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Passive Exposition gegenüber E-Zigaretten Aerosol kann bei COPD-Patienten zu Entzündungen führen

Eine Studie untersuchte die kurzfristigen Auswirkungen von passivem E-Zigaretten-Konsum bei COPD-Patienten. Dabei wurden 16 Nichtraucher mit COPD für jeweils 4 Stunden passivem E-Zigaretten-Rauch und sauberer Luft ausgesetzt. Es zeigte sich, dass passives Vapen zu Entzündungen führen kann und einige Proteine im Blut erhöht wurden. Außerdem berichteten die Teilnehmer von stärkeren Halsschmerzen während der Vape-Exposition. Obwohl es keine signifikanten Veränderungen bei der Lungenfunktion gab, deuten die Ergebnisse darauf hin, dass passives Vapen bei Menschen mit COPD potenziell schädlich ist.

Anmerkung: Die Studie hatte einige Schwächen, wie z.B. eine geringe Anzahl an Teilnehmern, unvollständige Daten aufgrund von Teilnehmerausfällen und Schwierigkeiten bei der Rekrutierung von Patienten mit COPD. Auch war es schwierig, die Aktivitäten der Teilnehmer vor den Expositionssitzungen zu standardisieren oder vollständig zu kontrollieren. Die Unterschiede zwischen den Tagen mit sauberer Luft und passivem Vape waren gering und die Partikelzahlen variierten stark. Erschwerend kommt hinzu, dass die Zusammensetzung des Aerosols von vielen Faktoren abhägt. Die Autoren berichten selbst darüber, dass es keine signifikanten Veränderungen bei der Lungenfunktion gab, sehen aber trotzdem eine potenzielle Schädlichkeit.


Zusammenfassung

Hintergrund: Der Konsum von E-Zigaretten hat nachweislich kurzfristige akute Auswirkungen bei aktiven Nutzern, aber über die akuten passiven Auswirkungen ist weniger bekannt, insbesondere bei Personen mit bestehenden Atemwegserkrankungen.

Zielsetzung: Es sollten die lokalen und systemischen Auswirkungen einer kurzzeitigen passiven Vape-Exposition bei Patienten mit leichter oder mittelschwerer chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) untersucht werden. Methoden: In einer doppelblinden Crossover-Studie wurden 16 nicht rauchende COPD-Patienten (Durchschnittsalter 68 Jahre) nach dem Zufallsprinzip für 4 Stunden passivem Dampfen (Median PM2,5: 18 µg/m3 (Bereich: 8-333)) und sauberer Luft (PM2,5 < 6 µg/m3) im Abstand von 14 Tagen ausgesetzt. Die Partikel wurden mit einem Ultrafeinpartikelzähler (P-TRAK) und einem Scanning Mobility Particle Sizer (SMPS) gemessen. Gesundheitliche Auswirkungen wie Surfactant Protein-A (SP-A) und Albumin in der Ausatemluft, Spirometrie, FeNO und Plasmaproteine wurden vor, direkt nach und 24 Stunden nach der Exposition bewertet. Die Teilnehmer berichteten über Symptome während der gesamten Expositionszeit. Die Daten wurden mit gemischten Modellen analysiert.

Ergebnisse: SP-A in der ausgeatmeten Luft wurde durch die Dampfexposition negativ beeinflusst und mehrere Plasmaproteine stiegen signifikant an. Die Reizung des Rachens war während der passiven Dampfexposition ausgeprägter, während FVC und FEV1 abnahmen, jedoch nicht signifikant. Schlussfolgerungen: SP-A in der Ausatemluft und einige Plasmaproteine wurden durch passives Dampfen bei Patienten mit COPD beeinflusst, was auf eine Entzündung hindeutet und zeigt, dass passives Dampfen potenziell schädlich ist.

https://doi.org/10.1080/20018525.2020.1861580

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33456728/

Rosenkilde Laursen K, Bønløkke JH, Bendstrup E, et al. An RCT of acute health effects in COPD-patients after passive vape exposure from e-cigarettes. Eur Clin Respir J. 2020;8(1):1861580. Published 2020 Dec 24. doi:10.1080/20018525.2020.1861580