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Die Studie untersuchte die Risikowahrnehmung von US-amerikanischen Rauchern im Zusammenhang mit dem Umstieg auf E-Zigaretten. Die Ergebnisse zeigten, dass der Anteil der Raucher, die E-Zigaretten als weniger schädlich als Zigaretten wahrnehmen, kontinuierlich abnimmt. Raucher, die E-Zigaretten als weniger schädlich betrachten, waren in der nächsten Welle eher bereit, E-Zigaretten anzunehmen und vollständig auf E-Zigaretten umzusteigen. Diese Überzeugungen sagten auch eine Vermeidung der Rückkehr zum Rauchen voraus. Die Studie empfiehlt, die Fehlwahrnehmung über E-Zigaretten anzugehen, um den Umstieg auf E-Zigaretten zu fördern und so zur öffentlichen Gesundheit beizutragen.

Unter den Befragten Rauchern gaben 82,6 Prozent an, dass sie E-Zigaretten für genau so schädlich oder schädlicher halten als Tabakzigaretten. Selbst unter denjenigen die vollständig auf E-Zigaretten gewechselt hatten, waren noch 33,8 Prozent dieser Meinung.

Öffentliche Gesundheitsbehörde müssten ihrer Rolle als glaubwürdige Informationsquelle gerecht werden und mit ausgewogene Botschaften die relativ geringeren Risiken von E-Zigaretten für Rauchende betonen.


Zusammenfassung

Hintergrund: Die wahrgenommene Risikominderung motiviert Raucher, auf elektronische Nikotinabgabesysteme (ENDS) umzusteigen. Diese Studie untersucht die relativen Risikowahrnehmungen von US-Rauchern und deren prospektiven Zusammenhang mit verschiedenen Verhaltensstufen des Umstiegs auf ENDS.

Methoden: Es wurden Daten aus der landesweit repräsentativen Längsschnittstudie Population Assessment of Tobacco and Health (PATH) Adult Survey, Wellen 1 (2014) bis 5 (2019), analysiert. Wir untersuchten den Zusammenhang zwischen dem wahrgenommenen Risiko von ENDS im Vergleich zu Zigaretten ("weniger schädlich" vs. "gleich schädlich" oder "schädlicher") und 1) der Einführung von ENDS (unter nie ENDS-rauchenden Rauchern), 2) dem vollständigen Umstieg auf ENDS (d. h. dem Rauchstopp unter jemals ENDS-rauchenden Rauchern) und 3) der Vermeidung eines Rückfalls zum Rauchen (unter Rauchern, die auf ENDS umgestiegen waren) in der nächsten Welle.

Ergebnisse: Der Anteil der Raucher in den USA, die ENDS als weniger schädlich als Zigaretten ansehen, nahm kontinuierlich ab und erreichte in Welle 5 (2019) 17,4 %. Derzeitige Raucher mit einer solchen Überzeugung hatten eine höhere Wahrscheinlichkeit, ENDS anzunehmen (aOR 1,31; 95% CI 1,15-1,50) und in der folgenden Welle vollständig auf ENDS umzusteigen (aOR 2,24; 95% CI 1,89-2,65). Bei den Rauchern, die innerhalb des letzten Jahres umgestiegen waren, sagten diese Überzeugungen die Vermeidung der Wiederaufnahme des Rauchens in der nächsten Welle voraus (aOR 0,55; 95% CI 0,33-0,93).

Schlussfolgerungen: Die Überzeugungen der Raucher hinsichtlich des relativen Risikos von ENDS im Vergleich zu Zigaretten standen in einem starken und konsistenten Zusammenhang mit dem Übergang vom Rauchen zum Gebrauch von ENDS. Die Beseitigung der zunehmenden Fehleinschätzung von ENDS könnte einen Beitrag zur öffentlichen Gesundheit leisten, indem der Umstieg von Rauchern auf ENDS gefördert wird.

https://doi.org/10.1186/s12889-022-14168-8

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/36123722/

Kim S, Shiffman S, Sembower MA. US adult smokers' perceived relative risk on ENDS and its effects on their transitions between cigarettes and ENDS. BMC Public Health. 2022;22(1):1771. Published 2022 Sep 19. doi:10.1186/s12889-022-14168-8