Springe zum Inhalt

Die Autoren einer italienische Studie erklären, dass rauchenden Patienten mit chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) nur selten Erfolg mit den herkömmlichen Maßnahmen zur Raucherentwöhnung haben. Viele dieser Patienten rauchen deshalb trotz ihrer Erkrankung weiter. Patienten, die nicht mit dem Rauchen aufhören können, profitieren jedoch gesundheitlich durch den Umstieg auf die weniger schädliche E-Zigarette. Durch den Umstieg verbessern sich die Selbstreparatureigenschaften des mukoziliären Abwehrsystems.

Das Risiko einer Schädigung durch moderne regulierte Produkte von seriösen Herstellern, die die Qualitäts- und Sicherheitsstandards vollständig erfüllen, ist äußerst gering.


Die Reduzierung des Rauchens könnte ein praktikabler Behandlungsansatz sein, um die künftige Rauchabstinenz bei Rauchern zu fördern, die nicht bereit sind, einen erneuten Aufhörversuch zu unternehmen. Alternativ sollte der Ersatz herkömmlicher Zigaretten durch eine weniger schädliche Nikotinquelle in Betracht gezogen werden.

Morjaria, Expert Review of Respiratory Medicine 2022

Zusammenfassung

Einleitung: Der Rauchstopp ist die einzige bewährte Methode, um das Fortschreiten der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) zu verlangsamen. Die meisten COPD-Raucher scheinen jedoch nicht auf Maßnahmen zur Raucherentwöhnung anzusprechen und könnten davon profitieren, indem sie die negativen gesundheitlichen Auswirkungen der langfristigen Exposition gegenüber Zigarettenrauch verringern, indem sie auf nicht verbrennbare Alternativen zur Nikotinabgabe wie erhitzte Tabakprodukte (HTP) und E-Zigaretten (EC) umsteigen.

Abgedeckte Bereiche: Im Vergleich zu herkömmlichen Zigaretten bieten HTPs und E-Zigaretten eine erhebliche Verringerung der Exposition gegenüber toxischen Chemikalien und haben das Potenzial, die Schäden durch Zigarettenrauch zu verringern, wenn sie als Ersatz für Tabakzigaretten verwendet werden. In dieser Übersichtsarbeit werden die verfügbaren klinischen Studien und Bevölkerungsumfragen zu den gesundheitlichen Auswirkungen von E-Zigaretten und HTPs auf die Atemwege von COPD-Patienten untersucht.

Expertenmeinung: Die derzeitige Forschung zu den Auswirkungen von ECs und HTPs auf die Gesundheit von COPD-Patienten ist begrenzt, und es sind weitere hochwertige Studien erforderlich, um endgültige Schlussfolgerungen zu ziehen. Diese Übersicht bietet jedoch einen umfassenden Überblick über die verfügbare Literatur für Angehörige der Gesundheitsberufe, die COPD-Patienten über die Verwendung dieser Produkte beraten möchten. Während ECs und HTPs einige Vorteile bei der Verringerung der durch Zigarettenrauch verursachten Schäden bieten können, sind ihre langfristigen Auswirkungen auf die Gesundheit von COPD-Patienten noch unklar.

https://doi.org/10.1080/17476348.2023.2167716

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/36638185/

Morjaria JB, Campagna D, Caci G, O'Leary R, Polosa R. Health impact of e-cigarettes and heated tobacco products in chronic obstructive pulmonary disease: current and emerging evidence. Expert Rev Respir Med. 2022;16(11-12):1213-1226. doi:10.1080/17476348.2023.2167716

Ein Artikel im Journal of Primary Health Care betrachtet die Rolle von E-Zigaretten beim Rauchausstieg und kommt zu dem Fazit, dass die Verwendung nikotinhaltiger E-Zigaretten derzeit das wirksamste Mittel ist um Menschen zu unterstützen die mit dem Rauchen aufhören möchten.


Hintergrund

Der Tabakkonsum ist eine der größten Bedrohungen für die Weltgesundheit. Mehr als 8 Millionen Menschen sterben jährlich daran. Die Primärversorgung ist eine wichtige Anlaufstelle für Patienten, und es gibt Belege dafür, dass Ärzte der Primärversorgung eine wichtige Rolle bei der Raucherentwöhnung spielen. Die Behandlungsmöglichkeiten für die Raucherentwöhnung umfassen Verhaltensunterstützung, Nikotinersatzmedikamente und inzwischen auch elektronische Zigaretten. Die Frage, die in dieser Übersichtsarbeit behandelt wurde, lautete: Was ist die beste Behandlungsmethode?

Klinisches Fazit

Um Menschen, die mit dem Rauchen aufhören möchten, zu unterstützen, ist die Verwendung von nikotinhaltigen elektronischen Zigaretten derzeit das wirksamste Mittel. Diese Maßnahme hat sich als wirksamer erwiesen als eine Nikotinersatztherapie wie Kaugummi oder Pflaster. Sie erwies sich auch als wirksamer als andere Formen elektronischer Zigaretten, die kein Nikotin enthalten, und als wirksamer als verhaltenstherapeutische Maßnahmen, die den Menschen helfen sollen, mit dem Rauchen aufzuhören.

https://doi.org/10.1071/HC22148

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/36592778/

Jordan V. Electronic cigarettes for smoking cessation: do they work?. J Prim Health Care. 2022;14(4):378-379. doi:10.1071/HC22148

Die aktualisierte Analyse des internationalen Forschungsnetzwerkes Cochrane umfasst mittlerweile 78 abgeschlossene Studien mit 22 052 Teilnehmern, von denen 40 randomiert kontrollierte Studien waren. Siebzehn Studien kamen seit der letzten Aktualisierung hinzu. Von den untersuchten Studien wurden zehn als insgesamt mit geringem Risiko einer Verzerrung eingestuft, 50 der Studien wurden als insgesamt mit hohem Risiko einer Verzerrung eingestuft, dazu zählen auch alle nicht randomisierten Studien. Die restlichen Studien wurden als unklar eingestuft.

Basierend auf sechs Studien mit 2378 Teilnehmern fanden die Wissenschaftler heraus, dass Menschen, die nikotinhaltige E-Zigaretten verwendeten, mit hoher Sicherheit höhere Raucherentwöhnungsraten aufwiesen als diejenigen, die eine Nikotinersatztherapie verwendeten.

Auch bei nikotinfreie E-Zigaretten konnte dieser Effekt nachgewiesen werden, hierbei gehen die Autoren jedoch nur von einer mäßigen Sicherheit aus.

Es hat sich außerdem gezeigt, dass die Ergebnisse aus nicht-randomisierten Studien mit den Daten aus randomisierten Studie übereinstimmten.

Die am häufigsten gemeldeten unerwünschten Auswirkungen waren Reizungen von Hals und Mund, Kopfschmerzen, Husten und Übelkeit. Bei einer fortgesetzter Nutzung der E-Zigarette sind diese Symptome jedoch in der Regel schnell abgeklungen. Auffällig war, dass es keinen signifikanten Unterschied bei den Nebenwirkungen gab, unabhängig davon ob die Teilnehmer E-Zigaretten oder eine Nikotinersatztherapie verwendeten.

Die Autoren kommen zu dem Ergebnis, dass nikotinhaltige E-Zigaretten die Entwöhnungsraten im Vergleich zu einer Nikotinersatztherapie mit hoher Sicherheit erhöhen. Zudem gab es Hinweise darauf, dass auch nikotinfreie E-Zigaretten die Entwöhnungsraten erhöhen können.

https://doi.org/10.1002/14651858.CD010216.pub7

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/36384212/

Hartmann-Boyce J, Lindson N, Butler AR, et al. Electronic cigarettes for smoking cessation. Cochrane Database Syst Rev. 2022;11(11):CD010216. Published 2022 Nov 17. doi:10.1002/14651858.CD010216.pub7

Raucher die auf die E-Zigarette umsteigen sind erheblich weniger schädlichen Substanzen ausgesetzt als beim herkömmlichen Rauchen

Als bisher umfassendste Untersuchung veröffentlicht das britische Office für Health Improvement & Disparities (vormals Public Health England) ein 1.400 Seiten umfassendes Follow-Up zum Thema E-Zigaretten. Der unabhängige Bericht für den die Forschenden mehr als 400 internationale Studien ausgewertet haben und der vom britischen Gesundheitsministerium (Department of Health and Social Care - DHSC) in Auftrag gegeben wurde, zeigt deutlich, dass Raucherinnen und Raucher, die auf die E-Zigarette umsteigen, erheblich weniger schädlichen Substanzen ausgesetzt sind als beim herkömmlichen Rauchen. Der Konsum von E-Zigaretten ist kurz- bis mittelfristig nur mit einem Bruchteil der Risiken des Rauchens verbunden.

https://www.gov.uk/government/publications/nicotine-vaping-in-england-2022-evidence-update

McNeill, A, Simonavičius, E, Brose, LS, Taylor, E, East, K, Zuikova, E, Calder, R and Robson, D (2022). Nicotine vaping in England: an evidence update including health risks and perceptions, September 2022. A report commissioned by the Office for Health Improvement and Disparities. London: Office for Health Improvement and Disparities.

https://doi.org/10.1186/s12916-022-02451-9

Eine randomisierte kontrollierte Studie aus Großbritannien hat Mittel- und längerfristige kardiovaskuläre Wirkungen von E-Zigaretten bei Erwachsenen, die versuchen, mit dem Rauchen aufzuhören, untersucht. Die Forscher konnten beobachten, dass sich sowohl nach drei als auch nach sechs Monaten die kardiovaskulären Gesundheitswerte signifikant verbesserten, wenn die Teilnehmer E-Zigaretten verwendeten. Dabei hat es keine Rolle gespielt, ob sie E-Zigaretten mit oder ohne Nikotin verwendeten.

https://doi.org/10.1186/s12916-022-02451-9

Klonizakis, M., Gumber, A., McIntosh, E. et al. Medium- and longer-term cardiovascular effects of e-cigarettes in adults making a stop-smoking attempt: a randomized controlled trial. BMC Med 20, 276 (2022). https://doi.org/10.1186/s12916-022-02451-9

https://doi.org/10.1093/ntr/ntac153

Forscher aus den USA haben randomisierte Studie im Journal Nicotine & Tobacco Research veröffentlicht. Darin untersuchten die Forscher 6 Monate lang die Abhängigkeit von Zigaretten und von E-Zigaretten sowie die Nikotinbelastung im Urin bei Rauchern, die ihren Zigarettenkonsum durch den Ersatz durch E-Zigaretten reduzierten.

Die Ergebnisse zeigen, dass der Gebrauch von E-Zigaretten mit einer Verringerung der Zigarettenabhängigkeit verbunden war, ohne dass es dabei zu einem langfristigen Anstieg der Gesamtnikotinbelastung kam.

https://doi.org/10.1093/ntr/ntac153

Yingst J, Wang X, Lopez AA, et al. Changes in Nicotine Dependence Among Smokers Using Electronic Cigarettes to Reduce Cigarette Smoking in a Randomized Controlled Trial. Nicotine Tob Res. 2023;25(3):372-378. doi:10.1093/ntr/ntac153

https://doi.org/10.1038/s41591-022-01808-0

Eine randomisierte kontrollierte Studie der Queen Mary University of London zeigt, dass E-Zigaretten für schwangere Raucherinnen, die versuchen mit dem Tabakrauchen aufzuhören, genauso sicher sind wie Nikotinpflaster. Dabei hat sich zudem gezeigt, dass E-Zigaretten ein wesentlich effektiveres Werkzeug sein könnten. Mit der E-Zigarette wurden etwa doppelt so viele Raucherinnen abstinent wie mit herkömmlichen Methoden.

https://doi.org/10.1038/s41591-022-01808-0

Akualisierung der Studie: https://doi.org/10.1038/s41591-022-02099-1

Hajek, P., Przulj, D., Pesola, F. et al. Electronic cigarettes versus nicotine patches for smoking cessation in pregnancy: a randomized controlled trial. Nat Med 28, 958–964 (2022). https://doi.org/10.1038/s41591-022-01808-0

Eine Studie hat die Wirksamkeit von E-Zigaretten und Nikotinersatztherapien (NRT) zur Rauchentwöhnung in der deutschen Bevölkerung untersucht. Es wurden Daten aus einer repräsentativen Umfrage ausgewertet, an der aktuelle Raucher und Ex-Raucher teilgenommen haben, die innerhalb der letzten 12 Monate mindestens einen Versuch zur Rauchentwöhnung unternommen hatten. Nach der Analyse ergab sich, dass die Wahrscheinlichkeit, abstinent zu bleiben, bei denjenigen, die E-Zigaretten verwendet hatten, höher war als bei denen, die keine Hilfsmittel verwendeten. Auch war die Abstinenzrate bei denjenigen höher, die E-Zigaretten mit Nikotin verwendeten. Die Verwendung von NRT führte jedoch nicht zu einem signifikanten Anstieg der Abstinenzraten. Die Studie zeigt, dass E-Zigaretten bei der Rauchentwöhnung in Deutschland wirksam sein können.


Zusammenfassung

Hintergrund: Unser primäres Ziel war es, in der deutschen Bevölkerung die Wirksamkeit von E-Zigaretten (ECs; mit oder ohne Nikotin), Nikotinersatztherapie (NRT) und keine Verwendung von evidenzbasierten Hilfsmitteln bei der Raucherentwöhnung zu bewerten.

Methoden: Analyse von Querschnittsdaten aus einer bevölkerungsrepräsentativen Umfrage (Alter 14-96 Jahre) aus den Jahren 2016-2021. Eingeschlossen wurden alle aktuellen Raucherinnen und Raucher sowie Ex-Raucherinnen und Ex-Raucher (< 12 Monate seit dem Aufhören), die in den letzten 12 Monaten ≥ 1 Versuch unternommen hatten, mit dem Rauchen aufzuhören (n = 2740). Sie wurden nach der Verwendung von Entwöhnungshilfen bei ihrem letzten Entwöhnungsversuch und nach ihrem aktuellen Raucherstatus gefragt.

Ergebnisse: Zweihundertneununddreißig Befragte hatten ECs verwendet, 168 NRT und 2333 keine Hilfsmittel. Nach Bereinigung um potenzielle Störfaktoren war die Wahrscheinlichkeit der Abstinenz bei Rauchern, die bei ihrem letzten Versuch, mit dem Rauchen aufzuhören, ECs verwendet hatten, 1,78-mal höher als in der Gruppe, die keine Hilfsmittel verwendet hatte (95 % Konfidenzintervall [1,09; 2,92]; p = 0,02), und 1,46-mal höher als in der NRT-Gruppe ([0,68; 3,13]; p = 0,34, Bayes-Faktor = 1,26). Im Vergleich zur Gruppe ohne Nikotinersatz war die Wahrscheinlichkeit, abstinent zu werden, in der Untergruppe, die ECs mit Nikotin verwendete, 2,34 Mal höher ([1,21; 4,53]; p = 0,01) und in der Untergruppe, die ECs ohne Nikotin verwendete, 1,48 Mal höher ([0,68; 3,26]; p = 0,33). Die unbereinigten Abstinenzraten bei Personen, die ihren Entwöhnungsversuch > 6 Monate zuvor begonnen hatten, lagen bei 15,6 % [9,4; 23,8] in der EC-Gruppe und 13,8 % [7,3; 22,9] in der NRT-Gruppe.

Schlussfolgerung: In Deutschland ist die Verwendung von ECs bei einem Versuch, mit dem Rauchen aufzuhören, mit einer höheren Abstinenzrate verbunden als der Versuch, ohne Hilfe aufzuhören.

https://doi.org/10.3238/arztebl.m2022.0162

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/35384835/

Kotz D, Jackson S, Brown J, Kastaun S. The Effectiveness of E-Cigarettes for Smoking Cessation. Dtsch Arztebl Int. 2022;119(17):297-301. doi:10.3238/arztebl.m2022.0162

Eine nationale Umfrage in Australien hat die Auswirkungen des E-Zigarettenkonsums auf den Erfolg der Raucherentwöhnung bei Australiern im Jahr 2019 untersucht. Dabei hat man die Abstinenzraten von über 1600 Rauchenden untersucht, die versucht haben, mit dem Rauchen aufzuhören.

Die Ergebnisse zeigen, dass die Verwendung von nikotinhaltigen E-Zigaretten die Erfolgschancen für einen Rauchstopp um bis zu 124% erhöht hat. Zudem zeigte die Studie, dass die Nutzung von E-Zigaretten effektiver ist als herkömmliche Nikotinersatztherapien. Die Verwendung der E-Zigarette führt daher auch zu einer höheren Abstinenzrate.


Zusammenfassung

Hintergrund und Ziele: Frühere Analysen der Auswirkungen von E-Zigaretten auf den Erfolg der Raucherentwöhnung in der Praxis stützen sich hauptsächlich auf Erhebungen in den Vereinigten Staaten und im Vereinigten Königreich, wo nikotinhaltige E-Zigaretten leicht erhältlich sind. In Australien ist es aufgrund von Vorschriften schwierig, nikotinhaltige E-Zigaretten zu erhalten. Die Wirksamkeit des Gebrauchs von E-Zigaretten als Hilfsmittel zur Raucherentwöhnung in Australien könnte daher geringer sein als die bisher veröffentlichten Schätzungen auf der Grundlage von Umfragen. Ziel dieser Studie war es, die Auswirkung der Verwendung von E-Zigaretten bei einem Versuch der Raucherentwöhnung auf den Erfolg der Raucherentwöhnung in Australien im vergangenen Jahr abzuschätzen.

Aufbau: Multivariable logistische Regressionsmodelle für den Erfolg der Raucherentwöhnung im vergangenen Jahr.

Setting und Teilnehmer: Befragte der 2019er Welle der australischen Haushaltsbefragung zur nationalen Drogenstrategie, die in den 12 Monaten vor der Befragung einen Versuch zur Raucherentwöhnung unternommen hatten.

Messungen: Der Erfolg der Raucherentwöhnung im vergangenen Jahr wurde angenommen, wenn der Versuch der Raucherentwöhnung zum Zeitpunkt der Erhebung zu einer Abstinenz von mehr als einem Monat führte.

Ergebnisse: Im Jahr 2019 waren Australier, die versuchten, mit Hilfe von E-Zigaretten mit dem Rauchen aufzuhören, erfolgreicher als Raucher, die es ohne E-Zigaretten versuchten [bereinigte Odds Ratio (aOR) = 1,68; 95 % Konfidenzintervall (CI) = 1,09-2,60]. Wenn man davon ausgeht, dass Personen, die E-Zigaretten nur ein- oder zweimal ausprobiert haben, keine E-Zigaretten verwendet haben, war der geschätzte Effekt etwas stärker (aOR = 1,98; 95 % CI = 1,27-3,10). Außerdem war die geschätzte Odds Ratio bei Rauchern, die ihre E-Zigaretten über ausländische Websites erworben hatten, höher (aOR = 2,24; 95% CI = 1,02-4,93).

Schlussfolgerungen: Die Verwendung von E-Zigaretten bei einem Versuch, mit dem Rauchen aufzuhören, scheint bei Australiern, die 2019 versucht haben, mit dem Rauchen aufzuhören, mit einem größeren Erfolg verbunden zu sein als bei Australiern, die ohne E-Zigaretten versucht haben, mit dem Rauchen aufzuhören, nachdem sie um störende Effekte bereinigt wurden.

https://doi.org/10.1111/add.15897

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/35403757/

Chambers MS. Effect of vaping on past-year smoking cessation success of Australians in 2019-evidence from a national survey. Addiction. 2022;117(8):2306-2315. doi:10.1111/add.15897

Forscher in den USA haben den Zusammenhang zwischen den Konsum von E-Zigaretten mit der Beendigung des Zigarettenrauchens bei erwachsenen Rauchern untersucht. Dazu wurden fünf Jahre lang (2014-2019) Raucher beobachtet, die eigentlich gar nicht mit dem Rauchen aufhören wollten.

Die Kohortenstudie hat gezeigt, dass die tägliche Nutzung von E-Zigaretten zu einer achtfach höheren Wahrscheinlichkeit, mit dem Rauchen aufzuhören, geführt hat, obwohl die Teilnehmer überhaupt nicht vor hatten mit dem Rauchen aufzuhören. Dennoch haben etwa 28 Prozent der Raucher die E-Zigaretten verwendeten, anschließend mit dem Rauchen auf gehört.


Zusammenfassung

Wichtigkeit: Zigarettenraucher, die nicht vorhaben, mit dem Rauchen aufzuhören, werden in Bevölkerungsstudien zur Bewertung des Nutzen-Risiko-Potenzials elektronischer Nikotinprodukte (E-Zigaretten) häufig übersehen.

Zielsetzung: Es sollte untersucht werden, ob der Gebrauch von E-Zigaretten mit dem Aufhören des Zigarettenrauchens bei Rauchern verbunden ist, die ursprünglich nie vorhatten, mit dem Rauchen aufzuhören.

Design, Setting und Teilnehmer: Für diese Kohortenstudie wurden national repräsentative US-Daten aus der Längsschnittstudie Population Assessment of Tobacco and Health Study (Wellen 2-5, durchgeführt zwischen Oktober 2014 und November 2019) verwendet, wobei die Teilnehmer in drei Interviewpaaren ausgewertet wurden. Eingeschlossen wurden erwachsene tägliche Zigarettenraucher, die zunächst keine E-Zigaretten verwendeten und nicht vorhatten, jemals endgültig mit dem Rauchen aufzuhören (2489 Beobachtungen von 1600 Personen).

Exposition: E-Zigaretten-Konsum (d.h. täglicher Konsum, nicht täglicher Konsum oder kein Konsum) zum Zeitpunkt der Nachbefragung bei Rauchern, die zum Zeitpunkt der Erstbefragung keine E-Zigaretten verwendeten.

Hauptergebnisse und Messgrößen: Die Hauptergebnisse waren die Beendigung des Zigarettenrauchens (d. h. kein Zigarettenrauchen) und die Beendigung des täglichen Zigarettenrauchens (d. h. kein tägliches Zigarettenrauchen) bei der Nachbefragung. Verallgemeinerte Schätzgleichungen wurden verwendet, um den Zusammenhang zwischen der Exposition und jedem Ergebnis zu bewerten, wobei für demographische Merkmale und täglich gerauchte Zigaretten bei der Ausgangsbefragung kontrolliert wurde; alle Schätzungen wurden gewichtet.

Ergebnisse: Die gewichtete Population erwachsener täglicher Zigarettenraucher, die keine E-Zigaretten benutzten und keine Pläne hatten, jemals mit dem Rauchen aufzuhören, basierend auf den Daten von 1600 Teilnehmern, war zu 56,1% männlich (95% CI, 53. 4 %-58,7 %), 10,1 % hispanisch (95 % CI, 8,2 %-12,3 %), 10,1 % nicht-hispanisch schwarz (95 % CI, 8,7 %-11,7 %), 75,6 % nicht-hispanisch weiß (95 % CI, 72,9 %-78,2 %) und 4,2 % einer anderen nicht-hispanischen Rasse (95 % CI, 3,3 %-5. 4%); 29,3% waren im Alter von 55 bis 69 Jahren (95% CI, 26,2%-32,6%), 8,9% waren 70 Jahre oder älter (95% CI, 6,8%-11,5%), 36,8% hatten keinen Highschool-Abschluss (95% CI, 34,1%-39,6%), 55. 2% hatten ein jährliches Haushaltseinkommen von weniger als 25 000 $ (95% CI, 52,3%-58,1%), 37,6% rauchten 20 bis 29 Zigaretten pro Tag (95% CI, 34,7%-40,6%) und 12,7% rauchten 30 oder mehr Zigaretten pro Tag (95% CI, 10,9%-14,7%). Insgesamt hörten 6,2 % der Bevölkerung (95 % CI, 5,0 %-7,5 %) mit dem Zigarettenrauchen auf. Die Raucherentwöhnungsrate war bei denjenigen, die täglich E-Zigaretten benutzten, höher (28,0 %; 95 % KI, 15,2 %-45,9 %) als bei denjenigen, die überhaupt nicht rauchten (5,8 %; 95 % KI, 4,7 %-7,2 %; bereinigte Odds Ratio [aOR], 8,11; 95 % KI, 3,14-20,97). Darüber hinaus gaben 10,7 % (95 % KI, 9,1 %-12,5 %) das tägliche Zigarettenrauchen auf, wobei die Aufhörrate bei denjenigen, die täglich E-Zigaretten benutzten, höher war (45,5 %; 95 % KI, 27,4 %-64,9 %) als bei denjenigen, die gar nicht rauchten (9,9 %; 95 % KI, 8,2 %-11,8 %; aOR, 9,67; 95 % KI, 4,02-23,25). Nicht täglicher E-Zigarettenkonsum war nicht mit dem Abbruch von Zigaretten (aOR, 0,53; 95% CI, 0,08-3,35) oder dem Abbruch von täglichen Zigaretten (aOR, 0,96; 95% CI, 0,44-2,09) verbunden.

Schlussfolgerungen und Bedeutung: In dieser Kohortenstudie war der tägliche Konsum von E-Zigaretten mit einer höheren Wahrscheinlichkeit verbunden, dass Raucher, die ursprünglich nicht vorhatten, mit dem Rauchen aufzuhören, mit dem Rauchen aufhörten. Diese Ergebnisse sprechen dafür, bei der Bewertung des Nutzen-Risiko-Potenzials von E-Zigaretten für die Raucherentwöhnung in der Bevölkerung auch Raucher zu berücksichtigen, die nicht vorhaben, mit dem Rauchen aufzuhören.

https://doi.org/10.1001/jamanetworkopen.2021.40880

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/34962556/

Kasza KA, Edwards KC, Kimmel HL, et al. Association of e-Cigarette Use With Discontinuation of Cigarette Smoking Among Adult Smokers Who Were Initially Never Planning to Quit. JAMA Netw Open. 2021;4(12):e2140880. Published 2021 Dec 1. doi:10.1001/jamanetworkopen.2021.40880