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https://doi.org/10.1016/j.drugalcdep.2014.12.007

Eine Studie die im Journal Drug and Alcohol Dependence veröffentlicht wurde, hat den Abhängigkeitsgrad bei Nutzern von elektronischen Zigaretten, Nikotinkaugummis und Tabakzigaretten untersucht.

Die Abhängigkeitswerte waren bei den Nutzern von nikotinhaltigen E-Zigaretten etwas höher als bei den Nutzern von nikotinfreien E-Zigaretten. Bei ehemaligen Rauchern waren Langzeitnutzer von E-Zigaretten weniger abhängig als Langzeitnutzer von Nikotinkaugummis. Bei Kurzzeitnutzern von Kaugummis oder E-Zigaretten gab es kaum Unterschiede bei der Abhängigkeit. Bei Dual-Usern war die Abhängigkeit von E-Zigaretten generell geringer als die Abhängigkeit von Tabakzigaretten.

Die Forscher schlussfolgern, dass einige E-Zigarettenkonsumenten von nikotinhaltigen E-Zigaretten abhängig waren, allerdings machen diese Produkte weniger süchtig als Tabakzigaretten. Sie fassen zusammen, dass E-Zigaretten möglicherweise genauso stark oder weniger stark abhängig machen als Nikotinkaugummis.

https://doi.org/10.1016/j.drugalcdep.2014.12.007

Etter JF, Eissenberg T. Dependence levels in users of electronic cigarettes, nicotine gums and tobacco cigarettes. Drug Alcohol Depend. 2015 Feb 1;147:68-75. doi: 10.1016/j.drugalcdep.2014.12.007. Epub 2014 Dec 18. PMID: 25561385; PMCID: PMC4920051.

Der Artikel beschäftigt sich mit zwei konkurrierenden Theorien zur Entwicklung von Suchterkrankungen: der "Gateway-Hypothese" (GH) und der "Common Liability to Addiction" (CLA). Während die GH von einem sequenziellen Konsum verschiedener Drogen ausgeht, basiert die CLA auf einer genetischen Theorie und einer gemeinsamen Anfälligkeit für bestimmte Suchterkrankungen. Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass die CLA eine plausiblere Erklärung für das Auftreten von Suchterkrankungen liefert und eine bessere Grundlage für Prävention und Intervention darstellt.


Zusammenfassung

Hintergrund: Zwei miteinander konkurrierende Konzepte befassen sich mit der Entwicklung des Umgangs mit psychoaktiven Substanzen: die "Gateway-Hypothese" (GH) und die allgemeine Suchtanfälligkeit (CLA).

Methode: Die Literatur zu theoretischen Grundlagen und empirischen Befunden zu beiden Konzepten wird gesichtet.

Ergebnisse: Die Daten deuten darauf hin, dass die Reihenfolge des Einstiegs in den Drogenkonsum, das Kernelement der GH, eher variabel und opportunistisch als einheitlich und entwicklungsbedingt deterministisch ist. Der Zusammenhang zwischen den Risiken des Konsums verschiedener Substanzen lässt sich, wenn überhaupt, eher durch gemeinsame Grundlagen als durch eine spezifische Abstufung erklären. Im Gegensatz dazu stützt sich das CLA-Konzept auf die genetische Theorie und wird durch Daten gestützt, die gemeinsame Ursachen für das unterschiedliche Risiko für bestimmte Süchte aufzeigen. Diese Gemeinsamkeiten haben ein identifizierbares neurobiologisches Substrat und plausible evolutionäre Erklärungen.

Schlussfolgerungen: Während die "Gateway"-Hypothese keine mechanistischen Zusammenhänge zwischen den "Stadien" spezifiziert und sich nicht auf die Risiken für Suchterkrankungen erstreckt, beinhaltet das Konzept der gemeinsamen Anfälligkeit für Suchterkrankungen die Abfolge des Beginns des Drogenkonsums und erstreckt sich auch auf verwandte Suchterkrankungen und deren Schweregrad, bietet eine schlüssige Erklärung für das gleichzeitige Auftreten von Substanzkonsum und Sucht und schafft eine theoretische und empirische Grundlage für die Forschung im Bereich der Ätiologie, der quantitativen Risiko- und Schweregradmessung sowie der gezielten nicht-drogenspezifischen Prävention und Frühintervention.

https://doi.org/10.1016/j.drugalcdep.2011.12.018

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/22261179/

Vanyukov MM, Tarter RE, Kirillova GP, et al. Common liability to addiction and "gateway hypothesis": theoretical, empirical and evolutionary perspective. Drug Alcohol Depend. 2012;123 Suppl 1(Suppl 1):S3-S17. doi:10.1016/j.drugalcdep.2011.12.018

Karl Fagerström, gibt mit einem Kommentar im Journal Nicotin and Tobacco Research die Umbenennung seines Fagerström-Tests für Nikotinabhängigkeit in Fagerström-Test für Zigaretten-Abhängigkeit bekannt. Die Umbenennung wird damit begründet, dass Nikotin zwar ein wichtiger Bestandteil des Tabakrauchs ist, aber wahrscheinlich nicht die einzige Substanz, die an der Entwicklung der Zigaretten-Abhängigkeit beteiligt ist.

https://doi.org/10.1093/ntr/ntr137

Fagerström K. Determinants of tobacco use and renaming the FTND to the Fagerstrom Test for Cigarette Dependence. Nicotine Tob Res. 2012;14(1):75-78. doi:10.1093/ntr/ntr137