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E-Zigaretten erhöhen Herzfrequenz und Atemfrequenz und verringern die Sauerstoffsättigung

In der Studie zur akuten Exposition wurde ein Rückgang der Herzfrequenz nach dem Dampfen bei Personen, die erfahrene Dampfer waren, und ein Anstieg bei Nichtnutzern, die dem Passivdampf (von Nikotinprodukten) ausgesetzt waren, festgestellt.

Die Studie zeigt, dass der Konsum von E-Zigaretten mit Minzgeschmack und 5% Nikotin kurzfristige gesundheitliche Auswirkungen hat. Diese Auswirkungen umfassen eine Erhöhung der Herzfrequenz, der Atemfrequenz und der oralen Temperatur sowie eine Abnahme des Blutsauerstoffgehalts. Zudem erhöht die Exposition gegenüber E-Zigaretten-Dampf die orale Temperatur. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass der Konsum von E-Zigaretten nicht so sicher ist, wie oft behauptet wird.

Anmerkung: Die Probanden wurden nicht nach ihrem Konsum-Verhalten befragt, weshalb von einer ohen Verzerrung der Ergebnisse ausgegangen werden muss. Weitere Kritikpunkte der Studie sind, dass sie sich nur auf eine bestimmte Art von E-Zigaretten (minzgeschmack mit 5% Nikotin) beschränkt hat und andere Arten von E-Zigaretten oder E-Liquids nicht untersucht hat. Außerdem wurden nur kurzfristige Auswirkungen untersucht, und es ist unklar, ob diese zu langfristige Auswirkungen führen können. Darüber hinaus war die Stichprobengröße relativ klein, weshalb es unklar, ob die Ergebnisse auf die breitere Bevölkerung übertragbar sind.


Zusammenfassung

Hintergrund: Das Dampfen wird immer beliebter als Alternative zum Rauchen und als Freizeitbeschäftigung für Menschen aller Altersgruppen, auch für Minderjährige. Die milliardenschwere Industrie bietet den Nutzern eine Fülle von Geschmacksrichtungen, Nikotinkonzentrationen, E-Saft-Kombinationen und Geräten. Während einige Studien darauf hindeuten, dass das Dampfen bei bestimmten Beschwerden und als Mittel zur Raucherentwöhnung hilfreich ist, berichten viele Studien über besorgniserregende gesundheitliche Folgen des Dampfen. Jüngste FDA-Vorschriften haben bestimmte Vaping-Produkte verboten, nachdem 2019 eine Zunahme von Lungenverletzungen durch Dampfen gemeldet wurde. Gesundheitsdienstleister müssen die physiologischen Wirkungen von Dampferzeugnissen und die Auswirkungen von Passivdampf besser verstehen. Die spezifischen Ziele der vorliegenden Studie bestanden darin, die unmittelbaren Auswirkungen auf Herzfrequenz, Atemfrequenz, Blutdruck, Blutzucker, [Formel: siehe Text], Lungenfunktion und Mundtemperatur nach dem Gebrauch von E-Zigaretten und der Exposition gegenüber Passivdampf zu verstehen.

Methoden: Insgesamt nahmen 149 Freiwillige an dieser Studie teil; 76 Probanden rauchten 20 Minuten lang E-Zigaretten mit Minzgeschmack und 5 % Nikotin, während sie neben 73 nicht rauchenden Probanden saßen, die sich bereit erklärten, den Dämpfen ausgesetzt zu sein. Gesundheitsvariablen wie Herzfrequenz, Blutdruck, Atemfrequenz, Blutzucker, FVC, [Formel: siehe Text] und Mundtemperatur wurden vor dem Dampfen oder der Dampfexposition und erneut nach 20 Minuten erhoben.

Ergebnisse: Probanden, die gedampft hatten, hatten eine signifikant höhere Herzfrequenz, Atemfrequenz und orale Temperatur und signifikant niedrigere Blutsauerstoffwerte (d.h. [Formel: siehe Text]) nach dem Dampfen für 20 Minuten. Nicht-verdampfende Probanden, die dem Dampf ausgesetzt waren, hatten nach 20 Minuten Exposition eine signifikant höhere orale Temperatur. Blutzucker und FVC wurden durch das Dampfen oder die Dampfexposition nicht signifikant beeinflusst.

Schlussfolgerungen: Das Dampfen von E-Zigaretten mit Minzgeschmack und 5% Nikotin für 20 Minuten führte zu signifikanten unmittelbaren physiologischen Veränderungen. Die Exposition gegenüber E-Zigaretten-Dampf führte zu einer signifikanten Erhöhung der oralen Temperatur innerhalb der gleichen Zeitspanne.

https://doi.org/10.4187/respcare.08596

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33785550/

McClelland ML, Sesoko CS, MacDonald DA, Davis LM, McClelland SC. The Immediate Physiological Effects of E-Cigarette Use and Exposure to Secondhand E-Cigarette Vapor. Respir Care. 2021;66(6):943-950. doi:10.4187/respcare.08596