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Textnachrichten mit übertriebenen Riskikobotschaften haben zu einer verzerrten Wahrnehmung von E-Zigaretten bei jungen Erwachsenen geführt

Textnachrichten mit übertriebenen Botschaften zum Risiko von E-Zigaretten sollten zur Prävention des Tabakkonsums dienen und hatten großen Einfluss auf eine verzerrte Wahrnehmung der tatsächlichen Risiken von E-Zigaretten bei jungen Erwachsenen.

Die 16 versendeten Textnachrichten vermittelten überzogene Risikobotschaften und stark übertriebene Gesundheitsrisiken, ohne diese in Relation zum Tabakrauch zu setzen. Dadurch haben diese zur vorherrschenden Fehlinformation in der Bevölkerung beigetragen.


Zusammenfassung

Der Konsum von elektronischen Zigaretten (E-Zigaretten) findet bei jungen Erwachsenen immer mehr Anklang. Die Beliebtheit von E-Zigaretten bei jungen Menschen kann auf die intensive Werbung der Industrie und irreführende Gesundheitsaussagen zurückgeführt werden. Daten deuten darauf hin, dass junge E-Zigarettenkonsumenten, die noch nie herkömmliche Zigaretten geraucht haben, zum Rauchen von brennbaren Zigaretten übergehen könnten. Die Kommunikation der Risiken von E-Zigaretten über Textnachrichten ist begrenzt. Diese Pilotstudie untersuchte die Auswirkungen von 16 Textnachrichten auf das Wissen über E-Zigaretten und die Risikowahrnehmung. Die kurzen Textnachrichten, die den Teilnehmern zugestellt wurden, vermittelten, dass der Konsum von E-Zigaretten zu Nikotinabhängigkeit führen kann, und erläuterten die neuesten gesundheitsbezogenen Erkenntnisse.
Methoden

Es wurde eine randomisierte Pretest- und Posttest-Studie in zwei Gruppen mit 95 jungen Erwachsenen unterschiedlicher ethnischer Herkunft durchgeführt, die aus Berufsbildungsprogrammen rekrutiert wurden. Fünfzig Prozent der Teilnehmer wurden nach dem Zufallsprinzip ausgewählt und erhielten entweder Botschaften mit Gewinn- oder Verlustcharakter. Das Wissen und die Risikowahrnehmung in Bezug auf E-Zigaretten und Tabakkonsum wurden vor und nach dem Erhalt der Botschaften untersucht.
Ergebnisse

Die Teilnehmer hatten ein Durchschnittsalter von 20,8 Jahren, SD = 1,7. 10,5 % (10/95) gaben an, derzeit E-Zigaretten zu konsumieren, und 27,4 % (26/95) konsumierten eine Vielzahl anderer Tabakprodukte. Die Ergebnisse zeigten eine signifikante Zunahme des Wissens über E-Zigaretten nach der Exposition gegenüber den Botschaften (Bereich für ps: p < 04 bis p < 0,0001). Eine statistisch signifikante Zunahme des wahrgenommenen E-Zigaretten-Risikos wurde nach der Exposition festgestellt (p = 0,002). Die Teilnehmer, die nach dem Zufallsprinzip in die Botschaften mit Gewinnfaktor eingeteilt wurden, berichteten über ein signifikant höheres wahrgenommenes Risiko des E-Zigarettenkonsums nach der Exposition als die Teilnehmer, die Botschaften mit Verlustfaktor erhielten (p = 0,02).
Schlussfolgerungen

Es handelte sich um einen kleinen Pilotversuch, der zusätzliche Beweise für die Wirksamkeit von Textnachrichten zur Verbesserung des Wissens über E-Zigaretten und der Risikowahrnehmung erfordert. Zukünftige Forschungen könnten Textnachrichten einsetzen, um neue Wege zur Aufklärung junger Bevölkerungsgruppen über den Tabakkonsum zu testen, und in Betracht ziehen, diese Nachrichten an spezifische Untergruppen mit hohem Konsumrisiko zu richten, wie z. B. an junge Erwachsene ohne Schulabschluss.

https://doi.org/10.1016/j.abrep.2019.100224

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6889374/

Calabro KS, Khalil GE, Chen M, Perry CL, Prokhorov AV. Pilot study to inform young adults about the risks of electronic cigarettes through text messaging. Addict Behav Rep. 2019 Oct 16;10:100224. doi: 10.1016/j.abrep.2019.100224. PMID: 31828203; PMCID: PMC6889374.