Eine Studie untersuchte die Auswirkungen des Ersatzes von Zigarettenrauch durch E-Dampf auf den Stoffwechsel von Mutter und Kind während der Schwangerschaft. Hierfür wurden BALB/c-Mäuse entweder mit Luft oder Zigarettenrauch exponiert und während der Schwangerschaft auf E-Dampf umgestellt. Es wurden Marker des Glukose- und Lipidstoffwechsels in Leber und Plasma der Mutter und ihrer männlichen Nachkommen gemessen. Bei den Mäusen, die Zigarettenrauch ausgesetzt waren, wurden Veränderungen im Stoffwechsel festgestellt, während bei den Mäusen, die auf E-Dampf umgestellt wurden, diese weniger signifikant waren. Die Nachkommen, die Zigarettenrauch ausgesetzt waren, hatten eine beeinträchtigte Glukosetoleranz und erhöhte Werte von NEFA und Lebertriglyceriden. E-Dampf führte bei ihnen zu einer Wiederherstellung der Lipidhomöostase, verbesserte aber nicht die Glukosetoleranz. Die Studie zeigt, dass in einem Mausmodell eine niedrige Dosis von E-Dampf während der Schwangerschaft weniger toxisch als Zigarettenrauch ist.
Anmerkung: Die Studie wurde nur an Mäusen durchgeführt, daher können die Ergebnisse nicht direkt auf den Menschen übertragen werden. Die Exposition gegenüber den E-Liquids erfolgte bei den Mäusen auf eine andere Weise als bei menschlichen E-Zigarettennutzern. Möglicherweise wurden die Mäuse mit einer hohen Dosis an Nikotin behandelt, die möglicherweise höher ist als die Menge an Nikotin, die typischerweise von Menschen durch E-Zigaretten konsumiert wird. Die Mäusen wurden automatisch erzeugtem Aerosol ausgesetzt, was generell kritisch zu betrachten ist. Während ein menschlicher Konsument sofort mit dem Konsum aufhört, wenn der Verdampfer trockenläuft (Liquidmangel/Nachflussmangel) oder Überhitzt (falsche Einstellung), bleibt ein Tier weiterhin den potenziell schadstoffbelasteten Expositionen ausgesetzt.
Zusammenfassung
Rauchen ist ein bedeutender Risikofaktor für die Entwicklung von Stoffwechselkrankheiten. Aufgrund des gesellschaftlichen Drucks, mit dem Rauchen aufzuhören, nutzen viele schwangere Frauen das Dampfen als alternative Nikotinquelle. Die metabolischen Folgen des Ersatzes von Tabakzigaretten durch E-Zigaretten während der Schwangerschaft sind jedoch unbekannt. Daher untersuchten wir die metabolischen und hepatischen Auswirkungen des Ersatzes von Zigarettenrauch durch E-Dampf während der Schwangerschaft bei den Müttern und ihren Nachkommen. Weibliche BALB/c-Mäuse wurden ab sechs Wochen vor der Schwangerschaft bis zur Laktation entweder der Luft oder dem Zigarettenrauch ausgesetzt (SE). Bei der Paarung wurde eine Untergruppe der SE-Mäuse stattdessen E-Dampf ausgesetzt. Marker des Glukose- und Lipidstoffwechsels wurden in den Lebern und im Plasma der Mütter und ihrer männlichen Nachkommen (13 Wochen) gemessen. Bei den SE-Müttern waren die Plasmainsulinspiegel reduziert, was zu einem Anstieg der hepatischen Glukoneogenese und der nicht veresterten Fettsäuren (NEFA) im Plasma führte. Bei den E-Dampf-Ersatzmüttern waren diese Veränderungen nicht so signifikant. Bei den SE-Nachkommen war die Glukosetoleranz beeinträchtigt, und die NEFA- und Triglyceridkonzentrationen im Plasma waren erhöht. Der E-Dampf-Ersatz stellte die Lipid-Homöostase wieder her, verbesserte aber nicht die Glukosetoleranz. In einem Mausmodell ist der niedrig dosierte Ersatz von E-Zigaretten während der Schwangerschaft daher weniger toxisch als Zigarettenrauch.
https://doi.org/10.1016/j.reprotox.2020.07.012
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32750443/
Li G, Chan YL, Wang B, Saad S, Oliver BG, Chen H. Replacing smoking with vaping during pregnancy: Impacts on metabolic health in mice. Reprod Toxicol. 2020;96:293-299. doi:10.1016/j.reprotox.2020.07.012