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E-Zigaretten erhöhen das Risiko für Gefäßversteifung und Nierenschäden

In der Studie wurde untersucht, ob Rauchen von herkömmlichen oder elektronischen Zigaretten mit Gefäßversteifung und erhöhtem Albumin im Urin, einem Marker für Gefäßfunktionsstörungen, in Verbindung steht. Es wurden 270 junge Freiwillige ohne klinisch signifikante Herz-Kreislauf-Erkrankungen untersucht. 27% der Teilnehmer waren Raucher, wobei 69,9% herkömmliche Zigaretten und 30,1% elektronische Zigaretten rauchten. Raucher hatten generell höhere Blutdruckwerte und waren häufiger übergewichtig. Die Ergebnisse zeigten, dass Rauchen, sowohl von herkömmlichen als auch von elektronischen Zigaretten, mit erhöhtem Albumin im Urin und einer höheren Augmentationsindex, einem nicht-invasiven Marker für Gefäßversteifung, in Verbindung steht.

Anmerkung: Die Studie kann keine Kausalität beweisen, da die E-Zigarettennutzer höchstwahrscheinlich zuvor Tabakraucher waren oder teilweise noch sind (Dual-Use). Es kann daher nicht ausgeschlossen, dass der hohe Blutdruck und die gefundenen Biomarker mit der Tabakhistorie, einem generell ungesunden Lebensstil oder anderen Faktoren zusammenhängt.


Zusammenfassung

Einleitung/Zielsetzung: Das Rauchen von Tabak ist ein bekannter Risikofaktor für Herz-Kreislauf- und Nierenerkrankungen. In den letzten Jahren sind alternative Formen des Rauchens, darunter das Dampfen, immer beliebter geworden. Der Beitrag des Dampfens zu Gefäß- und Nierenschäden ist nicht bekannt. Wir untersuchten den Zusammenhang zwischen dem Rauchen traditioneller/elektronischer Zigaretten und der arteriellen Steifigkeit sowie der Albuminurie, die ebenfalls ein Marker für Gefäßdysfunktion ist.

Methoden: Wir untersuchten 270 junge Freiwillige ohne signifikante klinische Herz-Kreislauf-Erkrankungen (Durchschnittsalter: 21,2 ± 2,3 Jahre). Siebenundzwanzig Prozent der Probanden in der Studiengruppe waren Raucher; 69,9 % von ihnen rauchten herkömmliche Zigaretten und 30,1 % rauchten elektronische Zigaretten. Der Albuminspiegel im Urin wurde mit einem Dipstick-Test bestimmt, und der Augmentationsindex wurde durch Photoplethysmographie ermittelt. Es wurden ein linearer Korrelationstest und eine multiple Regressionsanalyse durchgeführt.

Ergebnisse: Die Studiengruppen unterschieden sich nicht in ihren grundlegenden Merkmalen. Die Raucher wiesen generell höhere Blutdruckwerte auf und waren übergewichtig. Die meisten Raucher waren männlich. In den Rauchergruppen trat Albuminurie häufiger auf, insbesondere bei den Rauchern (94 vs. 79 % bei Tabakrauchern und 29 % bei Nichtrauchern). Die AU-Werte (Median [Quartil 25; Quartil 75]) waren bei Vapern (160 mg/L [150; 207,5]) signifikant höher als bei Tabakrauchern (115 mg/L [60; 200]) und bei Nichtrauchern (20 mg/L [10; 50]) (р < 0,05). Die photoplethysmographischen Ergebnisse zeigten relevant höhere Augmentationsindizes bei Tabakrauchern (-4, [-6,6; -1,9]) und Vapern (-5,05 [-13,4; -3,3]) im Vergleich zu Nichtrauchern (-16,2 [-23,9; -7]) (р < 0,05). Die Ergebnisse der multiplen Regressionsanalyse zeigen, dass das Rauchen sowohl traditioneller als auch elektronischer Zigaretten mit einem Anstieg der Albuminurie und des Augmentationsindexes verbunden ist.

Schlussfolgerungen: Das Rauchen traditioneller und elektronischer Zigaretten ist mit einer Albuminurie und einem Anstieg des Augmentationsindexes verbunden, der ein nichtinvasiver Marker für die arterielle Steifigkeit ist.

https://doi.org/10.1159/000507510

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32434202/

Podzolkov VI, Bragina AE, Druzhinina NA, et al. Relation between Tobacco Smoking/Electronic Smoking and Albuminuria/Vascular Stiffness in Young People without Cardiovascular Diseases. Kidney Blood Press Res. 2020;45(3):467-476. doi:10.1159/000507510