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E-Zigaretten belasten das Herz-Kreislauf-System weitaus weniger als das Rauchen

Eine Studie untersuchte, wie sich der Zigarettenkonsum im Vergleich zu E-Zigaretten und Nichtkonsum über einen längeren Zeitraum auf oxidativen Stress und die Thrombozytenaggregation auswirkt.

Bei der Beobachtung der 36 Teilnehmer über einen Zeitraum von 24 Stunden hat sich gezeigt, dass die Herzfrequenz sowohl durch den Konsum von Tabak- als auch von E-Zigaretten anstieg. Sie war beim Rauchen jedoch signifikant höher als bei der Verwendung von E-Zigaretten. Während die Erhöhung der Herzfrequenz beim Rauchen über den gesamten Zeitraum von 24 Stunden anhielt, war der Effekt der E-Zigarettennutzung nur kurzfristig zu beobachten.

Die Autoren zeigen auch dass E-Zigaretten signifikant geringere Mengen an Oxidationsmitteln, kein Kohlenmonoxid und wesentlich geringere Mengen an Karbonylverbindungen und Partikel erzeugen, als dies bei Zigaretten der Fall ist. Während beim Konsum von Tabakzigaretten eine erhöhnte Ausscheidung von Acrolein-Metaboliten im Urin festzustellen war, konnte dies beim Konsum von E-Zigaretten überhaupt nicht beobachtet werden.

Im Allgemeinen hatte das Rauchen Auswirkungen zu Folge, die auch über Nacht anhielten, während dies bei E-Zigaretten nicht der Fall war. Die Forscher erklären zusammenfassend, dass die durchschnittlichen Auswirkungen von E-Zigaretten geringer sind als bei Tabak-Zigaretten.

Die Wissenschaftler betonen, dass die Aufnahme toxischer Verbrennungsprodukte aus dem Zigarettenrauch bei E-Zigaretten Konsumenten bekanntermaßen deutlich geringer ist. Angesichts einer niedrigeren Herzfrequenz und einer tendenziellen Verringerung von Biomarkern für oxidativen Stress und Thrombozytenaggregation bei E-Zigaretten im Vergleich zum Tabakrauch, kommen die Studienautoren zu dem Schluss, dass E-Zigaretten zwar nicht harmlos sind, aber eine wichtige Möglichkeit zur Schadensreduzierung für Raucher bieten können, wenn diese in der Lage sind, vollständig von Tabak- auf E-Zigaretten umzusteigen.


Zusammenfassung

Hintergrund Die kardiovaskuläre Sicherheit ist eine wichtige Überlegung im Hinblick auf den Nutzen und die Risiken des Konsums von elektronischen Zigaretten (E-Zigaretten) für die öffentliche Gesundheit. Die kardiovaskulären Auswirkungen des einmaligen Gebrauchs von E-Zigaretten sind gut untersucht, spiegeln aber möglicherweise nicht die Auswirkungen des Ad-libitum-Konsums über den Tag hinweg wider. Unser Ziel war es, die zirkadianen hämodynamischen Effekte sowie die 24-Stunden-Biomarker für oxidativen Stress, Thrombozytenaggregation und Entzündung mit dem Zigarettenrauchen ad libitum (CS) im Vergleich zum Konsum von E-Zigaretten oder keinem Tabakprodukt zu vergleichen. Methoden und Ergebnisse Sechsunddreißig gesunde duale CS- und EC-Konsumenten nahmen an einer Crossover-Studie in einer geschlossenen Forschungsumgebung teil. Die zirkadiane Herzfrequenz, der Blutdruck und der Plasmanikotinspiegel, die Katecholamine im 24-Stunden-Urin, 8-Isoprostan und 11-Dehydro-Thromboxan B2 sowie Interleukin-6 und Interleukin-8 im Plasma wurden unter den Bedingungen CS, EC und ohne Nikotin verglichen. Über 24 Stunden und tagsüber waren die Herzfrequenz und der Blutdruck bei CS und EC höher als ohne Tabakprodukte (P<0,01). Die Herzfrequenz war bei CS im Durchschnitt höher als bei EC. Katecholamine im Urin, 8-Isoprostan und 11-Dehydro-Thromboxan B2 unterschieden sich nicht signifikant, aber IL-6 und IL-8 im Plasma waren sowohl bei CS als auch bei EC höher als ohne Tabakprodukt (P<0,01). Schlussfolgerungen: CS und EC hatten ähnliche 24-Stunden-Muster hämodynamischer Wirkungen im Vergleich zu keinem Tabakprodukt, mit einer höheren durchschnittlichen Herzfrequenz bei CS im Vergleich zu EC und ähnlichen Wirkungen auf Biomarker für Entzündungen. EC könnte ein gewisses kardiovaskuläres Risiko darstellen, insbesondere für Raucher mit kardiovaskulären Grunderkrankungen, aber auch eine Möglichkeit zur Schadensbegrenzung für Raucher bieten, die bereit sind, vollständig auf EC umzusteigen.

https://doi.org/10.1161/jaha.120.017317

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33208019/

Benowitz NL, St Helen G, Nardone N, et al. Twenty-Four-Hour Cardiovascular Effects of Electronic Cigarettes Compared With Cigarette Smoking in Dual Users. J Am Heart Assoc. 2020;9(23):e017317. doi:10.1161/JAHA.120.017317