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Falschinformationen über E-Zigaretten von Gesundheitsbehörden und Ärzteverbänden stiften Verwirrung und richten großen Schaden an

In einem Editorial der Zeitschrift Addiction fordern mehrere Wissenschaftler, dass die Beamten des öffentlichen Gesundheitswesens in den USA die Fehlinformationen über E-Zigaretten korrigieren müssen.

Es wird erklärt, dass Fehlinformationen im Gesundheitsbereich großen Schaden anrichten, da sie Verwirrung stiften und Misstrauen über Empfehlungen im Bereich der öffentlichen Gesundheit schüren können. Dazu geben sie Beispiele für falsche Information zu E-Zigaretten, die in der Vergangenheit von den Gesundheitsbehörden der Vereinigten Staaten verbreitet wurden und an denen trotz neuer Erkentnisse weiterhin festgehalten wird.

Sie zitieren dazu unter anderem den Surgeon General der Vereinigten Staaten, der in einem Gutachten betont hat, dass Fehlinformationen im Gesundheitsbereich eine ernsthafte Bedrohung für die öffentliche Gesundheit sind, welche die Bemühungen um die öffentliche Gesundheit untergraben.

Als eines der wichtigsten Beispiele nennen die Autoren die Fehlinformation zur Lungenerkrankung EVALI, die zwischen Mitte 2019 und Anfang 2020 in Nordamerika zu schweren Erkrankungen und vorzeitigen Todesfällen geführt hat führte. Obwohl inzwischen klar ist, dass illegale und mit Vitamin-E-Acetat verunreinigte E-Joints die Ursache waren, hält die CDC weiterhin an der Bezeichnung EVALI fest und zementiert damit die falsche Information, dass nikotinhaltige E-Zigaretten für die Lungenerkrankung verantwortlich sind. Dabei ignoriert die CDC, dass Vitamin E-Acetat noch nie in nikotinhaltigen E-Zigarettenflüssigkeiten nachgewiesen werden konnte.

Diese irreführende Bezeichnung hat sich unmittelbar auf die mediale Berichterstattung ausgewirkt und zu einer verzerrten Meinung der Verbraucher über die Risiken von E-Zigaretten beigetragen, was zu einem Rückgang der Nachfrage nach E-Zigaretten um 30 % geführt hat.

Ein weiteres Problem sehen die Autoren in der Behauptung, dass E-Zigaretten einen Einstieg in den Konsum von Tabakzigaretten darstellen. Obwohl es inzwischen zahlreiche und deutliche Hinweise darauf gibt, dass der Konsum von E-Zigaretten nicht zu einem Anstieg unter den Raucherzahlen führt, wird dieses Narrativ weiterhin von zahlreichen von Organisationen des öffentlichen Gesundheitswesens und von Ärzteorganisationen verbreitet.

Solche Fehlinformationen unterstützen häufig die Befürwortung einer aggressiven Regulierung von E-Zigaretten, die, wie viele Studien gezeigt haben, zu einem Anstieg des Konsums von brennbaren Tabakerzeugnissen führt, der wesentlich gefährlicher ist. Daher ist die Korrektur dieser Fehlinformationen eine Priorität für die öffentliche Gesundheit.


Fehlinformationen im Gesundheitsbereich sind schädlich, da sie Verwirrung stiften und Misstrauen hinsichtlich der Annahme von Empfehlungen und Maßnahmen im Bereich der öffentlichen Gesundheit schüren können. Wir geben Beispiele für Fehlinformationen über E-Zigaretten, die von den Gesundheitsbehörden der Vereinigten Staaten verbreitet wurden und die sich trotz neuer Daten, die die Gültigkeit der ursprünglichen Behauptungen in Frage stellen, gehalten haben.

Pesko, Addiction 2022

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https://doi.org/10.1111/add.16097

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/36507802/

Pesko MF, Cummings KM, Douglas CE, et al. United States public health officials need to correct e-cigarette health misinformation [published online ahead of print, 2022 Dec 12]. Addiction. 2022;10.1111/add.16097. doi:10.1111/add.16097