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Eine Studie hat die Wahrnehmung von Nikotin bei Jugendlichen untersucht hat. Viele Jugendliche (77,1 %) glauben fälschlicherweise, dass Nikotin Krebs verursacht.


Zusammenfassung

Einleitung: Obwohl Nikotin die wichtigste süchtig machende Substanz im Tabak ist, ist die Verbrennung des Tabaks für die meisten tabakbedingten Krankheiten verantwortlich. Erwachsene in den USA haben eine falsche Vorstellung von der Schädlichkeit des Nikotins. Über die Nikotinwahrnehmung von Jugendlichen ist jedoch wenig bekannt.

Ziele und Methoden: Um diese Lücke zu schließen, untersuchten wir die Nikotinwahrnehmung von Jugendlichen in den USA und wie diese Wahrnehmung mit dem Tabakkonsum zusammenhängt. Die Teilnehmer waren Jugendliche (im Alter von 12 bis 17 Jahren) in den Wellen 4 (w4; Dezember 2016-Januar 2018; N = 14 798) und 4.5 (w4.5; Dezember 2017-Dezember 2018; N = 12 918) der Population Assessment of Tobacco and Health Study, einer national repräsentativen Längsschnitt-Kohortenstudie. Wir beschreiben Überzeugungen über Nikotin; Wahrnehmungen des Nikotinschadens in Zigaretten, E-Zigaretten und Nikotinersatztherapie (NRT); und demographische Unterschiede. Regressionen bewerten, ob w4-Nikotinwahrnehmungen den w4,5-Tabakkonsum vorhersagen.

Ergebnisse: Die meisten Jugendlichen antworteten richtig, dass Nikotin die Hauptursache für die Abhängigkeit ist (77,1 %), aber sie antworteten falsch, dass Nikotin die Hauptsubstanz ist, die rauchbedingten Krebs verursacht (74,7 %). Die Jugendlichen unterschieden zwischen der Schädlichkeit von Nikotin in verschiedenen Produkten und stuften im Durchschnitt das Nikotin in Zigaretten als am schädlichsten ein, gefolgt von E-Zigaretten und NRT. Bei den Jugendlichen, die zum Zeitpunkt w4 keinen Tabakkonsum hatten, ging eine höhere Wahrnehmung der Schädlichkeit von Nikotin in Zigaretten, E-Zigaretten und NRT mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit einher, zum Zeitpunkt w4,5 einen aktuellen Tabakkonsum anzugeben. Bei den Jugendlichen, die in Welle 4 derzeit Zigaretten oder E-Zigaretten konsumierten, sagte die Nikotinwahrnehmung den Wechsel zu E-Zigaretten bzw. Zigaretten in Welle 4,5 nicht voraus.

Schlussfolgerungen: Diese Ergebnisse unterstreichen die Herausforderung, wirksame und umfassende Kommunikationsstrategien zu entwickeln, die die Auswirkungen von Nikotin genau vermitteln, ohne den Tabakkonsum zu fördern.

https://doi.org/10.1093/ntr/ntad028

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/36920470/

O'Brien EK, Roditis M, Persoskie A, Margolis KA. Youths' Perceptions of Nicotine Harm and Associations With Product Use [published online ahead of print, 2023 Mar 15]. Nicotine Tob Res. 2023;ntad028. doi:10.1093/ntr/ntad028

Eine systematische Überprüfung australischer Wissenschaftler untersuchte das Wissen, die Einstellungen, Überzeugungen und Praktiken von Hausärzten in Bezug auf die Verschreibung von E-Zigaretten zur Raucherentwöhnung.

Die Forscher weisen darauf hin, dass Hausärzte eine wichtige Rolle bei der Bereitstellung von Informationen, Unterstützung und Behandlung für Raucher spielen. Den meisten Hausärzten fehlt jedoch das Wissen und das Selbstvertrauen, um mit ihren Patienten die Sicherheit und Wirksamkeit von E-Zigaretten als Alternative zur Raucherentwöhnung zu besprechen.

Man kommt zu dem Schluss, dass klare Leitlinien zum Potenzial von E-Zigaretten erforderlich sind, um Hausärzte über E-Zigaretten zur Raucherentwöhnung zu informieren und diese auch entsprechend weiterzubilden.


Den meisten Hausärzten fehlte es an Vertrauen und sie fühlten sich unwohl, wenn sie mit ihren Patienten über die Sicherheit und Wirksamkeit von E-Zigaretten als Mittel zur Raucherentwöhnung sprachen.

Selamoglu, BMC Public Health 2022

Zusammenfassung

Hintergrund: Allgemeinmediziner spielen eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, rauchende Patienten mit Gesundheitsinformationen, Unterstützung und Behandlung zu versorgen, um sie zu ermutigen, mit dem Rauchen aufzuhören. Trotz widersprüchlicher Belege für die Wirksamkeit von elektronischen Zigaretten (E-Zigaretten) als Hilfsmittel zur Raucherentwöhnung wächst das Interesse an der Rolle, die E-Zigaretten als Alternative zum Tabakrauchen spielen könnten. Diese systematische Übersichtsarbeit zielt darauf ab, Erkenntnisse aus qualitativen, quantitativen und gemischten Studien zu Wissen, Einstellungen, Überzeugungen und sozialen Normen von Hausärzten in Bezug auf die Verwendung von E-Zigaretten als Hilfsmittel zur Raucherentwöhnung zusammenzufassen.

Methoden: Diese Studie wurde nach den PRISMA-Richtlinien durchgeführt. Es wurden Studien aus MEDLINE, CINAHL, SCOPUS, PsycINFO, EMBASE und grauer Literatur durchsucht. Zwei unabhängige Gutachter sichteten Zusammenfassungen und Volltextartikel, um Studien zu identifizieren, die die Einschlusskriterien erfüllten. Mit Hilfe eines Datenextraktionsformulars wurden relevante Daten aus den eingeschlossenen Artikeln extrahiert und anhand der MMAT-Checkliste einer Qualitätsbewertung unterzogen. Ein PRISMA-Flussdiagramm wurde verwendet, um den Fluss der Arbeiten und die Gründe für den Ausschluss festzuhalten. Eingeschlossen wurden Studien, die quantitative, qualitative oder gemischte Daten erhoben, um Wissen, Einstellungen, Überzeugungen und soziale Normen von Hausärzten in Bezug auf die Verwendung von E-Zigaretten als Hilfsmittel zur Raucherentwöhnung zu ermitteln.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 4056 Abstracts gesichtet und 25 Artikel eingeschlossen. Unsere Ergebnisse zeigten, dass Hausärzte gemischte Ansichten über die Empfehlung von E-Zigaretten als Hilfsmittel zur Raucherentwöhnung hatten. Einige Hausärzte waren optimistisch und hatten ihren Patienten E-Zigaretten empfohlen. Andere waren zurückhaltend und waren nicht der Meinung, dass E-Zigaretten eine wirksame Methode zur Raucherentwöhnung sind. Den meisten Hausärzten fehlte es an Wissen und Vertrauen, um mit ihren Patienten über die Sicherheit und Wirksamkeit von E-Zigaretten als Alternative zur Raucherentwöhnung zu sprechen.

Schlussfolgerung: Diese systematische Überprüfung zeigt, dass es gemischte Ansichten über E-Zigaretten als Hilfsmittel zur Raucherentwöhnung gibt. Klare Leitlinien über die Rolle von E-Zigaretten sind erforderlich, um Hausärzte über E-Zigaretten zur Raucherentwöhnung zu informieren und zu schulen.

https://doi.org/10.1186/s12889-022-14696-3

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/36550439/

Selamoglu M, Erbas B, Kasiviswanathan K, Barton C. General practitioners' knowledge, attitudes, beliefs and practices surrounding the prescription of e-cigarettes for smoking cessation: a mixed-methods systematic review. BMC Public Health. 2022;22(1):2415. Published 2022 Dec 23. doi:10.1186/s12889-022-14696-3

In einem Editorial der Zeitschrift Addiction fordern mehrere Wissenschaftler, dass die Beamten des öffentlichen Gesundheitswesens in den USA die Fehlinformationen über E-Zigaretten korrigieren müssen.

Es wird erklärt, dass Fehlinformationen im Gesundheitsbereich großen Schaden anrichten, da sie Verwirrung stiften und Misstrauen über Empfehlungen im Bereich der öffentlichen Gesundheit schüren können. Dazu geben sie Beispiele für falsche Information zu E-Zigaretten, die in der Vergangenheit von den Gesundheitsbehörden der Vereinigten Staaten verbreitet wurden und an denen trotz neuer Erkentnisse weiterhin festgehalten wird.

Sie zitieren dazu unter anderem den Surgeon General der Vereinigten Staaten, der in einem Gutachten betont hat, dass Fehlinformationen im Gesundheitsbereich eine ernsthafte Bedrohung für die öffentliche Gesundheit sind, welche die Bemühungen um die öffentliche Gesundheit untergraben.

Als eines der wichtigsten Beispiele nennen die Autoren die Fehlinformation zur Lungenerkrankung EVALI, die zwischen Mitte 2019 und Anfang 2020 in Nordamerika zu schweren Erkrankungen und vorzeitigen Todesfällen geführt hat führte. Obwohl inzwischen klar ist, dass illegale und mit Vitamin-E-Acetat verunreinigte E-Joints die Ursache waren, hält die CDC weiterhin an der Bezeichnung EVALI fest und zementiert damit die falsche Information, dass nikotinhaltige E-Zigaretten für die Lungenerkrankung verantwortlich sind. Dabei ignoriert die CDC, dass Vitamin E-Acetat noch nie in nikotinhaltigen E-Zigarettenflüssigkeiten nachgewiesen werden konnte.

Diese irreführende Bezeichnung hat sich unmittelbar auf die mediale Berichterstattung ausgewirkt und zu einer verzerrten Meinung der Verbraucher über die Risiken von E-Zigaretten beigetragen, was zu einem Rückgang der Nachfrage nach E-Zigaretten um 30 % geführt hat.

Ein weiteres Problem sehen die Autoren in der Behauptung, dass E-Zigaretten einen Einstieg in den Konsum von Tabakzigaretten darstellen. Obwohl es inzwischen zahlreiche und deutliche Hinweise darauf gibt, dass der Konsum von E-Zigaretten nicht zu einem Anstieg unter den Raucherzahlen führt, wird dieses Narrativ weiterhin von zahlreichen von Organisationen des öffentlichen Gesundheitswesens und von Ärzteorganisationen verbreitet.

Solche Fehlinformationen unterstützen häufig die Befürwortung einer aggressiven Regulierung von E-Zigaretten, die, wie viele Studien gezeigt haben, zu einem Anstieg des Konsums von brennbaren Tabakerzeugnissen führt, der wesentlich gefährlicher ist. Daher ist die Korrektur dieser Fehlinformationen eine Priorität für die öffentliche Gesundheit.


Fehlinformationen im Gesundheitsbereich sind schädlich, da sie Verwirrung stiften und Misstrauen hinsichtlich der Annahme von Empfehlungen und Maßnahmen im Bereich der öffentlichen Gesundheit schüren können. Wir geben Beispiele für Fehlinformationen über E-Zigaretten, die von den Gesundheitsbehörden der Vereinigten Staaten verbreitet wurden und die sich trotz neuer Daten, die die Gültigkeit der ursprünglichen Behauptungen in Frage stellen, gehalten haben.

Pesko, Addiction 2022

.

https://doi.org/10.1111/add.16097

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/36507802/

Pesko MF, Cummings KM, Douglas CE, et al. United States public health officials need to correct e-cigarette health misinformation [published online ahead of print, 2022 Dec 12]. Addiction. 2022;10.1111/add.16097. doi:10.1111/add.16097

Eine Studie aus dem Journal Nicotine & Tobacco Research hat die unbeabsichtigte Auswirkungen auf erwachsene Raucher untersucht, die durch Anti-E-Zigaretten Werbung für Jugendliche entstehen.

Die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA) und andere Organisationen haben öffentliche Gesundheitskampagnen gestartet, um Jugendliche vom Konsum von E-Zigaretten abzuhalten. Die Studie hat untersucht, wie sich diese Kampagnen auf erwachsene Raucher auswirken, die diesen Botschaften ausgesetzt sind. Dabei stand die Wahrnehmung von E-Zigaretten und die Motivation, diese Produkte zu verwenden, um das Rauchen zu reduzieren oder aufzugeben, im Fokus.

Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass das Betrachten des Werbespots "Vaping is an Epidemic" zu einer insgesamt negativeren Erwartungshaltung gegenüber E-Zigaretten und der damit verbundenen Schadensreduzierung, führte. Diejenigen, die den Spot gesehen hatten, schätzten E-Zigaretten als schädlicher und weniger wirksam für die Raucherentwöhnung ein. Zudem sank die Motivation für einen Wechsel auf E-Zigaretten.

Die Ergebnisse deuten zudem darauf hin, dass erwachsene Raucher, die den Werbespot gesehen haben, E-Zigaretten für die Raucherentwöhnung mit geringerer Wahrscheinlichkeit in Betracht ziehen und damit die Akzeptanz eines potenziellen Hilfsmittels für die Raucherentwöhnung mit wachsender empirischer Unterstützung verringern.


Zusammenfassung

Einleitung: Die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA) und andere Organisationen haben Gesundheitskampagnen entwickelt und verbreitet, die Jugendliche vom Dampfen abhalten sollen. Es ist jedoch nicht bekannt, wie sich diese Kampagnen auf erwachsene Raucher auswirken, die diesen Botschaften ausgesetzt sind, und zwar in Bezug auf ihre Wahrnehmung von E-Zigaretten und ihre Motivation, diese Produkte zu verwenden, um das Rauchen zu reduzieren oder aufzugeben.

Methoden: Es wurde ein kontrolliertes experimentelles Design verwendet, um die Auswirkungen einer von der FDA verbreiteten Anti-Vaping-Werbung (PSA) mit dem Titel "Vaping is an Epidemic" auf erwachsene Raucher zu untersuchen. Wir haben 161 tägliche Raucher nach dem Zufallsprinzip entweder den FDA-PSA oder ein vergleichbares Video ohne E-Zigaretten-Inhalt sehen lassen und stellten die Hypothese auf, dass der PSA Einfluss auf Variablen haben würde, die mit der schadensmindernden Nutzung von E-Zigaretten zusammenhängen, einschließlich kognitiver Erwartungen, wahrgenommenem Schaden, Wirksamkeit der Raucherentwöhnung und der angegebenen Wahrscheinlichkeit, vom Rauchen zum Dampfen zu wechseln.

Ergebnisse: Der PSA führte zu einem Anstieg der Erwartungen in Bezug auf das Gesundheitsrisiko und die Wirksamkeit. Das Betrachten des PSA führte im Vergleich zum Kontrollvideo zu einer insgesamt negativeren Erwartungshaltung gegenüber E-Zigaretten und allen anderen Variablen im Zusammenhang mit der schädlichen Nutzung. Diejenigen, die den PSA gesehen hatten, schätzten E-Zigaretten als schädlicher (p < .001) und weniger wirksam für die Raucherentwöhnung ein (p < .01) und berichteten über eine geringere Wechselmotivation (p < .001).

Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass erwachsene Raucher, die den Werbespot gesehen haben, E-Zigaretten für die Raucherentwöhnung mit geringerer Wahrscheinlichkeit in Betracht ziehen, was die Akzeptanz eines potenziellen Hilfsmittels für die Raucherentwöhnung mit wachsender empirischer Unterstützung verringert. Sensationslüsterne, auf Jugendliche ausgerichtete Anti-Raucher-Botschaften können unbeabsichtigte Folgen für die öffentliche Gesundheit beim erwachsenen Publikum haben.

Implikationen: Diese Studie ist das erste kontrollierte Experiment, das die Auswirkungen jugendorientierter Anti-Dampfing-PSAs auf die kognitiven Erwartungen und Überzeugungen erwachsener Raucher über E-Zigaretten untersucht. Die Exposition gegenüber den PSA führte zu insgesamt negativeren Erwartungen gegenüber E-Zigaretten sowie zu einer erhöhten wahrgenommenen Schädlichkeit und geringeren Wirksamkeit von E-Zigaretten bei der Raucherentwöhnung. Die Ergebnisse zeigten, dass diese Werbespots erwachsene Raucher von der Nutzung von E-Zigaretten als Strategie zur Raucherentwöhnung oder Schadensminimierung abhalten könnten.

https://doi.org/10.1093/ntr/ntac277

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/36482754/

Sawyer LE, Brandon TH. Unintended Consequences: Testing the Effects of Adolescent-Targeted Anti-Vaping Media upon Adult Smokers [published online ahead of print, 2022 Dec 9]. Nicotine Tob Res. 2022;ntac277. doi:10.1093/ntr/ntac277

US-Forscher untersuchten, wie Erwachsene mit unterschiedlichen Raucherfahrungen auf Botschaften reagieren, die versuchen, die Vorteile des Umstiegs von Zigaretten auf E-Zigaretten zu vermitteln.

Die Ergebnisse der Studie zeigten, dass sowohl E-Zigaretten- als auch Zigarettenkonsumenten nicht der Meinung waren, dass die ausschließliche Verwendung von E-Zigaretten gesundheitliche Vorteile haben würde. Die Behauptung, dass Nutzer von E-Zigaretten nicht zur Zigarette zurückkehren sollten, hat besonders starkes Misstrauen und Zweifel unter den Teilnehmern geweckt.

Die meisten Teilnehmer stimmten jedoch der Botschaft zu, dass der Umstieg von Zigaretten auf E-Zigaretten die Benutzer weiterhin gesundheitlichen Risiken aussetzt.

Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass erwachsene Raucher Botschaften zur Schadensminderung möglicherweise nicht glauben oder falsch interpretieren und sie dadurch von einem Umstieg abgehalten werden.


Zusammenfassung

Diese Studie untersuchte die Wirksamkeit von differenzierten Botschaften, die in unserer Studie als Warnhinweise bezeichnet werden und darauf abzielen, Erwachsenen die potenziellen Vorteile eines Umstiegs von Zigaretten auf E-Zigaretten zu vermitteln. Die Botschaften sollten den potenziell komplexen Gedanken vermitteln, dass E-Zigaretten wahrscheinlich weniger schädlich sind als brennbare Zigaretten, dass E-Zigaretten aber dennoch ein Risiko darstellen. Acht Fokusgruppen von Erwachsenen (N = 37) mit unterschiedlichen Raucherprofilen beantworteten eine Reihe von Botschaften, die von Regierungsbehörden und Nichtregierungsorganisationen verwendet werden, um die Vorteile eines Umstiegs und die mit dem E-Zigarettenkonsum verbundenen Risiken zu vermitteln. Die Ergebnisse zeigen, dass die Andeutung von gesundheitlichen Vorteilen durch den ausschließlichen Gebrauch von E-Zigaretten bei den Nutzern von E-Zigaretten und brennbaren Zigaretten auf Skepsis stieß und zu Verwirrung darüber führte, worin diese Vorteile bestehen. Botschaften, die nahelegen, dass Personen, die auf E-Zigaretten umgestiegen sind, nicht zu brennbaren Zigaretten zurückkehren sollten, lösten bei den Teilnehmern der Fokusgruppe die stärksten Zweifel und das größte Misstrauen aus, unabhängig vom Raucherstatus. Die Teilnehmer, die alle Raucherprofile repräsentierten, stimmten der Aussage zu, dass der Umstieg von brennbaren Zigaretten auf E-Zigaretten den Nutzer weiterhin gesundheitlichen Risiken aussetzt. Unsere Fokusgruppendiskussionen deuten darauf hin, dass erwachsene Raucher nuancierte Botschaften über Schadensminimierung möglicherweise nicht so interpretieren, dass sie zum Umstieg ermutigt werden.

https://doi.org/10.1016/j.pmedr.2022.102060

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/36531109/

Avery RJ, Byrne S, Dorf MC, et al. Challenges in communicating the benefits of switching from cigarettes to e-cigarettes: Responses from eight adult focus groups with varying smoking experience. Prev Med Rep. 2022;30:102060. Published 2022 Nov 21. doi:10.1016/j.pmedr.2022.102060

Die Studie untersuchte die Risikowahrnehmung von US-amerikanischen Rauchern im Zusammenhang mit dem Umstieg auf E-Zigaretten. Die Ergebnisse zeigten, dass der Anteil der Raucher, die E-Zigaretten als weniger schädlich als Zigaretten wahrnehmen, kontinuierlich abnimmt. Raucher, die E-Zigaretten als weniger schädlich betrachten, waren in der nächsten Welle eher bereit, E-Zigaretten anzunehmen und vollständig auf E-Zigaretten umzusteigen. Diese Überzeugungen sagten auch eine Vermeidung der Rückkehr zum Rauchen voraus. Die Studie empfiehlt, die Fehlwahrnehmung über E-Zigaretten anzugehen, um den Umstieg auf E-Zigaretten zu fördern und so zur öffentlichen Gesundheit beizutragen.

Unter den Befragten Rauchern gaben 82,6 Prozent an, dass sie E-Zigaretten für genau so schädlich oder schädlicher halten als Tabakzigaretten. Selbst unter denjenigen die vollständig auf E-Zigaretten gewechselt hatten, waren noch 33,8 Prozent dieser Meinung.

Öffentliche Gesundheitsbehörde müssten ihrer Rolle als glaubwürdige Informationsquelle gerecht werden und mit ausgewogene Botschaften die relativ geringeren Risiken von E-Zigaretten für Rauchende betonen.


Zusammenfassung

Hintergrund: Die wahrgenommene Risikominderung motiviert Raucher, auf elektronische Nikotinabgabesysteme (ENDS) umzusteigen. Diese Studie untersucht die relativen Risikowahrnehmungen von US-Rauchern und deren prospektiven Zusammenhang mit verschiedenen Verhaltensstufen des Umstiegs auf ENDS.

Methoden: Es wurden Daten aus der landesweit repräsentativen Längsschnittstudie Population Assessment of Tobacco and Health (PATH) Adult Survey, Wellen 1 (2014) bis 5 (2019), analysiert. Wir untersuchten den Zusammenhang zwischen dem wahrgenommenen Risiko von ENDS im Vergleich zu Zigaretten ("weniger schädlich" vs. "gleich schädlich" oder "schädlicher") und 1) der Einführung von ENDS (unter nie ENDS-rauchenden Rauchern), 2) dem vollständigen Umstieg auf ENDS (d. h. dem Rauchstopp unter jemals ENDS-rauchenden Rauchern) und 3) der Vermeidung eines Rückfalls zum Rauchen (unter Rauchern, die auf ENDS umgestiegen waren) in der nächsten Welle.

Ergebnisse: Der Anteil der Raucher in den USA, die ENDS als weniger schädlich als Zigaretten ansehen, nahm kontinuierlich ab und erreichte in Welle 5 (2019) 17,4 %. Derzeitige Raucher mit einer solchen Überzeugung hatten eine höhere Wahrscheinlichkeit, ENDS anzunehmen (aOR 1,31; 95% CI 1,15-1,50) und in der folgenden Welle vollständig auf ENDS umzusteigen (aOR 2,24; 95% CI 1,89-2,65). Bei den Rauchern, die innerhalb des letzten Jahres umgestiegen waren, sagten diese Überzeugungen die Vermeidung der Wiederaufnahme des Rauchens in der nächsten Welle voraus (aOR 0,55; 95% CI 0,33-0,93).

Schlussfolgerungen: Die Überzeugungen der Raucher hinsichtlich des relativen Risikos von ENDS im Vergleich zu Zigaretten standen in einem starken und konsistenten Zusammenhang mit dem Übergang vom Rauchen zum Gebrauch von ENDS. Die Beseitigung der zunehmenden Fehleinschätzung von ENDS könnte einen Beitrag zur öffentlichen Gesundheit leisten, indem der Umstieg von Rauchern auf ENDS gefördert wird.

https://doi.org/10.1186/s12889-022-14168-8

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/36123722/

Kim S, Shiffman S, Sembower MA. US adult smokers' perceived relative risk on ENDS and its effects on their transitions between cigarettes and ENDS. BMC Public Health. 2022;22(1):1771. Published 2022 Sep 19. doi:10.1186/s12889-022-14168-8

Ein Kommentar im Journal Drug & Alcohol Review stellt klar, das der Konsum von Nikotin mit E-Zigaretten nicht die Ursache für die Lungenschäden in den Vereinigten Staaten durch EVALI war.

Der zeitlich begrenzter Ausbruch von EVALI in Nordamerika resultierte aus dem Konsum von THC welches mit Vitamin-E Acetat verunreinigt und auf dem Schwarzmarkt gekauft wurde.

Die Vermutung, dass auch nikotinhaltige E-Zigarette für EVALI verantwortlich sein könnten, resultierte aus der Aussage von 14 % der betroffenen Patienten, die zunächst angaben lediglich nikotinhalte E-Zigaretten verwendet zu haben. Doch obwohl die Patienten bestritten THC konsumiert zu haben, wurden bei einigen von ihnen biologische Rückstände von THC nachgewiesen.

Der Kommentar betont, dass es nicht ungewöhnlich ist, dass der Konsum von THC in den USA bestritten wird. Zum einen war THC zu diesem Zeitpunkt noch in 38 US Staaten illegal. Darüber hinaus gab es viele Gründe den Konsum zu verschweigen, beispielsweise die Angst den Job oder die Krankenversicherung zu verlieren, das allgemeine Stigma von THC oder die Missbilligung durch die Eltern.

Anmerkung: EVALI wurde nicht durch nikotinhaltige E-Zigaretten verursacht, sondern durch illegale und mit Vitamin-E Acetat verunreinigte E-Joints die auf dem Schwarzmarkt erworben wurden. Die mediale Berichterstattung und offizielle Stellen haben dies jedoch weitesgehend ignoriert und fälschlicherweise vor E-Zigaretten anstatt vor dem Konsum von THC-Vapes gewarnt.


Der Ausbruch von EVALI in den Vereinigten Staaten wurde durch das Dampfen von THC-Ölen auf dem Schwarzmarkt verursacht, die mit Vitamin-E-Acetat kontaminiert waren.

Mendelsohn, Drug and Alcohol Review 2023

Schlussfolgerung

Der Ausbruch von EVALI in den Vereinigten Staaten wurde durch das Dampfen von THC-Ölen auf dem Schwarzmarkt verursacht, die mit Vitamin-E-Acetat kontaminiert waren. Einige der wenigen Fälle, die angaben, nur Nikotin zu rauchen, haben ihren THC-Konsum wahrscheinlich aus Angst vor rechtlichen oder sozialen Konsequenzen falsch angegeben, da viele EVALI-Fälle in US-Bundesstaaten auftraten, in denen Cannabis noch immer illegal ist. Andere könnten ehemalige Raucher mit anderen Atemwegserkrankungen gewesen sein, die fälschlicherweise als EVALI diagnostiziert wurden. Es ist an der Zeit, dass die australischen Gesundheitsbehörden und die Medien die anhaltende Fehlinformation über die Ursachen des EVALI-Ausbruchs korrigieren, da Fehlinformationen der öffentlichen Gesundheit potenziell schaden könnten.

https://doi.org/10.1111/dar.13533

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/36000177/

Mendelsohn CP, Wodak A, Hall W. Nicotine vaping was not the cause of e-cigarette, or vaping, product use-associated lung injury in the United States. Drug Alcohol Rev. 2023;42(2):258-261. doi:10.1111/dar.13533

Diese Studie untersuchte, ob die Exposition gegenüber Fehlinformationen über die Schädlichkeit von E-Zigaretten auf Twitter zu ungenauem Wissen und falschen Vorstellungen über die Schädlichkeit von E-Zigaretten bei Rauchern führt.

Die Studie wurde im November 2019 an einer Online-Stichprobe von 2400 erwachsenen US-amerikanischen und britischen Rauchern durchgeführt, die keine E-Zigaretten benutzten. Die Teilnehmer sahen sich vier Tweets in einer von vier Bedingungen an: 1) E-Zigaretten sind genauso oder schädlicher als Rauchen, 2) E-Zigaretten sind völlig harmlos, 3) die Schädlichkeit von E-Zigaretten ist unsicher und 4) Kontrolle (körperliche Aktivität). Die Ergebnisse waren das Wissen über E-Zigaretten und die Vorstellungen über die Schädlichkeit der Nutzung von E-Zigaretten für fünf Krankheiten. Es wurden multiple logistische und lineare Regressionen durchgeführt, um den Effekt der experimentellen Bedingungen auf die Ergebnisse zu analysieren, wobei das Ausgangswissen und die wahrgenommenen Schäden berücksichtigt wurden.

Diese Studie hat gezeigt, dass kurze Exposition gegenüber Fehlinformationen auf Twitter zu ungenauem Wissen über E-Zigaretten und falschen Vorstellungen über die Schädlichkeit von E-Zigaretten führen kann.


Zusammenfassung

Hintergrund: Diese Studie untersuchte, ob die Exposition gegenüber Fehlinformationen über die Schäden von E-Zigaretten, die auf Twitter zu finden sind, zu ungenauem Wissen und falschen Wahrnehmungen der Schäden des E-Zigarettenkonsums unter Zigarettenrauchern führt.

Methoden: Wir haben im November 2019 ein randomisiertes, kontrolliertes Online-Experiment mit einer Online-Stichprobe von 2400 erwachsenen Zigarettenrauchern aus den USA und Großbritannien durchgeführt, die derzeit keine E-Zigaretten verwenden. Die Teilnehmer sahen vier Tweets unter einer von vier Bedingungen: 1) E-Zigaretten sind genauso schädlich oder schädlicher als Rauchen, 2) E-Zigaretten sind völlig harmlos, 3) die Schäden von E-Zigaretten sind ungewiss und 4) Kontrolle (körperliche Aktivität). Die Ergebnisse waren das Wissen über E-Zigaretten und die Schadenswahrnehmung des E-Zigarettenkonsums für fünf Krankheiten. Wir führten mehrfache logistische und lineare Regressionen durch, um die Auswirkung der Versuchsbedingungen auf die Ergebnisse zu analysieren, wobei wir für das Ausgangswissen und die wahrgenommenen Schäden kontrollierten.

Ergebnisse: Die Teilnehmer in der Bedingung "genauso schädlich oder schädlicher" (im Vergleich zur Kontrollgruppe) hatten eine höhere Wahrscheinlichkeit, genau über E-Zigaretten Bescheid zu wissen, die giftige Chemikalien enthalten (p < 0,001), nicht nur Wasserdampf enthalten (p < 0,001) und Formaldehyd enthalten (p < 0,001). Diese Teilnehmer wussten jedoch seltener genau, dass E-Zigaretten keinen Teer (p < 0,001) und weniger Giftstoffe als Zigaretten (p < 0,001) enthalten. Die Exposition gegenüber Tweets mit der Aussage "genauso schädlich oder schädlicher" erhöhte auch die Wahrnehmung der Schädlichkeit für fünf Krankheiten (alle p < 0,001), wobei der größte Effekt für Lungenkrebs beobachtet wurde (β = 0,313, p < 0,001). Dieser Effekt war bei den britischen Teilnehmern für alle Krankheiten größer.

Interpretation: Eine kurze Exposition gegenüber Fehlinformationen auf Twitter verringerte das genaue Wissen über das Vorhandensein von Teer und die Höhe der Giftstoffe im Vergleich zum Rauchen und erhöhte die Wahrnehmung der Schädlichkeit des E-Zigarettenkonsums.

https://doi.org/10.1177/20552076221116780

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/35935711/

Liu J, Wright C, Elizarova O, et al. Effects of brief exposure to misinformation about e-cigarette harms on Twitter on knowledge and perceptions of e-cigarettes. Digit Health. 2022;8:20552076221116780. Published 2022 Aug 2. doi:10.1177/20552076221116780

In einer Studie aus dem Journal Nicotine & Tobacco Research geht es darum, dass viele Menschen E-Zigaretten als schädlicher als herkömmliche Zigaretten ansehen, was dazu führen kann, dass Raucher nicht auf E-Zigaretten umsteigen. Die Forscher untersuchten in einer Online-Studie, wie widersprüchliche Informationen von öffentlichen Gesundheitsbehörden die Wahrnehmung von E-Zigaretten beeinflussen. Dabei zeigte sich, dass widersprüchliche Informationen die Wahrnehmung von E-Zigaretten als schädlicher erhöhen, während eine einheitliche Aussage zur Schadensminimierung die Wahrnehmung senkt. Die Ergebnisse zeigen, dass widersprüchliche Informationen Raucher und E-Zigarettennutzer davon abhalten können, auf E-Zigaretten umzusteigen, obwohl sie eine bessere Alternative zu herkömmlichen Zigaretten darstellen.


Zusammenfassung

Hintergrund: E-Zigaretten werden zunehmend fälschlicherweise als schädlicher als Zigaretten angesehen. Dies kann Raucher davon abhalten, auf E-Zigaretten umzusteigen. Eine mögliche Erklärung für diese zunehmend schädliche Einstellung sind widersprüchliche Informationen, die in den Medien, im Internet und von öffentlichen Gesundheitseinrichtungen verbreitet werden.

Ziele und Methoden: In dieser prospektiv registrierten Online-Studie wollten wir die Auswirkungen widersprüchlicher öffentlicher Gesundheitsinformationen auf die Wahrnehmung der Schädlichkeit von E-Zigaretten durch Raucher und Vaper untersuchen. Tägliche britische Raucher, die nicht dampfen (n = 334), und tägliche britische Vaper (n = 368) wurden randomisiert und erhielten entweder (1) eine übereinstimmende Aussage zur Schadensminimierung von zwei verschiedenen Gesundheitsbehörden (Harm Reduction), (2) eine übereinstimmende negative Aussage über die Schäden von E-Zigaretten von zwei verschiedenen Gesundheitsbehörden (Negative), (3) eine Aussage zur Schadensminimierung von einer Gesundheitsbehörde und eine negative Aussage von einer anderen (Conflict), und (4) eine Aussage über die Risiken des Rauchens, gefolgt von einer Aussage zur Schadensminimierung von einer Gesundheitsbehörde und einer negativen Aussage von einer anderen (Smoking Risk + Conflict). Anschließend beantworteten die Teilnehmer Fragen zu ihrer Wahrnehmung der Schädlichkeit von E-Zigaretten.

Ergebnisse: Die Bedingung "Negativ" wies die höchste Wahrnehmung der Schädlichkeit von E-Zigaretten auf, signifikant höher als die Bedingung "Raucherrisiko + Konflikt" (MD = 5,4, SE = 1,8, p < .016, d = 0,3 [CI 0,73 bis 10,04]), die sich nicht von der Bedingung "Konflikt" (MD = 1,5, SE = 1,8, p = .836, d = 0,1 [CI -3,14 bis 6,17]) unterschied. Die Konfliktbedingung unterschied sich von der Bedingung der Schadensminimierung, bei der die Schadenswahrnehmung am geringsten war (MD = 5,4, SE = 1,8, p = .016, d = 0,3 [CI 0,74 bis 10,07]).

Schlussfolgerungen: Diese Ergebnisse zeigen zum ersten Mal, dass widersprüchliche Informationen im Vergleich zu Informationen zur Schadensminimierung die Wahrnehmung von Schäden durch E-Zigaretten bei Vapern und Nichtrauchern erhöhen.

Implikationen: Diese Forschungsarbeit liefert den ersten empirischen Beweis dafür, dass widersprüchliche Informationen die Wahrnehmung von Schäden durch E-Zigaretten bei Rauchern und Vapern im Vergleich zu Informationen zur Schadensminimierung erhöhen. Dies kann eine bedeutende Auswirkung auf die öffentliche Gesundheit haben, da die Wahrnehmung der Schädlichkeit von E-Zigaretten das spätere Rauch- und Vaping-Verhalten beeinflussen kann. Widersprüchliche Informationen können Raucher, die am meisten von einer korrekten Wahrnehmung der Schädlichkeit von E-Zigaretten profitieren würden, davon abhalten, auf E-Zigaretten umzusteigen. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine konsensorientierte Gesundheitskommunikation die Wahrnehmung der Schädlichkeit von E-Zigaretten verringern kann und das Potenzial hat, die durch das Rauchen verursachte Morbidität und Mortalität zu reduzieren.

https://doi.org/10.1093/ntr/ntac163

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/35793536/

Svenson MRE, Freeman TP, Maynard OM. The Effect of Conflicting Public Health Guidance on Smokers' and Vapers' E-cigarette Harm Perceptions. Nicotine Tob Res. 2022;24(12):1945-1950. doi:10.1093/ntr/ntac163

Eine US-amerikanische Studie die im Journal Substance Use & Misuse veröffentlich wurde, hat Tweets zu E-Zigaretten, die Informationen über Nikotin oder Sucht enthielten, systematisch auf das Vorhandensein von potenziellen Fehlinformationen untersucht. Dazu wurden von April 2018 bis März 2019 insgesamt 10,1 Millionen Tweets gesammelt und gefiltert.

Die Autoren zeigen in ihren Ergebnissen, das insgesamt 41,7 Prozent der Tweets potenzielle Fehlinformationen und Übertreibungen enthielten. Sie fordern daher, Botschaften zu E-Zigaretten so gestaltet, dass sie von der Öffentlichkeit leichter verstanden werden. Außerdem müssten sie besser beobachtet werden um die Verbreitung von Fehlinterpretationen oder Fehlinformationen in sozialen Medien frühzeitig zu erkennen.


Ein häufiges Thema drehte sich um das Suchtpotenzial von Nikotin, wobei viele Tweets eine Variation von "jeder, der E-Zigaretten verwendet, wird süchtig" enthielten. Obwohl Nikotin eine stark süchtig machende Substanz ist, werden jedoch nicht alle Personen, die Nikotin konsumieren, süchtig.

Sidani, Substance Use & Misuse 2022

Zusammenfassung

Hintergrund

Twitter bietet die Möglichkeit, Fehleinschätzungen über Nikotin und Sucht im Zusammenhang mit elektronischen Nikotinabgabesystemen (ENDS) zu untersuchen. Ziel dieser Studie war es, eine Stichprobe von ENDS-bezogenen Tweets, die Informationen über Nikotin oder Sucht enthielten, systematisch auf das Vorhandensein von potenziellen Fehlinformationen zu untersuchen.

Methoden

Von April 2018 bis März 2019 wurden insgesamt 10,1 Millionen ENDS-bezogene Tweets gesammelt und nach eindeutigen Tweets gefiltert, die Schlüsselwörter für Nikotin und Sucht enthielten. Eine Teilstichprobe (n = 3.116) wurde nach der Art des Kontos (Einzelperson, Gruppe, Werbung oder Nachrichten) und dem Vorhandensein potenzieller Fehlinformationen kodiert.

Ergebnisse

Von den Tweets, die ENDS-bezogene Nikotin- oder Suchtinformationen enthielten (n = 904), enthielten 41,7 % (n = 377) potenzielle Fehlinformationen, die als Übertreibung gegen das Dampfen, Übertreibung für das Dampfen, Nikotin macht nicht süchtig oder ist niemals schädlich oder unbewiesener gesundheitlicher Nutzen codiert wurden.

Schlussfolgerungen

Anti-Vaping-Übertreibungs-Tweets verzerrten oder verschönerten Behauptungen über ENDS-Nikotin und Sucht; Pro-Vaping-Übertreibungs-Tweets interpretierten Ergebnisse aus wissenschaftlichen Studien falsch. Fehlinformationen, dass Nikotin nicht süchtig macht oder niemals schädlich ist oder einen unbewiesenen gesundheitlichen Nutzen hat, traten weniger auf, sind aber potenziell problematisch. ENDS-bezogene Botschaften sollten so gestaltet werden, dass sie von der Öffentlichkeit leicht verstanden werden können, und sie sollten überwacht werden, um die Verbreitung von Fehlinterpretationen oder Fehlinformationen in den sozialen Medien zu erkennen.


Übertreibung der Anti-Vaping-Bewegung

Übertreibungen gegen den Konsum von E-Zigaretten wurden in 21,6 % der Tweets gefunden, in denen Informationen präsentiert wurden. Die meisten dieser Tweets stammten von einzelnen Accounts. Fast jeder zehnte dieser Tweets stammte von Gruppenkonten, bei denen es sich häufig um Schulen (Universitäten und Gymnasien), kommunale Bildungsgruppen und Anti-Tabak-Interessengruppen handelte.

Die übergreifenden Themen in dieser Kategorie waren:

  • Aussagen, dass alle E-Zigaretten Nikotin enthalten
  • Übertreibung beim Nikotingehalts bestimmter Produkte im Vergleich zu Tabakzigaretten
  • Behauptungen, dass jeder, der Nikotin konsumiert, süchtig wird
  • unangemessene Übertragung von Ergebnissen aus nichtmenschlichen Studien auf den Menschen

https://doi.org/10.1080/10826084.2022.2026963

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/35068338/

Sidani JE, Hoffman BL, Colditz JB, et al. E-Cigarette-Related Nicotine Misinformation on Social Media. Subst Use Misuse. 2022;57(4):588-594. doi:10.1080/10826084.2022.2026963