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Eine US-amerikanische Studie hat den Zusammenhang zwischen dem Konsum von Alkohol-, Zigaretten-, E-Zigaretten- und Marihuanakonsum auf die Nierenfunktion und dem Schweregrad der Erkrankung bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit chronischer Nierenerkrankung untersucht.

Die Studie ergab, dass Zigarettenkonsum mit einer höheren Proteinurie (Eiweiß im Urin) in Verbindung gebracht wurde, während gelegentlicher Alkohol-, E-Zigaretten- und Marihuanakonsum keine negativen Auswirkungen auf die Nierenfunktion hatte. Es wurde empfohlen, dass Ärzte speziell auf den Tabakkonsum hinweisen und ihn verhindern bzw. behandeln sollten, um die Nierenfunktion und das Wohlbefinden von Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu erhalten.


Zusammenfassung

Hintergrund: Wir untersuchten die vermuteten Zusammenhänge zwischen Alkohol-, Zigaretten-, E-Zigaretten- und Marihuanakonsum und Nierenfunktion und Proteinurie bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen (AYA) mit chronischer Nierenerkrankung (CKD), die an der Chronic Kidney Disease in Children (CKiD) Studie teilnahmen.

Methoden: Die Teilnehmer beantworteten Fragen zum Substanzkonsum im vergangenen Jahr und in den letzten 30 Tagen. Die Assoziationen zwischen jeder Substanz und Nierenfunktion, Proteinurie, Proteinurie im nephrotischen Bereich und Bluthochdruck wurden separat mit Hilfe von Regressionsmodellen mit wiederholten Messungen und unter Berücksichtigung soziodemografischer Merkmale geschätzt. Die Modelle kontrollierten für Kovariaten beim aktuellen Besuch (zeitgleich) und zusätzlich für den Schweregrad der Erkrankung im Jahr vor der Meldung des Substanzkonsums (verzögert).

Ergebnisse: Insgesamt 441 Teilnehmer ≥16 Jahre trugen zu 1.245 Personenbesuchen bei, von denen 39 % Alkohol und 16 %, 17 % bzw. 15 % Zigaretten-, E-Zigaretten- und Marihuana-Konsum im vergangenen Jahr angaben. In bereinigten verzögerten Modellen waren der Zigarettenkonsum im vergangenen Jahr und in den letzten 30 Tagen signifikant mit einer höheren Proteinurie verbunden (+18,6 %, 95 %CI: +2,8 %, +36,9 %; bzw. +20,0 %, 95 %CI: +0,7 %, +43,1 %). Die Schlussfolgerungen waren ähnlich, wenn man die Passivrauchexposition berücksichtigte.

Schlussfolgerungen: In einer Kohorte von AYA mit pädiatrischen Nierenerkrankungen war der Substanzkonsum nicht trivial, und der Zigarettenkonsum war mit einer höheren Proteinurie verbunden, obwohl die Prävalenz des Konsums niedrig war. Gelegentlicher Alkohol-, E-Zigaretten- und Marihuanakonsum wurde nicht mit Proteinurie, Krankheitsverlauf oder erhöhtem Blutdruck in Verbindung gebracht. Pädiatrische Nephrologen sind als spezialisierte Leistungserbringer gut positioniert, um den Substanzkonsum zu erörtern, und sollten Tabakpräventions-/Behandlungsmaßnahmen bei jungen Menschen mit hohem Konsumrisiko fördern, um die Nierenfunktion zu erhalten und das Wohlbefinden zu verbessern.

https://doi.org/10.1007/s00467-021-05044-5

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33914145/

Molino AR, Jerry-Fluker J, Atkinson MA, Furth SL, Warady BA, Ng DK. The association of alcohol, cigarette, e-cigarette, and marijuana use with disease severity in adolescents and young adults with pediatric chronic kidney disease [published correction appears in Pediatr Nephrol. 2021 May 31;:]. Pediatr Nephrol. 2021;36(8):2493-2497. doi:10.1007/s00467-021-05044-5

In der Studie wurde untersucht, ob Rauchen von herkömmlichen oder elektronischen Zigaretten mit Gefäßversteifung und erhöhtem Albumin im Urin, einem Marker für Gefäßfunktionsstörungen, in Verbindung steht. Es wurden 270 junge Freiwillige ohne klinisch signifikante Herz-Kreislauf-Erkrankungen untersucht. 27% der Teilnehmer waren Raucher, wobei 69,9% herkömmliche Zigaretten und 30,1% elektronische Zigaretten rauchten. Raucher hatten generell höhere Blutdruckwerte und waren häufiger übergewichtig. Die Ergebnisse zeigten, dass Rauchen, sowohl von herkömmlichen als auch von elektronischen Zigaretten, mit erhöhtem Albumin im Urin und einer höheren Augmentationsindex, einem nicht-invasiven Marker für Gefäßversteifung, in Verbindung steht.

Anmerkung: Die Studie kann keine Kausalität beweisen, da die E-Zigarettennutzer höchstwahrscheinlich zuvor Tabakraucher waren oder teilweise noch sind (Dual-Use). Es kann daher nicht ausgeschlossen, dass der hohe Blutdruck und die gefundenen Biomarker mit der Tabakhistorie, einem generell ungesunden Lebensstil oder anderen Faktoren zusammenhängt.


Zusammenfassung

Einleitung/Zielsetzung: Das Rauchen von Tabak ist ein bekannter Risikofaktor für Herz-Kreislauf- und Nierenerkrankungen. In den letzten Jahren sind alternative Formen des Rauchens, darunter das Dampfen, immer beliebter geworden. Der Beitrag des Dampfens zu Gefäß- und Nierenschäden ist nicht bekannt. Wir untersuchten den Zusammenhang zwischen dem Rauchen traditioneller/elektronischer Zigaretten und der arteriellen Steifigkeit sowie der Albuminurie, die ebenfalls ein Marker für Gefäßdysfunktion ist.

Methoden: Wir untersuchten 270 junge Freiwillige ohne signifikante klinische Herz-Kreislauf-Erkrankungen (Durchschnittsalter: 21,2 ± 2,3 Jahre). Siebenundzwanzig Prozent der Probanden in der Studiengruppe waren Raucher; 69,9 % von ihnen rauchten herkömmliche Zigaretten und 30,1 % rauchten elektronische Zigaretten. Der Albuminspiegel im Urin wurde mit einem Dipstick-Test bestimmt, und der Augmentationsindex wurde durch Photoplethysmographie ermittelt. Es wurden ein linearer Korrelationstest und eine multiple Regressionsanalyse durchgeführt.

Ergebnisse: Die Studiengruppen unterschieden sich nicht in ihren grundlegenden Merkmalen. Die Raucher wiesen generell höhere Blutdruckwerte auf und waren übergewichtig. Die meisten Raucher waren männlich. In den Rauchergruppen trat Albuminurie häufiger auf, insbesondere bei den Rauchern (94 vs. 79 % bei Tabakrauchern und 29 % bei Nichtrauchern). Die AU-Werte (Median [Quartil 25; Quartil 75]) waren bei Vapern (160 mg/L [150; 207,5]) signifikant höher als bei Tabakrauchern (115 mg/L [60; 200]) und bei Nichtrauchern (20 mg/L [10; 50]) (р < 0,05). Die photoplethysmographischen Ergebnisse zeigten relevant höhere Augmentationsindizes bei Tabakrauchern (-4, [-6,6; -1,9]) und Vapern (-5,05 [-13,4; -3,3]) im Vergleich zu Nichtrauchern (-16,2 [-23,9; -7]) (р < 0,05). Die Ergebnisse der multiplen Regressionsanalyse zeigen, dass das Rauchen sowohl traditioneller als auch elektronischer Zigaretten mit einem Anstieg der Albuminurie und des Augmentationsindexes verbunden ist.

Schlussfolgerungen: Das Rauchen traditioneller und elektronischer Zigaretten ist mit einer Albuminurie und einem Anstieg des Augmentationsindexes verbunden, der ein nichtinvasiver Marker für die arterielle Steifigkeit ist.

https://doi.org/10.1159/000507510

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32434202/

Podzolkov VI, Bragina AE, Druzhinina NA, et al. Relation between Tobacco Smoking/Electronic Smoking and Albuminuria/Vascular Stiffness in Young People without Cardiovascular Diseases. Kidney Blood Press Res. 2020;45(3):467-476. doi:10.1159/000507510