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E-Zigaretten sind erfolgreicher beim Rauchstopp als Nikotinersatztherapien

In einer randomisierten kontrollierten Studie aus dem Vereinigten Königreich wurden E-Zigaretten mit herkömmlichen Nikotinersatztherapien als Maßnahmen zur Schadensminimierung bei Rauchern verglichen, die Schwierigkeiten haben, mit dem Rauchen aufzuhören.

Die Ergebnisse die im Journal Addiction veröffentlicht wurden, zeigen dass nur 3 Prozent der Teilnehmer die mit herkömmlichen Methoden das Rauchen aufgegeben hatten, nach sechs Monaten noch rauchfrei waren. Bei den Teilnehmer die es mit einer E-Zigarette geschafft hatten, waren noch 19,1 Prozent rauchfrei. Die Forscher kommen zu der Erkenntnis, dass E-Zigaretten wirksamer sind als eine Nikotinersatztherapie, um eine langfristige Reduzierung des Rauchens und die Raucherentwöhnung zu erleichtern.


Zusammenfassung

Hintergrund und Ziele: Die Mehrheit der Raucher, die die derzeit besten Behandlungsmöglichkeiten in Anspruch nehmen, raucht weiter. Wir wollten prüfen, ob E-Zigaretten (EC) im Vergleich zur Nikotinersatztherapie (NRT) diesen Rauchern helfen können, das Rauchen zu reduzieren.

Aufbau: Randomisierte kontrollierte Studie zu E-Zigaretten (n = 68) versus Nikotinersatztherapie (n = 67) mit 6-monatiger Nachbeobachtung.

Umgebung: Raucherentwöhnungsdienst in London, UK.

Teilnehmer: Insgesamt 135 Raucher (mittleres Alter = 40 Jahre, 51 % männlich), die zuvor mit konventionellen Behandlungen nicht in der Lage waren, mit dem Rauchen aufzuhören.

Interventionen: Die Teilnehmer erhielten entweder ein Nikotinersatzpräparat ihrer Wahl (8 Wochen lang) oder eine EC-Starterpackung mit der Anweisung, weitere E-Liquids in der Stärke und den Geschmacksrichtungen ihrer Wahl selbst zu kaufen. Die Produkte wurden von einer minimalen Verhaltensunterstützung begleitet.

Messungen: Teilnehmer, die angaben, das Rauchen aufgegeben oder ihren täglichen Zigarettenkonsum nach 6 Monaten um mindestens 50 % reduziert zu haben, wurden gebeten, eine Kohlenmonoxid-Messung (CO) durchzuführen. Das primäre Ergebnis war eine biochemisch validierte Reduzierung des Rauchkonsums um mindestens 50 % nach 6 Monaten, und das wichtigste sekundäre Ergebnis war eine anhaltende validierte Abstinenz nach 6 Monaten. Drop-outs wurden als 'Nicht-Reduzierer' berücksichtigt.

Ergebnisse: Eine validierte Raucherentwöhnung (einschließlich des Rauchstopps) wurde von 26,5 % bzw. 6,0 % der Teilnehmer in den EC- bzw. NRT-Studienarmen erreicht [relatives Risiko (RR) = 4,4, P = 0,005, 95 % Konfidenzintervall (CI) = 1,6-12,4]. Die anhaltenden validierten Abstinenzraten nach 6 Monaten betrugen 19,1 gegenüber 3,0 % (RR = 6,4, P = 0,01, 95 % CI = 1,5-27,3). Der Produktgebrauch war in beiden Studienarmen anfänglich hoch und gleich, aber nach 6 Monaten betrug der zugewiesene Produktgebrauch 47 % in der EC-Gruppe gegenüber 10 % in der NRT-Gruppe (χ2(1) = 22,0, P < 0,001). Unerwünschte Ereignisse waren geringfügig und traten selten auf.

Schlussfolgerungen: Bei Rauchern, die nicht in der Lage waren, mit herkömmlichen Methoden aufzuhören, waren E-Zigaretten wirksamer als eine Nikotinersatztherapie, um eine validierte langfristige Reduzierung des Rauchens und die Raucherentwöhnung zu erleichtern, wenn nur begrenzte andere Unterstützung angeboten wurde.

https://doi.org/10.1111/add.15628

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/34187081/

Myers Smith K, Phillips-Waller A, Pesola F, et al. E-cigarettes versus nicotine replacement treatment as harm reduction interventions for smokers who find quitting difficult: randomized controlled trial. Addiction. 2022;117(1):224-233. doi:10.1111/add.15628