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E-Zigaretten-Konsum erhöht das Risiko von Atemwegserkrankungen bei Dual-Usern

Eine Studie hat den Zusammenhang zwischen E-Zigaretten-Konsum und Atemwegserkrankungen untersucht. Dazu wurden 4614 US-amerikanische Erwachsene in drei Gruppen eingeteilt: Nichtnutzer, ausschließlich E-Zigaretten-Nutzer und Nutzer von E-Zigaretten und Tabak. Es wurde festgestellt, dass die Gruppen, die E-Zigaretten konsumierten, ein höheres Risiko hatten, später Atemwegsprobleme zu entwickeln. Insbesondere bei Nutzern von E-Zigaretten und Tabak wurden höhere Konzentrationen von schädlichen Stoffen im Urin festgestellt, die mit einem erhöhten Risiko von Atemwegserkrankungen einhergingen. Diese Studie zeigt, dass der Konsum von E-Zigaretten mit einem höheren Risiko von Atemwegserkrankungen verbunden ist und dass Nutzer von E-Zigaretten und Tabak einem höheren Risiko ausgesetzt sind als ausschließlich E-Zigaretten-Nutzer.

Anmerkung: Die Informationen über den E-Zigaretten- und Tabakkonsum sowie die Atemwegssymptome wurden von den Teilnehmenden selbst gemeldet und könnten daher anfällig für Verzerrungen sein. Die Studie enthält zudem keinen Vergleich mit ausschließlichen Rauchern. Es ist außerdem wahrscheinlich, dass die ausschließlichen E-Zigarettenkonsumenten zuvor geraucht haben und daher an Vorerkrankungen leiden könnten.


Zusammenfassung

Hintergrund: Der Zusammenhang zwischen dem Konsum von E-Zigaretten und der anschließenden Entwicklung von Atemwegserkrankungen bleibt eine offene Frage.

Ziele und Methoden: Eine Teilmenge einer Wahrscheinlichkeitsstichprobe von US-Erwachsenen aus der Population Assessment of Tobacco and Health Study Waves 1 und 2 wurde für die Analyse von Bioproben ausgewählt (n = 4614). Die Probanden wurden bei Studienbeginn in drei sich gegenseitig ausschließende Gruppen eingeteilt: Nichtnutzer (n = 2849), ausschließliche Nutzer von E-Zigaretten (n = 222) und Mehrfachnutzer von E-Zigaretten/Tabak (n = 1.543). Es wurden die geometrischen Mittelwerte der Konzentrationen von Biomarkern aus fünf Klassen von schädlichen und potenziell schädlichen Bestandteilen angegeben. Es wurden multivariable lineare Regressionen durchgeführt, um die Beziehung zwischen den Biomarkern in der Ausgangssituation und den nachfolgenden Atemwegssymptomen in den verschiedenen Benutzergruppen zu untersuchen.

Ergebnisse: Ausschließliche E-Zigarettenkonsumenten (33,6 % [Konfidenzintervall, KI: 26,7 % bis 41,4 %]) und polyvalente E-Zigaretten-/Tabakkonsumenten (50,8 % [KI: 47,4 % bis 54,2 %]) wiesen zu Beginn der Studie eine höhere Prävalenz von Atemwegssymptomen auf als Nichtkonsumenten (21,7 % [19,2 % bis 24,4 %]). Im Vergleich zu Nichtkonsumenten wiesen polyvalente E-Zigaretten-/Tabakkonsumenten zu Studienbeginn höhere Konzentrationen klinisch relevanter Biomarker auf als ausschließliche E-Zigarettenkonsumenten. Bei den polyvalenten E-Zigaretten-/Tabakkonsumenten waren die Ausgangskonzentrationen von Nikotinmetaboliten (TNE2, Cotinin), tabakspezifischen Nitrosaminen (NNAL), PAK (1-NAP, 3-FLU) und flüchtigen organischen Verbindungen (N-Acetyl-S-(2-carboxyethyl)-l-cystein, N-Acetyl-S-(2-cyanoethyl)-l-cystein) bei denjenigen, die spätere Atemwegssymptome angaben, signifikant höher als bei denjenigen, die dies nicht taten. Bei den ausschließlichen E-Zigaretten-Benutzern war der NNAL-Grundwert bei denjenigen, die spätere Atemwegssymptome meldeten, signifikant höher als bei denjenigen, die dies nicht taten. Bei Probanden mit nachfolgenden Atemwegssymptomen war NNAL bei ausschließlichen E-Zigarettenkonsumenten 2,5-mal höher (10,7[6,5 bis 17,5]) und bei polyvalenten E-Zigaretten-/Tabakkonsumenten 63,4-mal höher (199,6[176,7 bis 225,4]) als bei Nichtkonsumenten (3,1[2,4 bis 3,9]).

Schlussfolgerungen: Der Konsum von E-Zigaretten ist mit höheren Konzentrationen bekannter tabakbedingter Schadstoffe und einem höheren Risiko für nachfolgende Atemwegssymptome verbunden als bei Nichtkonsumenten. Mehrfachnutzer von E-Zigaretten/Tabak weisen ein höheres Risiko auf als ausschließliche E-Zigarettennutzer.

Implikationen: In dieser Längsschnittstudie wurden positive Assoziationen zwischen Biomarkern im Urin, die auf eine Exposition gegenüber tabakbedingten Schadstoffen hindeuten, und einem erhöhten Risiko für spätere Atemwegssymptome in verschiedenen Gruppen von E-Zigarettenkonsumenten festgestellt. Der Konsum von E-Zigaretten ist mit einer erhöhten Exposition gegenüber bekannten tabakbedingten Schadstoffen verbunden, und eine bestimmte Schadstoffexposition erhöht das Risiko von Atemwegssymptomen.

https://doi.org/10.1093/ntr/ntaa180

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33320254/

Dai H, Khan AS. A Longitudinal Study of Exposure to Tobacco-Related Toxicants and Subsequent Respiratory Symptoms Among U.S. Adults with Varying E-cigarette Use Status. Nicotine Tob Res. 2020;22(Suppl 1):S61-S69. doi:10.1093/ntr/ntaa180