Springe zum Inhalt

In einer Studie aus dem Journal Health Economics wurde untersucht, wie sich Gesetze zur Mindestaltersgrenze für den Verkauf von E-Zigaretten auf das Rauchen von Zigaretten, den Konsum von Alkohol und Marihuana bei Jugendlichen auswirken. Dazu wurden Daten von 2005 bis 2015 aus nationalen und staatlichen Umfragen verwendet.

Die Ergebnisse zeigen, dass diese Gesetze das Rauchen von Zigaretten bei Jugendlichen um etwa einen Prozentpunkt erhöht haben. Etwa die Hälfte dieser erhöhten Raucherquote könnte auf das Rauchen aus Neugier zurückzuführen sein. Wir haben wenig Hinweise darauf gefunden, dass sich das Rauchverhalten über den Zeitraum hinaus, in dem die Jugendlichen von den Gesetzen betroffen waren, erhöht hat. Wir haben auch wenig Auswirkungen auf den Konsum von Alkohol, das Trinken in großen Mengen und den Konsum von Marihuana bei Jugendlichen festgestellt.

Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Gesetze zur Mindestaltersgrenze für den Verkauf von E-Zigaretten möglicherweise unbeabsichtigte Auswirkungen haben und den Zigarettenkonsum bei Jugendlichen erhöhen, weil sie daran gehindert werden, E-Zigaretten zu kaufen.


Wenn man berücksichtigt, dass E-Zigaretten nur etwa 5 % so schädlich sind wie herkömmliche Zigaretten, dann können Gesetze für E-Zigaretten, die zu einer Zunahme des Rauchens führen, mehr Schaden als Nutzen verursachen.

Dave, Health Economics 2019

Zusammenfassung

Wir verwenden Differenz-in-Differenzen-Modelle und Daten auf individueller Ebene aus dem nationalen und bundesstaatlichen Youth Risk Behavior Surveillance System von 2005 bis 2015, um die Auswirkungen von Gesetzen zum gesetzlichen Mindestverkaufsalter für E-Zigaretten auf den Zigaretten-, Alkohol- und Marihuanakonsum von Jugendlichen zu untersuchen. Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass diese Gesetze die Beteiligung von Jugendlichen am Rauchen um etwa einen Prozentpunkt erhöht haben, wobei etwa die Hälfte der erhöhten Beteiligung am Rauchen auf den Beginn des Rauchens zurückgeführt werden kann. Es gibt kaum Anzeichen dafür, dass der Anstieg des Zigarettenkonsums über den Zeitpunkt hinaus anhält, an dem die Jugendlichen aus dem Geltungsbereich der Gesetze aussteigen. Unsere Ergebnisse zeigen auch nur geringe Auswirkungen der Gesetze auf den Alkoholkonsum von Jugendlichen, auf Rauschtrinken und Marihuanakonsum. Zusammengenommen deuten unsere Ergebnisse auf eine mögliche unbeabsichtigte Auswirkung der MLSA-Gesetze für E-Zigaretten hin - ein kurzfristiger Anstieg des Zigarettenkonsums, während Jugendliche beim Kauf von E-Zigaretten eingeschränkt sind.

https://doi.org/10.1002/hec.3854

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30648308/

Dave D, Feng B, Pesko MF. The effects of e-cigarette minimum legal sale age laws on youth substance use. Health Econ. 2019;28(3):419-436. doi:10.1002/hec.3854

https://doi.org/10.1007/s11739-018-02023-x

Die Analyse einer repräsentativen Bevölkerungsstichprobe in Griechenland zeigt, dass der Konsum von E-Zigaretten in engem Zusammenhang mit kürzlich erfolgten Raucherentwöhnungen steht.

Bei der Untersuchung hat man sich auf aktuelle und ehemalige Raucher beschränkt. Dabei fand man heraus, dass aktueller täglicher E-Zigarettenkonsum in Griechenland in starkem Zusammenhang mit einer kürzlich erfolgten Raucherentwöhnung steht. Der E-Zigarettenkonsum hat somit positive Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit in einem Land mit der höchsten Prävalenz des Rauchens in der Europäischen Union. Die Forscher wiesen zudem darauf hin, dass E-Zigaretten einen Rückfall bei ehemaligen Langzeit-Rauchern nicht zu fördern scheinen.

https://doi.org/10.1007/s11739-018-02023-x

Farsalinos K, Siakas G, Poulas K, Voudris V, Merakou K, Barbouni A. E-cigarette use is strongly associated with recent smoking cessation: an analysis of a representative population sample in Greece. Intern Emerg Med. 2019;14(6):835-842. doi:10.1007/s11739-018-02023-x

https://doi.org/10.1371/journal.pone.0202744

Eine Studie aus den USA hat die Verwendung von aromatisierten Nachfüllflüssigkeiten für E-Zigaretten in den USA untersucht. Dazu wurde die Population Assessment of Tobacco and Health Study (2014-2015) ausgewertet.

Die Forscher fanden heraus, dass der Gebrauch von aromatisierten E-Zigaretten sehr beliebt ist. Die meisten Konsumenten gaben an, eine einzige Geschmackssorte zu verwenden. Einige Konsumenten benutzen auch Kombinationen von Geschmacksrichtungen.

Süßere Geschmacksrichtungen, wie z. B. Früchte, zählen dabei zu den beliebtesten Geschmackskategorien, sowohl einzeln als auch in Kombination mit anderen Geschmacksrichtungen.

https://doi.org/10.1371/journal.pone.0202744

Schneller LM, Bansal-Travers M, Goniewicz ML, McIntosh S, Ossip D, O’Connor RJ. Use of flavored electronic cigarette refill liquids among adults and youth in the US—results from wave 2 of the population assessment of tobacco and health study (2014–2015). PLoS ONE. 2018;13(8):e0202744. pmid:30138412

https://doi.org/10.1186/s12954-018-0238-6

Eine Studie aus dem Harm Reduction Journal hat sich mit den verwendeten Geschmacksrichtungen bei über 20.000 erwachsenen E-Zigarettenkonsumenten in den USA beschäftigt und dabei auch die Veränderungen zwischen der ersten verwendeten E-Zigaretten-Geschmacksrichtung und der derzeit genutzen Geschmacksrichtung untersucht.

Die Mehrheit (76,4 %) der befragten E-Zigarettenkonsumenten haben herkömmliche Tabak-Zigaretten vollständig durch E-Zigaretten ersetzt. Sie nutzen inzwischen wiederaufladbare, nachfüllbare E-Zigaretten und hauptsächlich fruchtige oder süße Geschmacksrichtungen. Mit längerer Nutzung steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Konsumenten fruchtige und süße Geschmacksrichtungen bevorzugen. Tabak-Aromen werden zwar häufig zum Einstieg verwendet, diese werden jedoch schnell durch fruchtige und süße Geschmacksrichtungen ersetzt.

Die Forscher merken an, dass eine Beschränkung auf Tabak-Aromen Raucher davon abhalten kann, auf E-Zigaretten umzusteigen.

https://doi.org/10.1186/s12954-018-0238-6

Russell C, McKeganey N, Dickson T, Nides M. Changing patterns of first e-cigarette flavor used and current flavors used by 20,836 adult frequent e-cigarette users in the USA. Harm Reduct J. 2018;15(1):33. Published 2018 Jun 28. doi:10.1186/s12954-018-0238-6

https://doi.org/10.1016/j.addbeh.2018.04.009

Eine US-amerikanische Studie die im Journal Addictive Behaviors veröffentlicht wurde, hat bei einer Umfrage unter regelmäßigen Nutzern von E-Zigaretten die Parameter von E-Zigaretten und Eigenschaften der Liquids untersucht. Dabei stellte man fest, dass der Geschmack ein Schlüsselfaktor für die Auswahl elektronischer Zigaretten ist. Die Teilnehmer bewerteten "guten Geschmack" als wichtigstes Kriterium bei der Verwendung und dem Kauf von Liquids. Zudem nutzen die Konsumenten bevorzugt ein breites Spektrum an Geräteparametern, wie Spannungssteuerung und Heizelementen mit geringerem Widerstand.

https://doi.org/10.1016/j.addbeh.2018.04.009

Harvanko AM, McCubbin AK, Ashford KB, Kelly TH. Electronic cigarette liquid and device parameters and aerosol characteristics: A survey of regular users. Addict Behav. 2018 Sep;84:201-206. doi: 10.1016/j.addbeh.2018.04.009. Epub 2018 Apr 12. PMID: 29723803; PMCID: PMC6580851.

https://doi.org/10.1093/ntr/nty047

Die Ergebnisse einer italienischen Studie die im Journal Nicotine & Tobacco Research veröffentlicht wurde, betont die Wirksamkeit und Sicherheit von E-Zigaretten, sowohl für Raucher, die bereit sind, mit dem Rauchen aufzuhören, aber auch für weniger motivierte Raucher. 

Sämtliche Teilnehmer berichteten über eine eine signifikante Reduzierung des täglichen Zigarettenkonsums im Vergleich zum Ausgangswert. Der Konsum von E-Zigaretten (einschließlich solcher ohne Nikotin) führte zu einer höheren Entwöhnungsrate und besseren Ergebnissen. Etwa 25 % der Teilnehmer, die an einem Entwöhnungsprogramm auf Basis der Verwendung von E-Zigaretten teilgenommen haben, waren nach 3 Monaten abstinent.

https://doi.org/10.1093/ntr/nty047

Masiero M, Lucchiari C, Mazzocco K, et al. E-cigarettes May Support Smokers With High Smoking-Related Risk Awareness to Stop Smoking in the Short Run: Preliminary Results by Randomized Controlled Trial [published correction appears in Nicotine Tob Res. 2020 Apr 17;22(4):594-595]. Nicotine Tob Res. 2019;21(1):119-126. doi:10.1093/ntr/nty047

https://doi.org/https://doi.org/10.3238/arztebl.2018.0235

Eine Auswertung der durch die DEBRA-Studie erhobenen Daten hat den Fokus auf die Nutzung von Tabak und E-Zigaretten sowie Methoden zur Tabakentwöhnung in Deutschland gerichtet.

Dabei zeigte sich, dass die mit über 9% am häufigsten genutzte Rauchstopp-Methode die E-Zigarette ist. Der Konsum von E-Zigaretten in der Gesamtbevölkerung wird mit 1,9% angegeben. Der Konsum unter Personen, die noch nie Tabak geraucht hatten, war jedoch mit 0,3% sehr gering.

https://doi.org/10.3238/arztebl.2018.0235

Kotz D, Böckmann M, Kastaun S: The use of tobacco, e-cigarettes, and methods to quit smoking in Germany—a representative study using 6 waves of data over 12 months (the DEBRA study). Dtsch Arztebl Int 2018; 115: 235–42. DOI: 10.3238/arztebl.2018.0235

https://doi.org/10.1016/j.jadohealth.2017.11.301

Der britische Studie hat den Zusammenhang zwischen Rauchen und dem Gebrauch von E-Zigaretten in einer Gruppe junger Menschen untersucht. Dabei ging man der Frage nach, ob der Konsum von E-Zigaretten bei Jugendlichen zu einem späteren Beginn des Rauchens in Verbindung gebracht werden kann.

Dabei hat man herausgefunden, dass der regelmäßige Konsum von E-Zigaretten unter Jugendlichen sehr gering ist und sich hauptsächlich auf aktuelle oder ehemalige Raucher beschränkt. Der regelmäßige Konsum unter Nie-Rauchern ist extrem selten und zuletzt von 0,6 Prozent im Jahr 2015 auf 0,4 Prozent im Jahr 2016 gefallen.

Man schlussfolgert daraus, dass die Wahrscheinlichkeit mit dem Konsum von E-Zigaretten zu beginnen bei jugendliche Raucher wesentlich höher ist, als bei Nie-Rauchern.

https://doi.org/10.1016/j.jadohealth.2017.11.301

East K, Hitchman SC, Bakolis I, et al. The Association Between Smoking and Electronic Cigarette Use in a Cohort of Young People. J Adolesc Health. 2018;62(5):539-547. doi:10.1016/j.jadohealth.2017.11.301

https://doi.org/10.1177/1753465817744960

E-Zigaretten sind heute eines der umstrittensten Themen im Bereich der öffentlichen Gesundheit. Es besteht kaum ein Zweifel daran, dass sie weniger schädlich sind als das Rauchen, aber es herrscht Uneinigkeit über den Grad der Risikominderung. Einig ist man sich jedoch darüber, dass sie nicht völlig harmlos sind. Epidemiologische Beweise für langfristige gesundheitliche Auswirkungen liegen noch nicht vor, und es wird Jahre dauern, bis endgültige Schlussfolgerungen über die klinischen Auswirkungen des Umstiegs vom Tabakkonsum auf E-Zigaretten gezogen werden können. Es ist jedoch sinnvoll, den Rauchern die relativen Risiken des Rauchens und des E-Zigarettenkonsums auf der Grundlage des derzeitigen Wissens zu vermitteln, wobei zu berücksichtigen ist, dass der ideale Weg darin besteht, mit dem Rauchen aufzuhören, ohne alternative Produkte zu verwenden. Während Bevölkerungsstudien darauf hindeuten, dass Raucher mit Hilfe von E-Zigaretten erfolgreich mit dem Rauchen aufhören können, haben randomisierte kontrollierte Studien und Kohortenstudien keine wesentlichen Auswirkungen gezeigt. Dies ist zumindest teilweise sowohl auf methodische Probleme bei den Studien als auch auf die Komplexität und die dynamische Entwicklung des E-Zigarettenmarktes sowie auf die zeitaufwändigen Forschungsmethoden zurückzuführen. Während es eindeutige Belege dafür gibt, dass E-Zigaretten für erwachsene Nichtraucher nicht attraktiv sind, experimentieren Jugendliche, darunter auch Nichtraucher, in erheblichem Umfang. Jüngste Erkenntnisse zeigen eine Tendenz zur Verringerung des Experimentierens unter Jugendlichen, während sich der regelmäßige Konsum weitgehend auf Raucher zu beschränken scheint und die Prävalenz des Rauchens kontinuierlich zurückgeht. Es sind weitere Forschungsarbeiten erforderlich, um die komplexen Wechselwirkungen zwischen Rauchen und E-Zigarettenkonsum bei Jugendlichen und die Auswirkungen von E-Zigaretten auf die Prävalenz des Rauchens bei Jugendlichen zu bewerten und um zu untersuchen, ob E-Zigaretten in dieser Bevölkerungsgruppe eine Quelle der Schädigung oder der Schadensminderung sind. Es scheint, dass E-Zigaretten ein kontroverses Thema bleiben und die hitzige Debatte noch viele Jahre andauern wird.

https://doi.org/10.1177/1753465817744960

Farsalinos K. Electronic cigarettes: an aid in smoking cessation, or a new health hazard?. Ther Adv Respir Dis. 2018;12:1753465817744960. doi:10.1177/1753465817744960

https://doi.org/10.1093/ntr/ntx194

Eine US-amerikanische Studie hat den E-Zigarettenkonsum unter Erwachsenen anhand der Population Assessment of Tobacco and Health (PATH)-Studie untersucht. Bei der von der US Food and Drug Administration (FDA) durchgeführten Umfrage, wurden 32.320 Erwachsene unter anderem zu ihrem Konsumverhalten befragt.

Dabei hat sich gezeigt, dass E-Zigaretten hauptsächlich (90 Prozent) von aktuellen Rauchern und ehemaligen Rauchern verwendet werden. Die Hauptgründe für den Konsum liegen in der Wahrnehmung, dass E-Zigaretten weniger schädlich sind als Zigaretten, sowohl für die Nutzer als auch für das Umfeld.

https://doi.org/10.1093/ntr/ntx194

Brad Rodu, DDS, Nantaporn Plurphanswat, PhD, E-cigarette Use Among US Adults: Population Assessment of Tobacco and Health (PATH) Study, Nicotine & Tobacco Research, Volume 20, Issue 8, August 2018, Pages 940–948, https://doi.org/10.1093/ntr/ntx194