich in Zukunft andere positive oder negative Auswirkungen auf die psychosoziale Gesundheit ergeben.

https://doi.org/10.1093/ntr/ntac252

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/36318814/

Le Grande M, Balmford J, Borland R, McNeill A. Perceived Health and Capacity to Cope With Stress in Recent Ex-smokers: Impact of Vaping Versus Quitting All Nicotine. Nicotine Tob Res. 2023;25(3):553-562. doi:10.1093/ntr/ntac252