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Eine US-amerikanische Studie der Yale School of Public Health hat den Zusammenhang zwischen dem Konsum von aromatisierten E-Zigaretten und dem Rauchverhalten von Jugendlichen, jungen Erwachsenen und Erwachsenen im Alter von 12 bis 54 Jahren..

Die Forscher betrachteten in eine Kohortenstudie mit fast 18.000 Teilnehmern die Unterschiede in der Raucherentwöhnung nach dem Einstieg in den Konsum von E-Zigaretten.

Dabei wurde festgestellt, dass der Gebrauch von E-Zigaretten mit Aromen das Risiko für das Rauchen von herkömmlichen Zigaretten bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen erhöht, jedoch bei Erwachsenen mit dem Rauchen aufhören in Verbindung gebracht wird. Es wurde auch festgestellt, dass der Konsum von nicht-tabakbezogenen Aromen in E-Zigaretten keine höhere Wahrscheinlichkeit für den Einstieg ins Rauchen bei Jugendlichen zeigt, jedoch bei Erwachsenen mit dem Rauchen aufhören in Verbindung gebracht wird.


Zusammenfassung

Wichtigkeit: Mehrere Staaten haben den Verkauf von E-Zigaretten mit Geschmacksstoffen verboten, aber es gibt nur wenige Belege für den Zusammenhang zwischen den Geschmacksstoffen beim Dampfen und dem Beginn und der Beendigung des Rauchens.

Zielsetzung: Es sollte untersucht werden, ob der Neukonsum von E-Zigaretten mit Geschmack stärker mit dem späteren Rauchbeginn und der Raucherentwöhnung verbunden ist als der Konsum von E-Zigaretten ohne Geschmack, und zwar getrennt für Jugendliche (12-17 Jahre), junge Erwachsene (18-24 Jahre) und Erwachsene im Haupterwerbsalter (25-54 Jahre).

Design, Setting und Teilnehmer: In dieser Kohortenstudie wurden Sekundärdatenanalysen von Längsschnitt-Erhebungsdaten aus den Wellen 1 bis 4 der Population Assessment of Tobacco and Health Study (erhoben von 2013 bis 2018) durchgeführt. Die Analysestichprobe war auf 17 929 Befragte beschränkt, die zum Zeitpunkt der Welle 1 zwischen 12 und 54 Jahren alt waren, mindestens drei aufeinanderfolgende Erhebungswellen abgeschlossen hatten und zu Studienbeginn keine E-Zigaretten konsumierten. Die Daten wurden von 2013 bis 2018 erhoben und im Februar 2020 ausgewertet.

Expositionen: Gebrauch von E-Zigaretten mit und ohne Geschmack, der in Welle 2 der Population Assessment of Tobacco and Health Study berichtet wurde.

Hauptergebnisse und Messgrößen: Binäre Indikatoren erfassten das Rauchen in Welle 3 bei 7311 Jugendlichen und 4634 aufstrebenden Erwachsenen, die zu Beginn der Studie nicht geraucht hatten (d.h. Beginn), und das Nichtrauchen in Welle 3 bei 1503 aufstrebenden Erwachsenen und 4481 Erwachsenen im Haupterwerbsalter, die zu Beginn der Studie geraucht hatten (d.h. Beendigung). Der Raucherstatus basierte bei Jugendlichen darauf, dass sie in den letzten 30 Tagen geraucht hatten, und bei aufstrebenden Erwachsenen und Erwachsenen im Haupterwerbsalter auf dem etablierten Rauchen (d. h. gegenwärtiges Rauchen bei denjenigen, die in ihrem Leben mindestens 100 Zigaretten geraucht haben).

Ergebnisse: Die Jugendlichen, die zu Studienbeginn nicht geraucht hatten, die jungen Erwachsenen, die zu Studienbeginn geraucht hatten, und die Erwachsenen im Haupterwerbsalter, die zu Studienbeginn geraucht hatten, bestanden zu 51,4 % bis 58,0 % aus männlichen Teilnehmern und zu 66,9 % bis 77,0 % aus weißen Personen. Die Aufnahme des Dampfens war bei Jugendlichen (bereinigte Odds Ratio [AOR], 6,75; 95 % CI, 3,93-11,57; P < .001) und bei jungen Erwachsenen (AOR, 3,20; 95 % CI, 1,70-6,02; P < .001) positiv mit dem Beginn des Rauchens verbunden. Die Aufnahme des Rauchens war bei Erwachsenen mit dem Aufhören verbunden (AOR, 1,34; 95% CI, 1,02-1,75; P = .03). Das Dampfen von Nicht-Tabak-Aromen war nicht stärker mit dem Beginn des Rauchens bei Jugendlichen assoziiert als das Dampfen von Tabak-Aromen (AOR bei Jugendlichen, 0,66; 95% CI, 0,16-2,76; P = .56), aber es war mit einer erhöhten Raucherentwöhnung bei Erwachsenen verbunden (AOR bei Erwachsenen, 2,28; 95% CI, 1,04-5,01; P = .04).

Schlussfolgerungen und Bedeutung: In dieser Studie war die Wahrscheinlichkeit, dass Erwachsene, die mit dem Dampfen von E-Zigaretten ohne Tabakgeschmack begannen, mit dem Rauchen aufhörten, höher als bei denjenigen, die Tabakgeschmacksstoffe verdampften. Es sind weitere Forschungsarbeiten erforderlich, um den Zusammenhang zwischen E-Zigaretten-Aromen und Rauchen festzustellen und die diesbezügliche Politik zu steuern.

https://doi.org/10.1001/jamanetworkopen.2020.3826

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32501490/

Friedman AS, Xu S. Associations of Flavored e-Cigarette Uptake With Subsequent Smoking Initiation and Cessation. JAMA Netw Open. 2020;3(6):e203826. Published 2020 Jun 1. doi:10.1001/jamanetworkopen.2020.3826

Eine US-amerikanische Studie hat Veränderungen der Geschmackspräferenz in einer Kohorte von Langzeitkonsumenten elektronischer Zigaretten untersucht.

Von den Teilnehmern, waren 86% ausschließliche E-Zigarettenkonsumenten. Lediglich 13% der Teilnehmer betrieben Dual-Use. Die Geschmackspräferenz für E-Zigaretten veränderte sich jedoch im Laufe der Zeit bei den meisten Teilnehmern. Während die Vorliebe für Tabak und Menthol/Minze im Laufe der Zeit abnahm und die Vorliebe für Früchte stabil blieb, hat besonders die Vorliebe für süße Aromen deutlich zugenommen.

Die Geschmacksmigration hin zu süßen Aromen fand bei Langzeit-E-Zigarettenkonsumenten statt, ein Trend, der bei jungen Erwachsenen und exklusiven E-Zigarettenkonsumenten am stärksten ausgeprägt war.

Bei einem Verbot von Tabakfremden-Aromen würden fast 10% der Nutzer zu Tabak-Zigaretten zurückkehren und über die Hälfte würde versuchen einen Weg finden, an ihr aromatisiertes Liquid zu kommen oder ihre Liquids selber mischen.


Zusammenfassung

Begründung: Der Gebrauch von elektronischen Zigaretten (E-Zigaretten) hat in den Vereinigten Staaten rapide zugenommen, und es sind Tausende von E-Zigaretten-Geschmacksrichtungen erhältlich. Es gibt jedoch nur wenige Erkenntnisse über die Verwendung von E-Zigarettengeschmacksrichtungen bei älteren E-Zigarettenkonsumenten.Ziele: Diese Längsschnittstudie untersuchte Veränderungen im Geschmacksgebrauchsverhalten von Langzeitnutzern von E-Zigaretten, bewertete selbstberichtete unerwünschte Reaktionen und bewertete die erwarteten Reaktionen der Nutzer auf mögliche Regulierungsszenarien der U.S. Food and Drug Administration für E-Zigarettenaromen.Methoden: Die Studienpopulation bestand aus 383 erwachsenen Teilnehmern, die zwei Online-Umfragen zu E-Zigaretten in den Jahren 2012-2014 (Basiserhebung) und 2017-2019 (Folgeerhebung) ausfüllten. In beiden Umfragen wurden die Teilnehmer gefragt: "Wenn Sie an Ihr bevorzugtes Liquid denken, wie lautet der Name dieses Liquids?" und sollten alle in den letzten 30 Tagen verwendeten Aromen auflisten. Die Geschmackspräferenz wurde anhand der dreistufigen Penn State Flavor Classification-Methode klassifiziert. Die Teilnehmer berichteten über unerwünschte Ereignisse (offene Beschreibung) im Zusammenhang mit dem jeweiligen Geschmacksstoff. Es wurden regulatorische Szenarien vorgestellt, und die Teilnehmer wählten die wahrgenommenen Maßnahmen aus einer Liste von 15 Optionen aus.Ergebnisse: Das Durchschnittsalter der Teilnehmer lag bei 44 ± 12 Jahren; 86 % waren ausschließliche E-Zigarettenkonsumenten, und 13 % berichteten über "Mehrfachkonsum" (d. h. E-Zigarettenkonsum und Konsum anderer Tabakprodukte). Die Geschmackspräferenz für E-Zigaretten veränderte sich in allen demografischen Gruppen: Nur 36-44 % behielten ihre Vorliebe für die ursprüngliche Geschmacksrichtung bei. Die Vorliebe für Tabak und Menthol oder Minze nahm im Laufe der Zeit ab (40 % bei der Erstuntersuchung gegenüber 22 % bei der Nachuntersuchung); die Vorliebe für Früchte blieb stabil (23 % bei der Erstuntersuchung und bei der Nachuntersuchung), aber die Vorliebe für Schokolade/Bonbons oder andere Süßigkeiten nahm deutlich zu (16 % bei der Erstuntersuchung gegenüber 29 % bei der Nachuntersuchung), und andere Geschmacksrichtungen nahmen leicht zu. Der Wechsel zu süßen Aromen war bei jüngeren Erwachsenen (18-45 Jahre) stärker ausgeprägt; ausschließliche E-Zigarettennutzer bevorzugten häufiger süße Aromen als Mehrfachnutzer (31% vs. 19%). 26 (6,9 %) Teilnehmer berichteten über geschmacksbedingte unerwünschte Reaktionen, hauptsächlich Reizungen der Atemwege. Fast 50 % der Teilnehmer gaben an, dass sie "einen Weg finden" würden, ihr bevorzugtes Aroma zu kaufen oder selbst Aromastoffe hinzuzufügen, wenn tabakfremde Aromen verboten würden.Schlussfolgerungen: Eine Geschmacksmigration hin zu süßen Aromen fand bei Langzeitnutzern von E-Zigaretten statt, ein Trend, der bei jüngeren und exklusiven E-Zigarettennutzern am stärksten ausgeprägt war. Die erwartete Beibehaltung des Zugangs zu Aromen trotz der Regulierung deutet auf ein Element der E-Zigaretten-bezogenen Abhängigkeit hin, das einer weiteren Bewertung bedarf. Diese Informationen könnten Ärzten dabei helfen, die gesundheitlichen Auswirkungen von E-Zigaretten-Aromen zu verstehen, geeignete Strategien für die Raucherentwöhnung zu entwickeln und die U.S. Food and Drug Administration bei der Planung zukünftiger Regelungen für E-Zigaretten-Aromen zu unterstützen.

https://doi.org/10.1513/AnnalsATS.201906-472OC

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/31978316/

Du P, Bascom R, Fan T, et al. Changes in Flavor Preference in a Cohort of Long-Term Electronic Cigarette Users. Ann Am Thorac Soc. 2020;17(5):573-581. doi:10.1513/AnnalsATS.201906-472OC

https://doi.org/10.1186/s12954-018-0238-6

Eine Studie aus dem Harm Reduction Journal hat sich mit den verwendeten Geschmacksrichtungen bei über 20.000 erwachsenen E-Zigarettenkonsumenten in den USA beschäftigt und dabei auch die Veränderungen zwischen der ersten verwendeten E-Zigaretten-Geschmacksrichtung und der derzeit genutzen Geschmacksrichtung untersucht.

Die Mehrheit (76,4 %) der befragten E-Zigarettenkonsumenten haben herkömmliche Tabak-Zigaretten vollständig durch E-Zigaretten ersetzt. Sie nutzen inzwischen wiederaufladbare, nachfüllbare E-Zigaretten und hauptsächlich fruchtige oder süße Geschmacksrichtungen. Mit längerer Nutzung steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Konsumenten fruchtige und süße Geschmacksrichtungen bevorzugen. Tabak-Aromen werden zwar häufig zum Einstieg verwendet, diese werden jedoch schnell durch fruchtige und süße Geschmacksrichtungen ersetzt.

Die Forscher merken an, dass eine Beschränkung auf Tabak-Aromen Raucher davon abhalten kann, auf E-Zigaretten umzusteigen.

https://doi.org/10.1186/s12954-018-0238-6

Russell C, McKeganey N, Dickson T, Nides M. Changing patterns of first e-cigarette flavor used and current flavors used by 20,836 adult frequent e-cigarette users in the USA. Harm Reduct J. 2018;15(1):33. Published 2018 Jun 28. doi:10.1186/s12954-018-0238-6