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In einem Editorial der Zeitschrift Addiction fordern mehrere Wissenschaftler, dass die Beamten des öffentlichen Gesundheitswesens in den USA die Fehlinformationen über E-Zigaretten korrigieren müssen.

Es wird erklärt, dass Fehlinformationen im Gesundheitsbereich großen Schaden anrichten, da sie Verwirrung stiften und Misstrauen über Empfehlungen im Bereich der öffentlichen Gesundheit schüren können. Dazu geben sie Beispiele für falsche Information zu E-Zigaretten, die in der Vergangenheit von den Gesundheitsbehörden der Vereinigten Staaten verbreitet wurden und an denen trotz neuer Erkentnisse weiterhin festgehalten wird.

Sie zitieren dazu unter anderem den Surgeon General der Vereinigten Staaten, der in einem Gutachten betont hat, dass Fehlinformationen im Gesundheitsbereich eine ernsthafte Bedrohung für die öffentliche Gesundheit sind, welche die Bemühungen um die öffentliche Gesundheit untergraben.

Als eines der wichtigsten Beispiele nennen die Autoren die Fehlinformation zur Lungenerkrankung EVALI, die zwischen Mitte 2019 und Anfang 2020 in Nordamerika zu schweren Erkrankungen und vorzeitigen Todesfällen geführt hat führte. Obwohl inzwischen klar ist, dass illegale und mit Vitamin-E-Acetat verunreinigte E-Joints die Ursache waren, hält die CDC weiterhin an der Bezeichnung EVALI fest und zementiert damit die falsche Information, dass nikotinhaltige E-Zigaretten für die Lungenerkrankung verantwortlich sind. Dabei ignoriert die CDC, dass Vitamin E-Acetat noch nie in nikotinhaltigen E-Zigarettenflüssigkeiten nachgewiesen werden konnte.

Diese irreführende Bezeichnung hat sich unmittelbar auf die mediale Berichterstattung ausgewirkt und zu einer verzerrten Meinung der Verbraucher über die Risiken von E-Zigaretten beigetragen, was zu einem Rückgang der Nachfrage nach E-Zigaretten um 30 % geführt hat.

Ein weiteres Problem sehen die Autoren in der Behauptung, dass E-Zigaretten einen Einstieg in den Konsum von Tabakzigaretten darstellen. Obwohl es inzwischen zahlreiche und deutliche Hinweise darauf gibt, dass der Konsum von E-Zigaretten nicht zu einem Anstieg unter den Raucherzahlen führt, wird dieses Narrativ weiterhin von zahlreichen von Organisationen des öffentlichen Gesundheitswesens und von Ärzteorganisationen verbreitet.

Solche Fehlinformationen unterstützen häufig die Befürwortung einer aggressiven Regulierung von E-Zigaretten, die, wie viele Studien gezeigt haben, zu einem Anstieg des Konsums von brennbaren Tabakerzeugnissen führt, der wesentlich gefährlicher ist. Daher ist die Korrektur dieser Fehlinformationen eine Priorität für die öffentliche Gesundheit.


Fehlinformationen im Gesundheitsbereich sind schädlich, da sie Verwirrung stiften und Misstrauen hinsichtlich der Annahme von Empfehlungen und Maßnahmen im Bereich der öffentlichen Gesundheit schüren können. Wir geben Beispiele für Fehlinformationen über E-Zigaretten, die von den Gesundheitsbehörden der Vereinigten Staaten verbreitet wurden und die sich trotz neuer Daten, die die Gültigkeit der ursprünglichen Behauptungen in Frage stellen, gehalten haben.

Pesko, Addiction 2022

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https://doi.org/10.1111/add.16097

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/36507802/

Pesko MF, Cummings KM, Douglas CE, et al. United States public health officials need to correct e-cigarette health misinformation [published online ahead of print, 2022 Dec 12]. Addiction. 2022;10.1111/add.16097. doi:10.1111/add.16097

Ein Kommentar im Journal Drug & Alcohol Review stellt klar, das der Konsum von Nikotin mit E-Zigaretten nicht die Ursache für die Lungenschäden in den Vereinigten Staaten durch EVALI war.

Der zeitlich begrenzter Ausbruch von EVALI in Nordamerika resultierte aus dem Konsum von THC welches mit Vitamin-E Acetat verunreinigt und auf dem Schwarzmarkt gekauft wurde.

Die Vermutung, dass auch nikotinhaltige E-Zigarette für EVALI verantwortlich sein könnten, resultierte aus der Aussage von 14 % der betroffenen Patienten, die zunächst angaben lediglich nikotinhalte E-Zigaretten verwendet zu haben. Doch obwohl die Patienten bestritten THC konsumiert zu haben, wurden bei einigen von ihnen biologische Rückstände von THC nachgewiesen.

Der Kommentar betont, dass es nicht ungewöhnlich ist, dass der Konsum von THC in den USA bestritten wird. Zum einen war THC zu diesem Zeitpunkt noch in 38 US Staaten illegal. Darüber hinaus gab es viele Gründe den Konsum zu verschweigen, beispielsweise die Angst den Job oder die Krankenversicherung zu verlieren, das allgemeine Stigma von THC oder die Missbilligung durch die Eltern.

Anmerkung: EVALI wurde nicht durch nikotinhaltige E-Zigaretten verursacht, sondern durch illegale und mit Vitamin-E Acetat verunreinigte E-Joints die auf dem Schwarzmarkt erworben wurden. Die mediale Berichterstattung und offizielle Stellen haben dies jedoch weitesgehend ignoriert und fälschlicherweise vor E-Zigaretten anstatt vor dem Konsum von THC-Vapes gewarnt.


Der Ausbruch von EVALI in den Vereinigten Staaten wurde durch das Dampfen von THC-Ölen auf dem Schwarzmarkt verursacht, die mit Vitamin-E-Acetat kontaminiert waren.

Mendelsohn, Drug and Alcohol Review 2023

Schlussfolgerung

Der Ausbruch von EVALI in den Vereinigten Staaten wurde durch das Dampfen von THC-Ölen auf dem Schwarzmarkt verursacht, die mit Vitamin-E-Acetat kontaminiert waren. Einige der wenigen Fälle, die angaben, nur Nikotin zu rauchen, haben ihren THC-Konsum wahrscheinlich aus Angst vor rechtlichen oder sozialen Konsequenzen falsch angegeben, da viele EVALI-Fälle in US-Bundesstaaten auftraten, in denen Cannabis noch immer illegal ist. Andere könnten ehemalige Raucher mit anderen Atemwegserkrankungen gewesen sein, die fälschlicherweise als EVALI diagnostiziert wurden. Es ist an der Zeit, dass die australischen Gesundheitsbehörden und die Medien die anhaltende Fehlinformation über die Ursachen des EVALI-Ausbruchs korrigieren, da Fehlinformationen der öffentlichen Gesundheit potenziell schaden könnten.

https://doi.org/10.1111/dar.13533

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/36000177/

Mendelsohn CP, Wodak A, Hall W. Nicotine vaping was not the cause of e-cigarette, or vaping, product use-associated lung injury in the United States. Drug Alcohol Rev. 2023;42(2):258-261. doi:10.1111/dar.13533

Eine Studie hat untersucht, wie gut amerikanische Raucher über die e-Zigaretten-bedingte Lungenverletzung EVALI informiert sind. Über die Hälfte der Raucher hatte von EVALI gehört, aber viele hatten falsche Vorstellungen von den Ursachen. Nur 37,3% wussten, dass e-Zigaretten mit Nikotin nicht die Hauptursache waren, während 16,6% dachten, dass Produkte für das Dampfen von Marihuana/THC die Ursache waren. Fast die Hälfte der Befragten gab an, dass EVALI ihr Interesse an der Verwendung von e-Zigaretten in Zukunft verringert hat. Die Ergebnisse zeigen, dass es weiterhin Anstrengungen braucht, um das Bewusstsein für EVALI zu fördern und angemessene Verhaltens- und Politikmaßnahmen zu ergreifen.

Anmerkung: EVALI wurde nicht durch nikotinhaltige E-Zigaretten verursacht, sondern durch illegale und mit Vitamin-E Acetat verunreinigte E-Joints die auf dem Schwarzmarkt erworben wurden. Die mediale Berichterstattung und offizielle Stellen haben dies jedoch weitesgehend ignoriert und fälschlicherweise vor E-Zigaretten anstatt vor dem Konsum von THC-Vapes gewarnt.


Auch nach über einem Jahr, gibt es unter den Rauchern immer noch erhebliche Wissenslücken und falsche Vorstellungen über EVALI.

Wackowski, Tobacco Control 2022

Zusammenfassung

Zielsetzungen: Der Ausbruch von E-Zigaretten- oder Vaping-Produkt-assoziierten Lungenverletzungen (EVALI) verursachte 2019 in den USA bei über 2800 Menschen schwere Lungenverletzungen. Bis Februar 2020 wurde festgestellt, dass die meisten Fälle mit dem Vaping von Tetrahydrocannabinol (THC) in Verbindung stehen, einschließlich Schwarzmarktprodukten, die Vitamin-E-Acetat enthalten. Diese Studie untersuchte das EVALI-Bewusstsein, das Wissen und die wahrgenommenen Auswirkungen auf das Interesse von Rauchern an E-Zigaretten etwa 16 Monate nach dem Höhepunkt.

Aufbau: Zwischen Januar und Februar 2021 befragten wir 1018 erwachsene aktuelle Raucher aus einem landesweit repräsentativen US-Forschungspanel. Die Teilnehmer wurden gefragt, ob sie vor COVID-19 von EVALI gehört hatten, ob sie die Hauptursache für EVALI kannten und ob EVALI sich auf ihr Interesse am künftigen E-Zigarettenkonsum ausgewirkt hatte.

Ergebnisse: Ungefähr 54 % der Raucher hatten von EVALI gehört. Von denjenigen, die von EVALI gehört hatten (n=542), glaubten 37,3 %, dass die Hauptursache E-Zigaretten zum Verdampfen von Nikotin, wie JUUL, waren. Noch weniger (16,6 %) glaubten, die Hauptursache seien Produkte zum Dampfen von Marihuana/THC, und 20,2 % wussten es nicht. Etwa 29 % hatten gehört, dass Vitamin E-Acetat mit EVALI in Verbindung gebracht wird, und 50,9 % gaben an, dass sie aufgrund von EVALI weniger daran interessiert sind, in Zukunft E-Zigaretten zu benutzen. Die Kenntnis von EVALI stand in signifikantem Zusammenhang mit der Risikowahrnehmung von E-Zigaretten (d. h., dass E-Zigaretten genauso schädlich sind wie Rauchen).

Schlussfolgerungen: Obwohl die Zeit vergeht, gibt es unter den Rauchern immer noch erhebliche Wissenslücken und falsche Vorstellungen über EVALI. Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass weiterhin Anstrengungen unternommen werden müssen, um ein besseres Verständnis von EVALI und angemessene verhaltensbezogene und politische Reaktionen zu fördern.

https://doi.org/10.1136/tobaccocontrol-2021-057190

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/35228318/

Wackowski OA, Gratale SK, Jeong M, Delnevo CD, Steinberg MB, O'Connor RJ. Over 1 year later: smokers' EVALI awareness, knowledge and perceived impact on e-cigarette interest [published online ahead of print, 2022 Feb 28]. Tob Control. 2022;tobaccocontrol-2021-057190. doi:10.1136/tobaccocontrol-2021-057190

Die in den USA aufgetretenen EVALI-Fälle hatten eine unmittelbare negative Auswirkung auf die Wahrnehmung der E-Zigarette unter US-Erwachsenen. Die Absicht, E-Zigaretten zu verwenden, wurde dadurch nicht beeinträchtigt.

Die Studie untersuchte die Haltung und Wahrnehmung von US-amerikanischen Erwachsenen gegenüber E-Zigaretten vor und nach dem Höhepunkt von Lungenverletzungen im Zusammenhang mit der Verwendung von E-Zigaretten oder Vaping-Produkten. Die Ergebnisse zeigten, dass die Teilnehmer der zweiten Umfrage im Oktober 2019 im Vergleich zur ersten Umfrage im Juli 2019 eine signifikant negativere Einstellung gegenüber E-Zigaretten hatten. Insbesondere gaben sie an, dass sie E-Zigaretten weniger gesellschaftlich akzeptiert fanden und dass sie mehr Unterstützung für Einschränkungen bei der Verwendung und dem Kauf von E-Zigaretten hatten.

Anmerkung: EVALI wurde nicht durch nikotinhaltige E-Zigaretten verursacht, sondern durch illegale und mit Vitamin-E Acetat verunreinigte E-Joints die auf dem Schwarzmarkt erworben wurden. Die mediale Berichterstattung und offizielle Stellen haben dies jedoch weitesgehend ignoriert und fälschlicherweise vor E-Zigaretten anstatt vor dem Konsum von THC-Vapes gewarnt.


Zusammenfassung

Zweck: Diese Studie untersuchte die Einstellungen, die wahrgenommene Kontrolle, die wahrgenommenen Normen, die Absichten und die Unterstützung der Politik vor und nach dem Höhepunkt der mit dem Gebrauch von E-Zigaretten oder Vaping-Produkten verbundenen Lungenverletzungen (EVALI) bei zwei unabhängigen Stichproben von Erwachsenen in den USA.

Aufbau: Diese Studie verwendete ein Design mit aufeinanderfolgenden unabhängigen Stichproben.

Rahmen: Die Daten wurden durch Online-Umfragen im Juli 2019 (n = 521) und Oktober 2019 (n = 536) erhoben.

Probanden: Die Teilnehmer wurden über das Qualtrics-Umfragepanel rekrutiert. Zu den Zulassungskriterien gehörten: 1) 18 Jahre oder älter und 2) derzeit in den USA lebend.

Maßnahmen: Die beiden Umfragen wurden von zwei separaten Stichproben durchgeführt, die die Einstellungen zu E-Zigaretten, die wahrgenommene Kontrolle, die wahrgenommenen Normen, die Absicht und die politische Unterstützung untersuchten.

Analyse: Lineare Regressionen wurden verwendet, um den Zusammenhang zwischen Zeit, Einstellung und Glaubensfaktoren, die mit der Absicht und der Unterstützung der Politik verbunden sind, zu untersuchen.

Ergebnisse: Die Teilnehmer der Oktober-Stichprobe (n = 521) hatten im Vergleich zur Juli-Stichprobe (n = 536) eine signifikant höhere Wahrscheinlichkeit, eine negative Einstellung gegenüber E-Zigaretten zu haben, F(8,1047) = 52,671, p < .01, R2 = 0,287. Eine geringere wahrgenommene soziale Akzeptanz gegenüber E-Zigaretten und negative Einstellungen standen in Zusammenhang mit einer höheren Unterstützung für die Einschränkung des Gebrauchs von E-Zigaretten, F(11, 1042) = 63,218, p < .010, R2 = .401. Eine höhere wahrgenommene Kontrolle über den Zugang zu E-Zigaretten, aber eine geringere soziale Akzeptanz von E-Zigaretten und negative Überzeugungen waren mit einer höheren Unterstützung für die Einschränkung von Orten verbunden, an denen E-Zigaretten gekauft werden können, F(11, 1039) = 36.200, p < .01, R2 = .277.

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass EVALI-Fälle eine unmittelbare negative Auswirkung auf die Einstellung hatten, aber offenbar nicht die Absicht, E-Zigaretten zu verwenden, beeinträchtigten. Die Ergebnisse könnten bei der Planung künftiger öffentlicher Gesundheitskampagnen und bei der Forschung berücksichtigt werden. Weitere Forschung ist erforderlich, um die langfristigen Auswirkungen von EVALI auf den E-Zigarettenkonsum zu verstehen.

https://doi.org/10.1177/08901171211016327

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33977783/

Alber JM, Ganjooi K, Gibbs S, Almeida R, Jackson LD. E-Cigarette Beliefs and Intentions Among U.S. Adults Before and After EVALI Outbreak. Am J Health Promot. 2021;35(8):1071-1077. doi:10.1177/08901171211016327

Eine Studie hat gezeigt, dass die irreführende Berichterstattung über EVALI in den Medien Auswirkungen auf die Einstellungen und Überzeugungen von Rauchern und ehemaligen Rauchern zu E-Zigaretten hat. Die Wahrnehmung von Schäden durch E-Zigaretten hat zugenommen, insbesondere bei Personen, die E-Zigaretten nutzen. Das Bewusstsein für die Risiken von E-Zigaretten hat zugenommen, aber nicht die Wahrnehmung, dass das E-Zigaretten zu geschädigten Lungen führen können. Die Berichterstattung in den Medien kann die Einstellungen zu E-Zigaretten verändern und deshalb ist eine wissenschaftlich fundierte Berichterstattung wichtig.

Anmerkung: EVALI wurde nicht durch nikotinhaltige E-Zigaretten verursacht, sondern durch illegale und mit Vitamin-E Acetat verunreinigte E-Joints die auf dem Schwarzmarkt erworben wurden. Die mediale Berichterstattung und offizielle Stellen haben dies jedoch weitesgehend ignoriert und fälschlicherweise vor E-Zigaretten anstatt vor dem Konsum von THC-Vapes gewarnt.


Zusammenfassung

Einleitung: Medieninhalte können die öffentliche Meinung über das Rauchen prägen. Anfang September 2019 machte der Ausbruch von E-Zigaretten- oder Vaping-Produkt-assoziierten Lungenverletzungen (EVALI) in den Vereinigten Staaten Schlagzeilen.

Methoden: Im August und September 2019 führten wir zwei Online-Querschnittsbefragungen mit aktuellen und ehemaligen Rauchern durch, um Einstellungen und Überzeugungen zu E-Zigaretten zu ermitteln. Studie eins (n = 865) wurde erhoben, bevor über den EVALI-Ausbruch berichtet wurde, und Studie zwei (n = 344) wurde erhoben, nachdem der Ausbruch landesweit bekannt geworden war. Wir untersuchten die Unterschiede in den Wahrnehmungen und Überzeugungen zwischen den Zeitpunkten.

Ergebnisse: Die Wahrnehmung der Schädlichkeit von E-Zigaretten nahm zwischen Studie eins (Mittelwert = 2,67) und Studie zwei (Mittelwert = 2,90, p < .05) zu. Diese Veränderung ist größtenteils auf den regelmäßigen Gebrauch von E-Zigaretten zurückzuführen. Die Überzeugung, dass E-Zigaretten riskant sind und im Vergleich zu Zigaretten eher Lungenschäden verursachen, nahm zwischen den Studien zu (p < .05). Achtundsiebzig Prozent der Teilnehmer an Studie zwei kannten die Geschichte über die Krankheit des Dampfens. Die Kenntnis der Geschichte war mit einer stärkeren Befürwortung der Überzeugung verbunden, dass der Gebrauch von E-Zigaretten riskant sei, nicht aber, dass der Gebrauch von E-Zigaretten die Wahrscheinlichkeit einer Lungenschädigung erhöhe.

Diskussion: Wenn die Geschichten über die Gesundheit und Sicherheit von Tabakerzeugnissen das öffentliche Informationsumfeld dominieren, bietet sich die Gelegenheit, Überzeugungen zu ändern, die häufig das Ziel bezahlter Gesundheitskampagnen sind. Die Veränderungen in der Wahrnehmung der E-Zigaretten durch die Teilnehmer standen im Zusammenhang mit der Berichterstattung über diese große Nachrichtenstory, was unterstreicht, wie wichtig es ist, darauf hinzuwirken, dass die Berichterstattung so wissenschaftlich korrekt wie möglich ist.

https://doi.org/10.1371/journal.pone.0250908

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33930093/

Morgan JC, Silver N, Cappella JN. How did beliefs and perceptions about e-cigarettes change after national news coverage of the EVALI outbreak?. PLoS One. 2021;16(4):e0250908. Published 2021 Apr 30. doi:10.1371/journal.pone.0250908

Eine US-amerikanische Studie hat die Wahrnehmung des E-Zigarettenkonsums durch Jugendliche vor und nach dem EVALI-Ausbruch untersucht.

Durch den EVALI Ausbruch stieg die Risikowahrnehmung bei Jugendlichen mit Nikotinkonsum, während bei Jugendlichen die Marihuana konsumierten, die Risikowahrnehmung sank. Die positive Erwartungen an den E-Zigarettenkonsum wurden bei Nikotinkonsumenten hingegen gesenkt. Jugendliche die aktuell Marihuana konsumierten, hatten nach dem EVALI-Ausbruch eine höhere positive Erwartungshaltung gegenüber dem E-Zigarettenkonsum.

Anmerkung: EVALI wurde nicht durch nikotinhaltige E-Zigaretten verursacht, sondern durch illegale und mit Vitamin-E Acetat verunreinigte E-Joints die auf dem Schwarzmarkt erworben wurden. Die mediale Berichterstattung und offizielle Stellen haben dies jedoch weitesgehend ignoriert und fälschlicherweise vor E-Zigaretten anstatt vor dem Konsum von THC-Vapes gewarnt.


Zusammenfassung

In dieser Studie sollte ermittelt werden, ob sich die Risikowahrnehmung von Jugendlichen in Bezug auf E-Zigaretten, die wahrgenommenen Vorteile und positiven Erwartungen sowie das Vaping-Verhalten nach dem Ausbruch der mit dem Gebrauch von E-Zigaretten oder Vaping-Produkten verbundenen Lungenverletzungen (EVALI) verändert haben. Diese Längsschnittstudie untersuchte 1539 High-School-Schüler in einem Vorort von Philadelphia, PA, in der 11. und 12. Klasse, vor und nach dem Ausbruch von EVALI-Fällen im Jahr 2019. Jugendliche, die zu Beginn der Studie über aktuellen Nikotinkonsum berichteten (im Vergleich zu denjenigen, die dies nicht taten), hatten bei der Nachuntersuchung eine größere Zunahme der Risikowahrnehmung (B = -0,31, p = 0,04) und eine größere Abnahme der positiven Erwartungen (B = -1,30, p = 0,003). Jugendliche, die zu Beginn der Studie angaben, derzeit Marihuana zu rauchen (im Vergleich zu denen, die dies nicht taten), hatten im Laufe der Zeit eine höhere Nutzenwahrnehmung (B = 2,19, p < 0,001), eine geringere Risikowahrnehmung (B = 0,39, p < 0,001) und eine höhere positive Erwartungshaltung gegenüber dem E-Zigarettenkonsum (B = 1,43, p < 0,001). Die Wahrscheinlichkeit des aktuellen Nikotinkonsums bei der Nachuntersuchung stieg (OR = 1,61, 95% CI = 1,08, 2,41) für Jugendliche, die eine geringere Risikowahrnehmung hatten. Die Wahrscheinlichkeit des aktuellen Nikotinkonsums bei der Nachuntersuchung sank (OR = 0,33, 95% CI = 0,21, 0,50) für Jugendliche, deren positive Erwartungen an den E-Zigarettenkonsum abnahmen. Die Wahrscheinlichkeit des aktuellen Marihuanakonsums bei der Nachuntersuchung sank (OR = 0,64, 95% CI = 0,42, 0,98) bei Jugendlichen, deren positive Erwartungen an den E-Zigarettenkonsum abnahmen. Die Wahrnehmung der Risiken des E-Zigarettenkonsums stieg und die positiven Erwartungen an den E-Zigarettenkonsum sanken nach dem Ausbruch von EVALI. Die Risikowahrnehmung von Jugendlichen und die positiven Erwartungen an den E-Zigarettenkonsum sind zwei potenzielle Ziele, um das Vaping-Verhalten zu beeinflussen. Die Betonung der Risiken des E-Zigarettenkonsums und die Verringerung der positiven Erwartungen an den Konsum haben das Potenzial, das Vaping-Verhalten und möglicherweise nachfolgende EVALI-Fälle zu reduzieren.

https://doi.org/10.1016/j.ypmed.2021.106419

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33422576/

Moustafa AF, Rodriguez D, Mazur A, Audrain-McGovern J. Adolescent perceptions of E-cigarette use and vaping behavior before and after the EVALI outbreak. Prev Med. 2021;145:106419. doi:10.1016/j.ypmed.2021.106419

Eine Studie hat gezeigt, dass E-Zigaretten bei zu hoher Einstellung der Heizleistung Schäden an den Lungen verursachen können, die einer akuten Lungenerkrankung ähneln. Die Schäden traten ohne die Verwendung von Tetrahydrocannabinol, Vitamin E oder Nikotin auf. Es ist wichtig, dass E-Zigaretten-Nutzer über das Potenzial von Schäden durch zu hohe Heizleistung und möglicherweise schädliche Heizelemente informiert werden. Die Studie legt nahe, dass E-Zigaretten auch ohne diese Zusatzstoffe schädlich sein können.

Anmerkung: EVALI wurde nicht durch nikotinhaltige E-Zigaretten verursacht, sondern durch illegale und mit Vitamin-E Acetat verunreinigte E-Joints die auf dem Schwarzmarkt erworben wurden. Die mediale Berichterstattung und offizielle Stellen haben dies jedoch weitesgehend ignoriert und fälschlicherweise vor E-Zigaretten anstatt vor dem Konsum von THC-Vapes gewarnt. Diese Studie versucht das Narrativ aufrechtzuerhalten, dass EVALI durch herkömmliche E-Zigaretten ausgelöst wurde und bedient sich dabei einer Studie an Mäusen. Die Studie wurde nur an Mäusen durchgeführt, daher können die Ergebnisse nicht direkt auf den Menschen übertragen werden. Die Exposition gegenüber den E-Liquids erfolgte bei den Mäusen auf eine andere Weise als bei menschlichen E-Zigarettennutzern. Möglicherweise wurden die Mäuse mit einer hohen Dosis an Nikotin behandelt, die möglicherweise höher ist als die Menge an Nikotin, die typischerweise von Menschen durch E-Zigaretten konsumiert wird. Die Mäusen wurden automatisch erzeugtem Aerosol ausgesetzt, was generell kritisch zu betrachten ist. Während ein menschlicher Konsument sofort mit dem Konsum aufhört, wenn der Verdampfer trockenläuft (Liquidmangel/Nachflussmangel) oder Überhitzt (falsche Einstellung), bleibt ein Tier weiterhin den potenziell schadstoffbelasteten Expositionen ausgesetzt. Wie die Autoren selbst beschreiben haben, hat man in dieser Studie absichtlich überhitzte Heizelemente eingesetzt.


Zusammenfassung

Die mit dem Gebrauch von E-Zigaretten oder Vaping-Produkten verbundene Lungenschädigung wurde im Sommer 2019 in den Vereinigten Staaten erkannt und ist gekennzeichnet durch akute Atemnot, Kurzatmigkeit, Brustschmerzen, Husten und Fieber im Zusammenhang mit dem Dampfen. Sie kann viele der Erscheinungsformen der Coronavirus-Krankheit 2019 (COVID-19) nachahmen. Einige Forscher haben die Vermutung geäußert, dass die mit dem Gebrauch von E-Zigaretten oder Vaping-Produkten verbundenen Lungenschäden auf Tetrahydrocannabinol oder Vitamin-E-Acetat-Öl zurückzuführen sind, das mit der Flüssigkeit der elektronischen Zigarette vermischt ist. In experimentellen Studien mit Nagetieren, die ursprünglich dazu gedacht waren, die Auswirkungen des Gebrauchs von elektronischen Zigaretten auf das Herz-Kreislauf-System zu untersuchen, beobachteten wir eine mit dem Gebrauch von E-Zigaretten oder Vaping-Produkten verbundene Lungenschädigung, die akut nach dem Gebrauch eines nichromhaltigen Heizelements mit hoher Leistung auftrat, ohne dass Tetrahydrocannabinol, Vitamin E oder Nikotin verwendet wurde. Zu den Lungenläsionen gehörten eine Verdickung der Alveolarwand mit Entzündungsherden, eine Stauung roter Blutkörperchen, eine Verödung der Alveolarräume und in einigen Fällen eine Pneumonitis; die Bronchien zeigten eine Ansammlung von Fibrin, Entzündungszellen und Schleimpfropfen. Benutzer von elektronischen Zigaretten sollten auf die potenzielle Gefahr des Betriebs von elektronischen Zigaretteneinheiten bei hohen Einstellungen hingewiesen werden, auf die Möglichkeit, dass bestimmte Heizelemente schädlich sein können, und darauf, dass die mit der Verwendung von E-Zigaretten oder Vaping-Produkten verbundenen Lungenschäden möglicherweise nicht von Tetrahydrocannabinol, Vitamin E oder Nikotin abhängen.

https://doi.org/10.1161/jaha.120.017368

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32896206/

Kleinman MT, Arechavala RJ, Herman D, et al. E-cigarette or Vaping Product Use-Associated Lung Injury Produced in an Animal Model From Electronic Cigarette Vapor Exposure Without Tetrahydrocannabinol or Vitamin E Oil. J Am Heart Assoc. 2020;9(18):e017368. doi:10.1161/JAHA.120.017368

Eine britische Studie hat untersucht wie sich die Wahrnehmung der Schädlichkeit von E-Zigaretten im Vergleich zu brennbaren Zigaretten unter Rauchern nach dem Ausbruch von Lungenerkrankungen in den USA verändert hat.

Dabei gehen die Autoren auf den Ausbruch von EVALI in den USA ein, und erklären, dass die meisten Fälle mit der Inhalation von Vitamin-E-Acetat in Verbindung gebracht werden. Dabei handelt es sich um einem Zusatzstoff, der in einigen THC-Vapes zu finden war. Sie kritisieren, dass in der Berichterstattung häufig nicht zwischen THC-Vapes und normalen E-Zigaretten auf Nikotinbasis unterschieden wurde, was die Verwirrung über die relativen Schäden verstärkt hat.

Die Ergebnisse zeigen, dass der Anteil derjenigen, die E-Zigaretten als weniger schädlich als brennbare Zigaretten ansahen, signifikant von 37,0 % auf 30,9 % sank. Signifikant weniger Raucher gaben außerdem an, nicht zu wissen, welches Produkt schädlicher sei. Umgekehrt stieg der Anteil der Personen, die E-Zigaretten als ebenso schädlich oder schädlicher als Zigaretten einschätzten, deutlich an.

Die Meinung der Raucher über E-Zigaretten hat sich somit seit dem Ausbruch in den USA deutlich verschlechtert. Die Forscher vermuten, dass Menschen, die durch das Dampfen mit dem Zigarettenrauchen aufgehört haben, nun wieder anfangen zu rauchen, und dass Raucher davon abgehalten werden, E-Zigaretten für einen Umstieg zu nutzen.

Anmerkung: EVALI wurde nicht durch nikotinhaltige E-Zigaretten verursacht, sondern durch illegale und mit Vitamin-E Acetat verunreinigte E-Joints die auf dem Schwarzmarkt erworben wurden. Die mediale Berichterstattung und offizielle Stellen haben dies jedoch weitesgehend ignoriert und fälschlicherweise vor E-Zigaretten anstatt vor dem Konsum von THC-Vapes gewarnt.


Einleitung

Die US-amerikanische Food and Drug Administration erkennt an, dass Nikotin- und Tabakerzeugnisse auf einem Risikokontinuum stehen, wobei E-Zigaretten aufgrund ihrer geringeren Produktion von Giftstoffen und Karzinogenen wahrscheinlich weniger schädlich sind als brennbare Zigaretten. Viele Raucher in England und den USA glauben jedoch, dass E-Zigaretten mindestens genauso gesundheitsschädlich sind wie brennbare Zigaretten. Diese falschen Vorstellungen halten wahrscheinlich Raucher, die nicht in der Lage oder nicht willens sind, mit dem Nikotinkonsum aufzuhören, davon ab, auf E-Zigaretten umzusteigen, was sich nachteilig auf die Gesundheit der Bevölkerung auswirken kann. Der jüngste Ausbruch von Lungenverletzungen durch Dampfen (EVALI) in den USA fand weltweit ein großes Echo. Die meisten Fälle wurden mit der Inhalation von Vitamin-E-Acetat in Verbindung gebracht, einem Zusatzstoff, der in einigen Tetrahydrocannabinol-Dampfgeräten enthalten ist. In den Medienberichten wurde jedoch häufig nicht zwischen Tetrahydrocannabinol-Geräten und normalen E-Zigaretten auf Nikotinbasis unterschieden, was zu einer größeren Verwirrung über die relativen Schäden der verschiedenen Nikotinprodukte geführt haben könnte. In dieser Studie wurde untersucht, inwieweit sich die Wahrnehmung der Schädlichkeit von E-Zigaretten im Vergleich zu brennbaren Zigaretten unter Rauchern nach dem EVALI-Ausbruch verändert hat.

Methoden

Für diese Umfragestudie wurden Daten aus der Smoking Toolkit Study verwendet, einer monatlichen, landesweit repräsentativen Querschnittsbefragung von Erwachsenen (im Alter von >16 Jahren) in England. Von den Teilnehmern wurde eine mündliche Einverständniserklärung eingeholt, und die Ethikkommission des University College London erteilte die ethische Genehmigung. Die Studie folgte den Berichtsrichtlinien der American Association for Public Opinion Research (AAPOR).

Derzeitige Raucher wurden gefragt: "Glauben Sie, dass elektronische Zigaretten im Vergleich zu normalen Zigaretten mehr, weniger oder gleich schädlich für die Gesundheit sind?" Sie konnten auch mit "weiß nicht" antworten. Auch das Geschlecht, das Alter, der sozioökonomische Status, die Rasse/ethnische Zugehörigkeit und der aktuelle Konsum von E-Zigaretten wurden erfasst. Der Analyseplan wurde im Voraus registriert.

Die meisten EVALI-Krankenhausaufenthalte fanden zwischen Mitte August und Mitte September 2019 statt, und die Internetsuche nach Vaping und Vaping-Tod erreichte Mitte September ihren Höhepunkt. Daher verglichen wir die Schadenswahrnehmung im Jahr 2019 vor dem EVALI-Ausbruch (Januar bis Juli 2019) mit derjenigen nach dem Ausbruch (August bis Dezember 2019). Mittels log-binomialer Regression wurde der Zusammenhang zwischen dem Zeitpunkt des Ausbruchs und dem Anteil der Raucherinnen und Raucher, die E-Zigaretten für weniger schädlich als Zigaretten hielten, vor und nach der Bereinigung um soziodemografische Faktoren und E-Zigarettenkonsum bewertet. In sekundären Analysen berechneten wir Zusammenhänge zwischen dem Zeitpunkt des Ausbruchs und dem Anteil der Personen, die jede der anderen Antworten angaben. Die Analysen wurden mit R, Version 3.5.3 (R Foundation for Statistical Computing) durchgeführt. Ein einseitiger P < .05 wurde als statistisch signifikant angesehen.

Ergebnisse

Von den 3215 aktuellen Rauchern, die 2019 befragt wurden, wurden 1833 vor dem Ausbruch (849 [46,3 %] Frauen; mittleres [SD] Alter, 43,5 [17,6] Jahre) und 1382 danach (604 [43,7 %] Frauen; mittleres [SD] Alter, 43,0 [17,8] Jahre) befragt. Der Anteil derjenigen, die E-Zigaretten als weniger schädlich als brennbare Zigaretten ansahen, sank signifikant von 37,0 % (n = 678) vor dem Ausbruch auf 30,9 % (n = 427) nach dem Ausbruch (Risikoverhältnis [RR], 0,83; 95 % CI, 0,76-0,92; P < .001), und signifikant weniger Raucher gaben an, nicht zu wissen, welches Produkt schädlicher sei (191 [10,4 %] gegenüber 112 [8,1 %]; RR, 0,78; 95 % CI, 0,63-0,98; P = .03). Umgekehrt stieg der Anteil der Personen, die E-Zigaretten als ebenso schädlich (731 [39,9 %] gegenüber 605 [43,8 %]; RR, 1,10; 95 % KI, 1,01-1,19; P = .01) oder schädlicher (233 [12,7 %] gegenüber 238 [17,2 %]; RR, 1,36; 95 % KI, 1,15-1,61; P < .001) als Zigaretten einschätzten, deutlich an. Alle signifikanten Unterschiede blieben auch nach Bereinigung um Kovariaten bestehen (Tabelle).

Die Abbildung zeigt die Schadenswahrnehmung unter Rauchern von 2016 bis 2019. Im letzten Quartal 2019 sank der Prozentsatz der Personen, die den E-Zigarettenkonsum als weniger schädlich als das Zigarettenrauchen wahrnahmen, auf den niedrigsten verzeichneten Wert (239 [29,5 %]; 95 % CI, 26,5 %-32,8 %), und der Prozentsatz, der ihn als schädlicher wahrnahm, erreichte einen Höchststand (155 [19,2 %]; 95 % CI, 16,6 %-22,0 %).

Diskussion

Nach dem Ausbruch der durch Dampfen verursachten Lungenschäden in den USA verschlechterte sich die Meinung der Raucher in England über E-Zigaretten. Der Anteil derjenigen, die den Konsum von E-Zigaretten als weniger schädlich als das Zigarettenrauchen ansahen, ging zurück, und der Anteil derjenigen, die den Konsum von E-Zigaretten als schädlicher ansahen, stieg um mehr als ein Drittel.

Es ist unklar, welche Auswirkungen diese verschlechterte Schadenswahrnehmung auf die Gesundheit der Bevölkerung haben wird. Es ist möglich, dass Personen, die durch das Dampfen mit dem Zigarettenrauchen aufgehört haben, nun wieder zum Rauchen zurückkehren, und dass Zigarettenraucher davon abgehalten werden, E-Zigarettengeräte zu verwenden, um mit dem Rauchen aufzuhören. Andererseits könnten junge Menschen, die noch nie geraucht haben, davon abgehalten werden, E-Zigaretten auszuprobieren. Eine Einschränkung dieser Studie ist, dass nur Raucher in England befragt wurden. Der Zusammenhang zwischen EVALI und Schadenswahrnehmung kann von Land zu Land unterschiedlich sein. In den USA, wo der Ausbruch stattfand und eine heftige politische Debatte auslöste, könnte die Veränderung noch größer gewesen sein. Diese Ergebnisse machen deutlich, wie wichtig es ist, dass die Gesundheitsbehörden die relative Schädlichkeit der verschiedenen Nikotinprodukte klar kommunizieren. Künftige Forschungsarbeiten sollten untersuchen, wie sich diese veränderten Wahrnehmungen auf die Prävalenz des Rauchens und des E-Zigarettenkonsums in den USA und darüber hinaus auswirken.

http://doi.org/10.1001/jamanetworkopen.2020.6981

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32539148/

Tattan-Birch H, Brown J, Shahab L, Jackson SE. Association of the US Outbreak of Vaping-Associated Lung Injury With Perceived Harm of e-Cigarettes Compared With Cigarettes. JAMA Netw Open. 2020;3(6):e206981. Published 2020 Jun 1. doi:10.1001/jamanetworkopen.2020.6981

In einer Studie zu den Auslösern von Lungenverletzungen im Zusammenhang mit dem Gebrauch von E-Zigaretten oder Vaping-Produkten (EVALI) wurden BAL-Flüssigkeiten von 51 Patienten mit EVALI in 16 Bundesstaaten und von 99 gesunden Teilnehmern wurden untersucht.

Bei den Bronchoalveolären Lavage-Flüssigkeiten (BAL) handelt es sich um eine Flüssigkeit, die in den Lungenbereich gespritzt und anschließend wieder abgesaugt wird. Dabei werden Zellen und Flüssigkeit aus den tiefen Bereichen der Lunge entnommen und untersucht, um Informationen über mögliche Erkrankungen oder Verletzungen zu erhalten.

Es wurde festgestellt, dass Vitamin E Acetat in der BAL-Flüssigkeit von 48 von 51 Fällen (94%) in 16 Bundesstaaten identifiziert wurde. Andere prioritäre Toxine wurden nicht gefunden, außer Kokosöl und Limonen, die jeweils bei einem Patienten gefunden wurden. Bei den meisten Patienten mit EVALI wurde Tetrahydrocannabinol (THC) oder dessen Metaboliten in der BAL-Flüssigkeit nachgewiesen. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass Vitamin E Acetat mit EVALI in Verbindung gebracht werden kann.


Vitamin-E-Acetat wurde bei einer Stichprobe von 51 Patienten in 16 Bundesstaaten der USA mit EVALI in Verbindung gebracht.

Blount, New England Journal of Medicine 2020

Zusammenfassung

Hintergrund: Die Verursacher des aktuellen landesweiten Ausbruchs von durch den Gebrauch von elektronischen Zigaretten oder Vaping-Produkten verursachten Lungenschäden (EVALI) sind noch nicht bekannt. Der Nachweis von Schadstoffen in der bronchoalveolären Lavage-Flüssigkeit (BAL) von Patienten mit EVALI kann direkte Informationen über die Exposition in der Lunge liefern.

Methoden: BAL-Flüssigkeit wurde von 51 Patienten mit EVALI in 16 Staaten und von 99 gesunden Teilnehmern entnommen, die Teil einer 2015 begonnenen Studie zum Rauchen waren, an der Nichtraucher, ausschließliche Nutzer von E-Zigaretten oder Vaping-Produkten und ausschließliche Zigarettenraucher teilnahmen. Anhand der BAL-Flüssigkeit führten wir eine Isotopenverdünnungs-Massenspektrometrie durch, um mehrere vorrangige Giftstoffe zu messen: Vitamin-E-Acetat, Pflanzenöle, mittelkettiges Triglyceridöl, Kokosnussöl, Erdöldestillate und Verdünnungsmittel-Terpene.

Ergebnisse: Die staatlichen und lokalen Gesundheitsämter stuften den EVALI-Fallstatus bei 25 Patienten als bestätigt und bei 26 Patienten als wahrscheinlich ein. Vitamin-E-Acetat wurde in der BAL-Flüssigkeit von 48 der 51 Fallpatienten (94 %) in 16 Staaten nachgewiesen, nicht aber in der Flüssigkeit der gesunden Vergleichsgruppe. In der BAL-Flüssigkeit der Fallpatienten oder der Vergleichsgruppe wurden keine anderen prioritären Giftstoffe gefunden, mit Ausnahme von Kokosnussöl und Limonen, die jeweils bei einem Patienten gefunden wurden. Von den Fallpatienten, für die Labor- oder epidemiologische Daten vorlagen, hatten 47 von 50 (94 %) nachweisbares Tetrahydrocannabinol (THC) oder dessen Metaboliten in der BAL-Flüssigkeit oder gaben an, in den 90 Tagen vor Ausbruch der Krankheit THC-Produkte geraucht zu haben. Nikotin oder seine Metaboliten wurden bei 30 von 47 Patienten (64 %) nachgewiesen.

Schlussfolgerungen: Vitamin-E-Acetat wurde bei einer Stichprobe von 51 Patienten in 16 Bundesstaaten der USA mit EVALI in Verbindung gebracht.

https://doi.org/10.1056/nejmoa1916433

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/31860793/

Blount BC, Karwowski MP, Shields PG, et al. Vitamin E Acetate in Bronchoalveolar-Lavage Fluid Associated with EVALI. N Engl J Med. 2020;382(8):697-705. doi:10.1056/NEJMoa1916433

https://doi.org/10.1111/add.14920

Das Auftreten von Lungenerkrankungen in den USA, die durch illegal beigemischtes Vitamin E-Acetat in sogenannten THC-Vapes ausgelöst wurden, hat britische Forscher dazu angeregt, zu untersuchen ob diese Substanz auch in den zugelassenen E-Zigarettenprodukten auf dem britischen Markt enthalten ist. Dazu wurden Daten zu den Inhaltsstoffen aller Produkte, die bis Oktober 2017 zur Anmeldung für den britischen Markt eingereicht wurden, ausgewertet.

Die Ergebnisse zeigen, dass weder Vitamin-E-Acetat, noch Tetrahydrocannabinol (THC) in einem der 41809 Produkte, die zur Meldung eingereicht wurden, als Inhaltsstoff oder Emission aufgeführt waren. Daher schlussfolgern die Autoren, dass Konsumenten von E-Zigaretten im Vereinigten Königreich sicher sein können, dass die auf dem britischen Markt erhältlichen legalen Produkte kein Tetrahydrocannabinol oder Vitamin-E-Acetat enthalten.

https://doi.org/10.1111/add.14920

Nyakutsikwa B, Britton J, Bogdanovica I, Langley T. Vitamin E acetate is not present in licit e-cigarette products available on the UK market. Addiction. 2020;115(4):782-783. doi:10.1111/add.14920