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In dieser Studie wird berichtet, dass E-Zigaretten bei Jugendlichen immer beliebter werden und mit einem erhöhten Risiko verbunden sind, mit dem Rauchen von Zigaretten anzufangen. Deshalb wurde eine Kampagne entwickelt, um Jugendliche über die Risiken des Dampfens aufzuklären. Das Projektteam arbeitete dabei mit einem Teen Advisory Council und einem Expertenpanel zusammen. Gemeinsam wurden Umfragen und Fokusgruppen durchgeführt und eine Marketingfirma engagiert, um die Kampagne zu entwickeln. Die endgültige Kampagne beinhaltet Videoanzeigen, eine Website und Social-Media-Plattformen, auf denen drei Botschaften kommuniziert werden: Was ist im Dampf enthalten, welche Gesundheitsrisiken bestehen und wie ist die Verbindung zu großen Tabakkonzernen. Vor dem Start der Kampagne wurde ein Online-Experiment durchgeführt, das zeigte, dass die Kenntnisse über E-Zigaretten sowie die Wahrnehmung von Risiken und die Ablehnung von E-Zigaretten bei denjenigen, die die Kampagne gesehen hatten, signifikant gestiegen sind. Eine sechswöchige Online-Medienkampagne zeigte vielversprechende Ergebnisse und erreichte eine große Anzahl von Jugendlichen.

Anmerkung: Eine Kampagne, die nur die Risiken von E-Zigaretten betont und diese nicht mit den Risiken des Tabakkonsums vergleicht, führt zu einer verzerrten Wahrnehmung und vernachlässigt die positiven Aspekte der E-Zigarette. Die E-Zigarette wird als Einstiegsdroge für den Konsum von Tabakprodukten dargestellt, was mit der sogenannten "Gateway-Hypothese" begründet wird. Dabei wird ignoriert, dass diese Hypothese sehr umstritten ist und es gibt auch Studien gibt, die zu dem Schluss kommen, dass es keinen Zusammenhang zwischen E-Zigaretten-Konsum und Tabakkonsum gibt. Die Studie berichtet von einer gezielten Risikokommunikationskampagne, die darauf abzielt, den E-Zigaretten-Konsum bei Jugendlichen zu verhindern. Es ist daher unwahrscheinlich, dass diese Kampagne tatsächlich eine neutrale Darstellung der Fakten zum Thema E-Zigaretten-Konsum bietet oder ob sie selektive Informationen verwendet, um den Konsum zu verhindern.


Zusammenfassung

Einleitung: E-Zigaretten sind heute die häufigste Form des Tabakkonsums unter Jugendlichen, und ihr Gebrauch ist mit einem erhöhten Risiko verbunden, mit dem Zigarettenrauchen zu beginnen. Dieses Projekt nutzte einen gemeinschaftsorientierten Forschungsprozess, um eine Risikokommunikationskampagne zur Verhinderung des Tabakkonsums bei Jugendlichen zu entwickeln und zu erproben.

Methode: Das Forschungsteam arbeitete mit einem 36-köpfigen Jugendbeirat und einem 19-köpfigen Expertengremium zusammen. Gemeinsam setzte das Team Umfragen (N = 674) und Fokusgruppen (N = 82) ein und beauftragte ein Marketingunternehmen mit der Entwicklung der Kampagne. Die Kampagnenkonzepte wurden in einem iterativen Prozess des Feedbacks und der Verfeinerung entwickelt, eliminiert und/oder modifiziert. Die endgültige Kampagne umfasste Videowerbung (https://bit.ly/2QMR8gH), eine Microsite (rethinkvape.org) und soziale Medienseiten (@rethinkvape). Die Kampagne vermittelte den Jugendlichen drei Botschaften: Was in den Dämpfen steckt, Gesundheitsrisiken und Verbindungen zu großen Tabakkonzernen. Vor dem Start der Kampagne wurde ein randomisiertes, kontrolliertes 2 (Zeit) × 2 (Gruppe) Online-Experiment durchgeführt, um die Kampagne zu bewerten (N = 268).

Ergebnisse: Gemischte Varianzanalysen mit wiederholten Messungen ergaben, dass das Wissen über das Dampfen, die Risikowahrnehmung und die Anti-Dampf-Absichten bei den Jugendlichen, die die Rethink Vape-Materialien sahen, im Vergleich zu ihrem eigenen Ausgangswert signifikant zunahmen, während sich bei den Kontrollteilnehmern keine Veränderungen ergaben. Im Anschluss an die Auswertung startete das Team eine sechswöchige Online-Medienkampagne mit einem auf Jugendliche ausgerichteten Geo-Zaun-Radius, die 3.838.465 Impressionen, 770.443 abgeschlossene Videoaufrufe und 18.316 Klicks auf den Plattformen Mobile App, Snapchat, YouTube und Spotify erzielte. Die Mehrheit der Platzierungen übertraf die Branchenstandards, wobei Mobile Pre-Roll und Snapchat die besten Ergebnisse erzielten.

Schlussfolgerungen: Die E-Zigaretten-Kampagne zeigte vielversprechende Anzeichen von Wirksamkeit und Skalierbarkeit.

https://doi.org/10.1016/j.addbeh.2020.106664

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33038677/

England KJ, Edwards AL, Paulson AC, Libby EP, Harrell PT, Mondejar KA. Rethink Vape: Development and evaluation of a risk communication campaign to prevent youth E-cigarette use. Addict Behav. 2021;113:106664. doi:10.1016/j.addbeh.2020.106664

Eine Auswertung von Umfrageergebnissen der EUREST-PLUS-ITC-Europe-Umfragen 2016 und 2018 hat ergeben, dass es unter Rauchern eine große Fehlwahrnehmung bezüglich der Schädlichkeit von E-Zigaretten im Vergleich zu brennbaren Zigaretten gibt. Die Studie zeigt die Wahrnehmung von E-Zigaretten im Vergleich zu herkömmlichen Zigaretten bei Rauchern in sechs EU-Ländern vor und nach der Einführung der EU Tobacco Products Directive (TPD) auf.

Die Ergebnisse zeigen, dass in beiden Jahren die Mehrheit der Befragten E-Zigaretten als gleich oder schädlicher als herkömmliche Zigaretten wahrgenommen haben. Allerdings hat sich der Anteil derjenigen, die angaben, "nicht zu wissen", ob E-Zigaretten schädlicher sind, verringert. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass die meisten Menschen in diesen Ländern E-Zigaretten als ebenso oder schädlicher als herkömmliche Zigaretten wahrnehmen.

Die Forscher betonen, dass es wichtig ist, Rauchern, die E-Zigaretten statt Tabakzigaretten nutzen möchten, ausgewogene Informationen zur Verfügung zu stellen. Eine solche Kommunikation sollte darauf ausgerichtet sein, zwischen relativem und absolutem Schaden zu unterscheiden und eine evidenzbasierte Bewertung des relativen Risikos von E-Zigaretten im Vergleich zu brennbaren Zigaretten zu liefern.


Zusammenfassung

Hintergrund: In dieser Studie werden die Wahrnehmungen der Schädlichkeit von elektronischen Zigaretten (E-Zigaretten) im Vergleich zu brennbaren Zigaretten unter Rauchern aus sechs Ländern der Europäischen Union (EU) vor der Umsetzung der EU-Tabakproduktrichtlinie (TPD) und zwei Jahre nach der TPD dargestellt.

Methoden: Die Daten stammen aus den EUREST-PLUS ITC Europe Surveys, einer Kohortenstudie mit erwachsenen Rauchern (≥18 Jahre) aus Deutschland, Griechenland, Ungarn, Polen, Rumänien und Spanien. Die Daten wurden 2016 (prä-TPD: N = 6011) und 2018 (post-TPD: N = 6027) erhoben. Gewichtete verallgemeinerte Schätzgleichungen wurden verwendet, um die Wahrnehmung der Schädlichkeit von E-Zigaretten im Vergleich zu brennbaren Zigaretten zu schätzen (weniger schädlich, gleich schädlich, mehr schädlich oder "weiß nicht").

Ergebnisse: Im Jahr 2016 gaben von den Befragten, die über E-Zigaretten Bescheid wussten (72,2 %), 28,6 % an, dass sie E-Zigaretten für weniger schädlich als Zigaretten hielten (Spanne von 22,0 % in Spanien bis 34,1 % in Ungarn). Im Jahr 2018 kannten 72,2 % der Befragten E-Zigaretten, von denen 28,4 % angaben, dass sie E-Zigaretten für weniger schädlich halten. Die Mehrheit der Befragten empfand E-Zigaretten sowohl 2016 (58,5 %) als auch 2018 (61,8 %, P > 0,05) als gleich oder schädlicher als Zigaretten. Insgesamt gab es keine signifikanten Veränderungen in der Wahrnehmung, dass E-Zigaretten weniger, gleich oder mehr schädlich als Zigaretten sind, aber die Antworten "weiß nicht" gingen signifikant von 12,9 % auf 9,8 % zurück (P = 0,036). Die einzige signifikante Veränderung innerhalb der Länder war ein Rückgang der "weiß nicht"-Antworten in Spanien (19,3-9,4%, P = .001).

Schlussfolgerungen: Die Mehrheit der Befragten in diesen sechs EU-Ländern hielt E-Zigaretten für genauso schädlich oder schädlicher als brennbare Zigaretten.

https://doi.org/10.1093/eurpub/ckz215

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32191332/

Gravely S, Driezen P, Kyriakos CN, et al. European adult smokers' perceptions of the harmfulness of e-cigarettes relative to combustible cigarettes: cohort findings from the 2016 and 2018 EUREST-PLUS ITC Europe Surveys. Eur J Public Health. 2020;30(Suppl_3):iii38-iii45. doi:10.1093/eurpub/ckz215

Die Studie untersuchte die Auswirkungen eines elektronischen Zigarettenpräventions-Spiels namens Invite Only VR: A Vaping Prevention Game auf Jugendliche. Die Teilnehmer wurden vor und nach dem Spielen des Spiels auf Wissen, wahrgenommenes Risiko, Einstellungen und soziale Normen in Bezug auf E-Zigaretten sowie ihre Fähigkeit, E-Zigaretten abzulehnen, befragt. Die Ergebnisse zeigten, dass die Spieler nach dem Spielen des Spiels mehr Wissen über E-Zigaretten hatten und das Risiko von E-Zigaretten als höher einschätzten. Die Wahrscheinlichkeit, in Zukunft E-Zigaretten zu nutzen, wurde ebenfalls reduziert. Die Spieler hatten auch Freude am Spiel und empfahlen es ihren Freunden. Das Spiel kann Jugendliche unterstützen, indem es ihr Wissen über E-Zigaretten verbessert und ihre Einstellungen ändert. Eine mögliche Schlagzeile lautet: "Neues Spiel gegen E-Zigaretten zeigt positive Auswirkungen auf Jugendliche".

Anmerkung: Eine Kampagne, die nur die Risiken von E-Zigaretten betont und diese nicht mit den Risiken des Tabakkonsums vergleicht, führt zu einer verzerrten Wahrnehmung und vernachlässigt die positiven Aspekte der E-Zigarette. Die E-Zigarette wird als Einstiegsdroge für den Konsum von Tabakprodukten dargestellt, was mit der sogenannten "Gateway-Hypothese" begründet wird. Dabei wird ignoriert, dass diese Hypothese sehr umstritten ist und es gibt auch Studien gibt, die zu dem Schluss kommen, dass es keinen Zusammenhang zwischen E-Zigaretten-Konsum und Tabakkonsum gibt. Die Studie berichtet von einer gezielten Risikokommunikationskampagne, die darauf abzielt, den E-Zigaretten-Konsum bei Jugendlichen zu verhindern. Es ist daher unwahrscheinlich, dass diese Kampagne tatsächlich eine neutrale Darstellung der Fakten zum Thema E-Zigaretten-Konsum bietet oder ob sie selektive Informationen verwendet, um den Konsum zu verhindern.


Zusammenfassung

Zielsetzung: Prüfung der vorläufigen Auswirkungen und der Erfahrungen/Zufriedenheit der Teilnehmer mit Invite Only VR: A Vaping Prevention Game (Invite Only VR), einem Prototyp eines Spiels zur Prävention von elektronischen Zigaretten (E-Zigaretten) unter Verwendung von Virtual Reality (VR)-Hardware.

Methoden: Siebenundvierzig Jugendliche (38 Jungen; Durchschnittsalter = 14,23 Jahre, SD = 0,914) wurden eingeschrieben, um die vorläufigen Auswirkungen von Invite Only VR auf das Wissen, die wahrgenommene Wahrscheinlichkeit des Gebrauchs von E-Zigaretten, die Wahrnehmung der Schädlichkeit, die Einstellungen, die sozialen Normen und die Selbstwirksamkeit, E-Zigaretten abzulehnen, mit Hilfe eines Prä/Post-Designs zu testen. Die Erfahrung/Zufriedenheit wurde nach dem Spielen gemessen. Zur Bewertung der Veränderungen in den abhängigen Variablen wurden t-Tests für gepaarte Stichproben und die entsprechenden Effektgrößen verwendet. Deskriptive Statistiken wurden verwendet, um über die Erfahrung/Zufriedenheit beim Spielen zu berichten.

Ergebnisse: Von der Zeit vor bis zur Zeit nach dem Spiel nahmen die Spieler signifikant an Wissen (t(34) = -5,594, p < .001, Cohens d = 0,946) und Wahrnehmung der Schädlichkeit von E-Zigaretten (t(34) = -3,370, p = .002, Cohens d = 0,530) zu und verringerten ihre wahrgenommene Wahrscheinlichkeit, E-Zigaretten in Zukunft zu benutzen (t(35) = 2,140, p = .039, Cohens d = 1,274). Keine signifikante Veränderung wurde bei der Einstellung gegenüber E-Zigaretten, der Wahrnehmung sozialer Normen und der Selbstwirksamkeit der Verweigerung festgestellt. Die Teilnehmer berichteten, dass sie das Spiel gerne spielten (M = 3,00, SD = 0,99) und dass sie ihren Freunden das Spiel empfehlen würden (M = 3,08, SD = 0,91).

Schlussfolgerungen: Invite Only VR kann den Spielern dabei helfen, Wissen über E-Zigaretten zu entwickeln und die Wahrnehmung von Schäden zu korrigieren, während gleichzeitig die Wahrscheinlichkeit verringert wird, dass sie sie in Zukunft benutzen. Das Vergnügen der Teilnehmer liefert auch einen ersten Hinweis darauf, dass die Intervention für Jugendliche akzeptabel sein könnte.

https://doi.org/10.1016/j.addbeh.2020.106639

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32920455/

Weser, V. U., Duncan, L. R., Pendergrass, T. M., Fernandes, C.-S., Fiellin, L. E., & Hieftje, K. D. (2021). A quasi-experimental test of a virtual reality game prototype for adolescent E-Cigarette prevention. Addictive Behaviors, 112, Article 106639. https://doi.org/10.1016/j.addbeh.2020.106639

Die Studie untersuchte, ob das Wissen von Lehrkräften in Bezug auf Tabakprodukte und E-Zigaretten nach einer Schulung zum Thema Tabakgebrauch bei Jugendlichen verbessert wurde. Insgesamt nahmen 41 Lehrkräfte aus ländlichen Schulen im Süden der USA an der Studie teil. Die Ergebnisse zeigten, dass das Wissen der Teilnehmer insgesamt verbessert wurde, aber es gab keine signifikanten Unterschiede bei den Antworten auf individuelle Fragen. Es gab auch keine Unterschiede im Wissen der Teilnehmer in Bezug auf Alter, Geschlecht, Klassenstufe oder frühere Nutzung von Tabakprodukten. Die Autoren schließen daraus, dass es wichtig ist, das Wissen von Lehrkräften über Tabakprodukte zu erhöhen, um den Konsum unter Jugendlichen zu reduzieren.

Anmerkung: Eine Schulung, die nur die Risiken von E-Zigaretten betont und diese nicht mit den Risiken des Tabakkonsums vergleicht, führt zu einer verzerrten Wahrnehmung und vernachlässigt die positiven Aspekte der E-Zigarette. Die Studie berichtet von einer gezielten Schulung, die darauf abzielt, den E-Zigaretten-Konsum bei Jugendlichen zu verhindern. Es ist daher unwahrscheinlich, dass diese Kampagne tatsächlich eine neutrale Darstellung der Fakten zum Thema E-Zigaretten-Konsum bietet oder ob sie selektive Informationen verwendet, um den Konsum zu verhindern.


Zusammenfassung

Zielsetzungen: In dem Bemühen, den Tabakkonsum unter Jugendlichen in den USA zu verringern, haben einige Gesundheitspädagogen schulische Aufklärungsprogramme zum Tabakkonsum entwickelt. Derzeit gibt es jedoch keine Programme für Lehrkräfte der Mittel- und Oberstufe. In der aktuellen Studie sollte untersucht werden, ob sich das Wissen von Lehrkräften der Mittel- und Oberstufe über brennbare Zigaretten und elektronische Zigaretten (E-Zigaretten) nach einer Aufklärungsveranstaltung über den Tabakkonsum von Jugendlichen verbessert hat.

Aufbau: Zur Messung der Wissensveränderung wurde eine Vor-/Nachbeurteilung durchgeführt.

Rahmen: Pädagogen (N = 41) einer ländlichen, südlichen Mittel- und Oberschule wurden zur Teilnahme an der Studie während eines Workshops eingeladen, der im Rahmen einer Fortbildungsveranstaltung stattfand.

Methode: Neben sieben Wissensfragen gaben die Teilnehmer auch demografische Informationen sowie Angaben zum aktuellen und früheren Konsum von Zigaretten und E-Zigaretten an. Chi-Quadrat-Analysen untersuchten die Veränderungen bei den Antworten auf die einzelnen Fragen, und die Gesamtveränderung der Wissenswerte vor und nach der Befragung wurde mit einem abhängigen t-Test verglichen. Unabhängige t-Tests untersuchten die Unterschiede zwischen der Wissensänderung und den persönlichen und verhaltensbezogenen Merkmalen der Teilnehmer.

Ergebnisse: Das Gesamtwissen der Teilnehmer verbesserte sich von vor bis nach dem Test (p < .05); es gab jedoch keinen Zusammenhang zwischen den Antworten vor und nach dem Test für einzelne Items. Darüber hinaus gab es keine Unterschiede zwischen dem Wissenszuwachs der Teilnehmer im Vergleich zu Alter, Geschlecht, Schulnoten und früherem Konsum von Zigaretten oder E-Zigaretten.

Diskussion: Angesichts der steigenden Konsumraten unter Jugendlichen ist es wichtig, das Wissen von Lehrkräften in der Mittel- und Oberstufe über Tabakprodukte, insbesondere über neuartige Geräte, zu verbessern. Es sind weitere Forschungsarbeiten erforderlich, um festzustellen, wie das Wissen von Lehrkräften dazu beitragen kann, den Einstieg in den Tabakkonsum und den Konsum unter Kindern im Schulalter zu verringern.

https://doi.org/10.1177/0017896920950344

PubMed fehlt

Baer, C. M., Khoussine, M. A., & Dobbs, P. D. (2021). Tobacco prevention education for middle school and high school educators. Health Education Journal, 80(1), 16–27. doi:10.1177/0017896920950344

Eine britische Studie hat untersucht wie sich die Wahrnehmung der Schädlichkeit von E-Zigaretten im Vergleich zu brennbaren Zigaretten unter Rauchern nach dem Ausbruch von Lungenerkrankungen in den USA verändert hat.

Dabei gehen die Autoren auf den Ausbruch von EVALI in den USA ein, und erklären, dass die meisten Fälle mit der Inhalation von Vitamin-E-Acetat in Verbindung gebracht werden. Dabei handelt es sich um einem Zusatzstoff, der in einigen THC-Vapes zu finden war. Sie kritisieren, dass in der Berichterstattung häufig nicht zwischen THC-Vapes und normalen E-Zigaretten auf Nikotinbasis unterschieden wurde, was die Verwirrung über die relativen Schäden verstärkt hat.

Die Ergebnisse zeigen, dass der Anteil derjenigen, die E-Zigaretten als weniger schädlich als brennbare Zigaretten ansahen, signifikant von 37,0 % auf 30,9 % sank. Signifikant weniger Raucher gaben außerdem an, nicht zu wissen, welches Produkt schädlicher sei. Umgekehrt stieg der Anteil der Personen, die E-Zigaretten als ebenso schädlich oder schädlicher als Zigaretten einschätzten, deutlich an.

Die Meinung der Raucher über E-Zigaretten hat sich somit seit dem Ausbruch in den USA deutlich verschlechtert. Die Forscher vermuten, dass Menschen, die durch das Dampfen mit dem Zigarettenrauchen aufgehört haben, nun wieder anfangen zu rauchen, und dass Raucher davon abgehalten werden, E-Zigaretten für einen Umstieg zu nutzen.

Anmerkung: EVALI wurde nicht durch nikotinhaltige E-Zigaretten verursacht, sondern durch illegale und mit Vitamin-E Acetat verunreinigte E-Joints die auf dem Schwarzmarkt erworben wurden. Die mediale Berichterstattung und offizielle Stellen haben dies jedoch weitesgehend ignoriert und fälschlicherweise vor E-Zigaretten anstatt vor dem Konsum von THC-Vapes gewarnt.


Einleitung

Die US-amerikanische Food and Drug Administration erkennt an, dass Nikotin- und Tabakerzeugnisse auf einem Risikokontinuum stehen, wobei E-Zigaretten aufgrund ihrer geringeren Produktion von Giftstoffen und Karzinogenen wahrscheinlich weniger schädlich sind als brennbare Zigaretten. Viele Raucher in England und den USA glauben jedoch, dass E-Zigaretten mindestens genauso gesundheitsschädlich sind wie brennbare Zigaretten. Diese falschen Vorstellungen halten wahrscheinlich Raucher, die nicht in der Lage oder nicht willens sind, mit dem Nikotinkonsum aufzuhören, davon ab, auf E-Zigaretten umzusteigen, was sich nachteilig auf die Gesundheit der Bevölkerung auswirken kann. Der jüngste Ausbruch von Lungenverletzungen durch Dampfen (EVALI) in den USA fand weltweit ein großes Echo. Die meisten Fälle wurden mit der Inhalation von Vitamin-E-Acetat in Verbindung gebracht, einem Zusatzstoff, der in einigen Tetrahydrocannabinol-Dampfgeräten enthalten ist. In den Medienberichten wurde jedoch häufig nicht zwischen Tetrahydrocannabinol-Geräten und normalen E-Zigaretten auf Nikotinbasis unterschieden, was zu einer größeren Verwirrung über die relativen Schäden der verschiedenen Nikotinprodukte geführt haben könnte. In dieser Studie wurde untersucht, inwieweit sich die Wahrnehmung der Schädlichkeit von E-Zigaretten im Vergleich zu brennbaren Zigaretten unter Rauchern nach dem EVALI-Ausbruch verändert hat.

Methoden

Für diese Umfragestudie wurden Daten aus der Smoking Toolkit Study verwendet, einer monatlichen, landesweit repräsentativen Querschnittsbefragung von Erwachsenen (im Alter von >16 Jahren) in England. Von den Teilnehmern wurde eine mündliche Einverständniserklärung eingeholt, und die Ethikkommission des University College London erteilte die ethische Genehmigung. Die Studie folgte den Berichtsrichtlinien der American Association for Public Opinion Research (AAPOR).

Derzeitige Raucher wurden gefragt: "Glauben Sie, dass elektronische Zigaretten im Vergleich zu normalen Zigaretten mehr, weniger oder gleich schädlich für die Gesundheit sind?" Sie konnten auch mit "weiß nicht" antworten. Auch das Geschlecht, das Alter, der sozioökonomische Status, die Rasse/ethnische Zugehörigkeit und der aktuelle Konsum von E-Zigaretten wurden erfasst. Der Analyseplan wurde im Voraus registriert.

Die meisten EVALI-Krankenhausaufenthalte fanden zwischen Mitte August und Mitte September 2019 statt, und die Internetsuche nach Vaping und Vaping-Tod erreichte Mitte September ihren Höhepunkt. Daher verglichen wir die Schadenswahrnehmung im Jahr 2019 vor dem EVALI-Ausbruch (Januar bis Juli 2019) mit derjenigen nach dem Ausbruch (August bis Dezember 2019). Mittels log-binomialer Regression wurde der Zusammenhang zwischen dem Zeitpunkt des Ausbruchs und dem Anteil der Raucherinnen und Raucher, die E-Zigaretten für weniger schädlich als Zigaretten hielten, vor und nach der Bereinigung um soziodemografische Faktoren und E-Zigarettenkonsum bewertet. In sekundären Analysen berechneten wir Zusammenhänge zwischen dem Zeitpunkt des Ausbruchs und dem Anteil der Personen, die jede der anderen Antworten angaben. Die Analysen wurden mit R, Version 3.5.3 (R Foundation for Statistical Computing) durchgeführt. Ein einseitiger P < .05 wurde als statistisch signifikant angesehen.

Ergebnisse

Von den 3215 aktuellen Rauchern, die 2019 befragt wurden, wurden 1833 vor dem Ausbruch (849 [46,3 %] Frauen; mittleres [SD] Alter, 43,5 [17,6] Jahre) und 1382 danach (604 [43,7 %] Frauen; mittleres [SD] Alter, 43,0 [17,8] Jahre) befragt. Der Anteil derjenigen, die E-Zigaretten als weniger schädlich als brennbare Zigaretten ansahen, sank signifikant von 37,0 % (n = 678) vor dem Ausbruch auf 30,9 % (n = 427) nach dem Ausbruch (Risikoverhältnis [RR], 0,83; 95 % CI, 0,76-0,92; P < .001), und signifikant weniger Raucher gaben an, nicht zu wissen, welches Produkt schädlicher sei (191 [10,4 %] gegenüber 112 [8,1 %]; RR, 0,78; 95 % CI, 0,63-0,98; P = .03). Umgekehrt stieg der Anteil der Personen, die E-Zigaretten als ebenso schädlich (731 [39,9 %] gegenüber 605 [43,8 %]; RR, 1,10; 95 % KI, 1,01-1,19; P = .01) oder schädlicher (233 [12,7 %] gegenüber 238 [17,2 %]; RR, 1,36; 95 % KI, 1,15-1,61; P < .001) als Zigaretten einschätzten, deutlich an. Alle signifikanten Unterschiede blieben auch nach Bereinigung um Kovariaten bestehen (Tabelle).

Die Abbildung zeigt die Schadenswahrnehmung unter Rauchern von 2016 bis 2019. Im letzten Quartal 2019 sank der Prozentsatz der Personen, die den E-Zigarettenkonsum als weniger schädlich als das Zigarettenrauchen wahrnahmen, auf den niedrigsten verzeichneten Wert (239 [29,5 %]; 95 % CI, 26,5 %-32,8 %), und der Prozentsatz, der ihn als schädlicher wahrnahm, erreichte einen Höchststand (155 [19,2 %]; 95 % CI, 16,6 %-22,0 %).

Diskussion

Nach dem Ausbruch der durch Dampfen verursachten Lungenschäden in den USA verschlechterte sich die Meinung der Raucher in England über E-Zigaretten. Der Anteil derjenigen, die den Konsum von E-Zigaretten als weniger schädlich als das Zigarettenrauchen ansahen, ging zurück, und der Anteil derjenigen, die den Konsum von E-Zigaretten als schädlicher ansahen, stieg um mehr als ein Drittel.

Es ist unklar, welche Auswirkungen diese verschlechterte Schadenswahrnehmung auf die Gesundheit der Bevölkerung haben wird. Es ist möglich, dass Personen, die durch das Dampfen mit dem Zigarettenrauchen aufgehört haben, nun wieder zum Rauchen zurückkehren, und dass Zigarettenraucher davon abgehalten werden, E-Zigarettengeräte zu verwenden, um mit dem Rauchen aufzuhören. Andererseits könnten junge Menschen, die noch nie geraucht haben, davon abgehalten werden, E-Zigaretten auszuprobieren. Eine Einschränkung dieser Studie ist, dass nur Raucher in England befragt wurden. Der Zusammenhang zwischen EVALI und Schadenswahrnehmung kann von Land zu Land unterschiedlich sein. In den USA, wo der Ausbruch stattfand und eine heftige politische Debatte auslöste, könnte die Veränderung noch größer gewesen sein. Diese Ergebnisse machen deutlich, wie wichtig es ist, dass die Gesundheitsbehörden die relative Schädlichkeit der verschiedenen Nikotinprodukte klar kommunizieren. Künftige Forschungsarbeiten sollten untersuchen, wie sich diese veränderten Wahrnehmungen auf die Prävalenz des Rauchens und des E-Zigarettenkonsums in den USA und darüber hinaus auswirken.

http://doi.org/10.1001/jamanetworkopen.2020.6981

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32539148/

Tattan-Birch H, Brown J, Shahab L, Jackson SE. Association of the US Outbreak of Vaping-Associated Lung Injury With Perceived Harm of e-Cigarettes Compared With Cigarettes. JAMA Netw Open. 2020;3(6):e206981. Published 2020 Jun 1. doi:10.1001/jamanetworkopen.2020.6981