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Die Bewertung des relativen Risikos von Nikotinprodukten schätzt das relative Risiko tabakbedingter Erkrankungen aufgrund des Konsums von 15 Nikotinprodukten. Mit dieser Aktualisierung wird die ursprüngliche Analyse um neue Daten ergänzt und es werden getrennte Kategorien für rauchlose Tabaksorten in den USA und im Rest der Welt sowie für Bidi-Zigaretten geschaffen.

Die Datenbanken PubMed®, MEDLINE und Clinicaltrials.gov wurden systematisch durchsucht. Die Studienlisten wurden exportiert und auf Titel-, Abstract- und Volltextebene nach vorab festgelegten Einschluss-/Ausschlusskriterien gescreent. Die Qualität der Studien wurde bewertet, und das Risiko einer Verzerrung wurde bei den Screening-Kriterien mitberücksichtigt. Die extrahierten Daten wurden zu einer Analyse der Schadstoffemissionen/des Schadstoffgehalts von 12 Karzinogenen der Gruppe 1 zusammengefasst, die zur Schätzung des Lebenszeitkrebsrisikos verwendet wurde, sowie zu einer epidemiologischen Metaanalyse von über 40 tabakbedingten Krankheiten. Die beiden Analysen wurden in einen kombinierten Risikowert für jedes Nikotinprodukt integriert, der mit dem Risiko einer Verzerrung aufgrund fehlender Daten gewichtet und in das relative Risikospektrum einbezogen wurde.

Bei dieser Aktualisierung wurden 70 neue Studien in die Synthese aufgenommen, so dass insgesamt 123 Studien einbezogen wurden. Alle brennbaren Tabakerzeugnisse weisen Werte zwischen 40 und 100 auf, wobei Bidis und rauchfreie Produkte (Rest der Welt) ebenfalls in diesem Bereich liegen. Alle anderen Produkte weisen eine kombinierte Risikobewertung von 10 oder weniger auf, einschließlich Kautabak aus den USA, Tabak zum Selberdrehen aus den USA, Snus, Tabak, der nicht verbrannt wird, elektronische Zigaretten, tabakfreie Beutel und Nikotinersatztherapie.

In Übereinstimmung mit früheren Studien definieren wir eine Gruppe von Nikotinprodukten mit hohem Risiko, die auf dem Spektrum zwischen 40 und 100 Punkten liegen, und Nikotinprodukte mit reduziertem Risiko, die weniger als 10 Punkte erreichen. Zu den Einschränkungen dieser Studie gehören die mögliche Verzerrung durch fehlende Daten, die Heterogenität der in die Synthese der relativen Risikohierarchie einbezogenen Daten und die angenommenen Konsummengen.

Brennbare Produkte sowie die neuen Kategorien von Bidis und rauchlosem Tabak aus dem Rest der Welt bergen das höchste Risiko für tabakbedingte Krankheiten. Am anderen Ende des Spektrums weisen rauchlose und nicht brennbare Nikotinprodukte mit geringerer Toxizität nach den besten verfügbaren Erkenntnissen ein deutlich geringeres Risiko für tabakbedingte Erkrankungen auf.

https://doi.org/10.12688/f1000research.26762.2

Murkett R, Rugh M and Ding B. Nicotine products relative risk assessment: an updated systematic review and meta-analysis [version 2; peer review: 1 approved, 1 approved with reservations]. F1000Research 2022, 9:1225, doi: 10.12688/f1000research.2676

https://doi.org/10.1177/1179173X20977486

Eine Untersuchung von Kanadischen Jugendlichen im Alter zwischen 16 und 25 hat gezeigt, dass soziale Einflüsse die wichtigsten Prädiktoren für den Einstieg in den E-Zigarettenkonsum bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen sind.

Weniger als 3 Prozent der Jugendlichen haben im Zeitraum 2018-2019 mit dem täglichen Konsum von E-Zigaretten begonnen.

https://doi.org/10.1177/1179173X20977486

Jayakumar N, O’Connor S, Diemert L, Schwartz R. Predictors of E-Cigarette Initiation: Findings From the Youth and Young Adult Panel Study. Tobacco Use Insights. 2020;13. doi:10.1177/1179173X20977486

Eine Studie aus dem Journal Psychopharmacology hat die Nikotinabgabe bei der europäische Version der Juul E-Zigarette (20 mg/ml) im Vergleich zur amerikanischen Juul US (59 mg/ml), zur nachfüllbaren E-Zigaretten und zur Tabakzigarette untersucht. Dazu wurden den Teilnehmer zu Beginn der Studie sowie 2, 4, 6, 8, 10 und 30 Minuten nach Beginn des Konsums Blutproben entnommen.

Die Ergebnisse zeigen, dass die Juul (EU-Version) weniger Nikotin lieferte als Tabakzigaretten und als die JUUL (US-Version), sie lieferte zudem weniger Nikotin als nachfüllbare E-Zigaretten.

Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass die europäische Version der Juul viel weniger Nikotin an die Nutzer abgibt, als dies bei der amerikanischen Juul oder bei nachfüllbaren E-Zigaretten der Fall ist. Sie hat aufgrund der geringeren Nikotinabgabe möglicherweise ein geringeres Potenzial, Rauchern bei der Raucherentwöhnung zu helfen.

https://doi.org/10.1007/s00213-020-05734-2

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33270145/

Phillips-Waller A, Przulj D, Smith KM, Pesola F, Hajek P. Nicotine delivery and user reactions to Juul EU (20 mg/ml) compared with Juul US (59 mg/ml), cigarettes and other e-cigarette products. Psychopharmacology (Berl). 2021;238(3):825-831. doi:10.1007/s00213-020-05734-2

https://doi.org/10.1001/jamanetworkopen.2020.27465

Eine US-amerikanische Studie hat untersucht ob die Zunahme des Konsums von E-Zigaretten unter Jugendlichen auf den Konsum von Tabakzigaretten ausgewirkt haben. Dabei wurde der Zeitraum 1991-2019 betrachtet.

Die Ergebnisse zeigen, dass trotz des Anstiegs des E-Zigarettenkonsums unter Jugendlichen der Konsum von Zigaretten und rauchlosem Tabak im selben Zeitraum schneller zurückgegangen ist als in früheren Jahren.

https://doi.org/10.1001/jamanetworkopen.2020.27465

Meza R, Jimenez-Mendoza E, Levy DT. Trends in Tobacco Use Among Adolescents by Grade, Sex, and Race, 1991-2019. JAMA Netw Open. 2020;3(12):e2027465. Published 2020 Dec 1. doi:10.1001/jamanetworkopen.2020.27465

Eine randomisierte, kontrollierte Studie hat die Nikotinabgabe bei verschiedenen E-Zigaretten untersucht. Die Forscher konzentrierten sich dabei auf die Frage, ob durch eine größere Aerosolmasse die Nikotinabgabe und dadurch die Produktakzeptanz erhöht wird. Laut der Wissenschaftler ist eine wirksame Nikotinabgabe von E-Zigaretten wichtig für die Akzeptanz der Verbraucher.

Die Ergebnisse zeigen, dass Modelle bei denen die Leistung eingestellt werden kann, dazu in der Lage sind eine größerer Aerosolmasse und somit auch eine intensivere Nikotinaufnahme zu ermöglichen. Die Verwendung von Nikotinsalzen (protoniertes Nikotin) in den verwendeten Liquids ergab ebenfalls eine höhere Nikotinaufnahme als bei Liquids mit unprotoniertem Nikotin.

Die Autoren schlussfolgern, dass Produkte mit Nikotinsalzen das Nikotin effizienter abgeben können und dadurch das Potenzial haben, den Produktgenuss im Vergleich zu Geräten mit unprotoniertem E-Liquid zu erhöhen.

https://doi.org/10.1038/s41598-020-76610-4

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33235307/

Ebajemito JK, McEwan M, Gale N, Camacho OM, Hardie G, Proctor CJ. A randomised controlled single-centre open-label pharmacokinetic study to examine various approaches of nicotine delivery using electronic cigarettes. Sci Rep. 2020;10(1):19980. Published 2020 Nov 24. doi:10.1038/s41598-020-76610-4

Vorsicht: möglicherweise JUNK SCIENCE
Keine Überprüfung des aktuellen Status (eventuelle Tabakhistorie etc.), keine Kontrollgruppe, kein Vergleich mit dem Konsum von Tabakzigaretten.

Man untersuchte die Veränderungen der Entzündungswerte im Blutserum, nachdem gesunde Nichtraucher 16 Züge eines Einweg-Vaping-Produkts mit einem PG/VG-Verhältnis von 70 %/30 %, Tabakgeschmack und 0 mg/ml Nikotin-E-Liquid zu sich genommen hatten.

In der Studie wurde ein statistisch signifikanter Anstieg der Entzündungswerte nach einer akuten Exposition gegenüber einem E-Zigaretten-Produkt ohne Nikotin festgestellt.

Die Autoren stellten auch beträchtliche Unterschiede bei den Entzündungsmarkern zu Beginn der Studie fest (aufgrund von Alter, Geschlecht, Gewicht, Lipidspiegeln, Blutdruck, Fitness und antioxidativem Status) und kamen zu dem Schluss, dass der Anstieg der Entzündungswerte in der akuten Phase um 20 bis 25 % nach dem Konsum von E-Zigaretten mit Entzündungsstörungen vergleichbar war.

Die Vorgeschichte des Rauchens und des E-Zigarettenkonsums oder die Überprüfung des aktuellen Status waren in den Studien nicht einheitlich definiert oder fehlten.

In einer Studie zur akuten Exposition wurde in zwei Veröffentlichungen über einen statistisch signifikanten Anstieg der reaktive Sauerstoffspezies-Produktion im Blutserum berichtet, nachdem gesunde Nichtraucher 16 Züge eines nikotinfreien Einwegprodukts zum Dampfen erhalten hatten. Die Autoren stellten auch große Unterschiede in der reaktive Sauerstoffspezies-Produktion zwischen den Probanden nach dem E-Zigarettenkonsum fest und brachten dies mit individuellen Unterschieden in der Reaktion auf die oxidative Herausforderung in Verbindung.

Man fand eine statistisch signifikante Verringerung der Bioverfügbarkeit von Stickstoffmonoxid bei 80 % der Nichtkonsumenten, die 16 Züge eines Einwegprodukts mit nikotinfreiem E-Liquid zu sich nahmen.

https://doi.org/10.1152/ajpheart.00628.2020

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33216614/

Chatterjee S, Caporale A, Tao JQ, et al. Acute e-cig inhalation impacts vascular health: a study in smoking naïve subjects. Am J Physiol Heart Circ Physiol. 2021;320(1):H144-H158. doi:10.1152/ajpheart.00628.2020

Eine Studie untersuchte, wie sich der Zigarettenkonsum im Vergleich zu E-Zigaretten und Nichtkonsum über einen längeren Zeitraum auf oxidativen Stress und die Thrombozytenaggregation auswirkt.

Bei der Beobachtung der Teilnehmer über einen Zeitraum von 24 Stunden hat sich gezeigt, dass die Herzfrequenz sowohl durch den Konsum von Tabak- als auch von E-Zigaretten anstieg. Sie war beim Rauchen jedoch signifikant höher als bei der Verwendung von E-Zigaretten. Während die Erhöhung der Herzfrequenz beim Rauchen über den gesamten Zeitraum von 24 Stunden anhielt, war der Effekt der E-Zigarettennutzung nur kurzfristig zu beobachten.

Die Autoren zeigen auch dass E-Zigaretten signifikant geringere Mengen an Oxidationsmitteln, kein Kohlenmonoxid und wesentlich geringere Mengen an Karbonylverbindungen und Partikel erzeugen, als dies bei Zigaretten der Fall ist. Während beim Konsum von Tabakzigaretten eine erhöhnte Ausscheidung von Acrolein-Metaboliten im Urin festzustellen war, konnte dies beim Konsum von E-Zigaretten überhaupt nicht beobachtet werden.

Im Allgemeinen hatte das Rauchen Auswirkungen zu Folge, die auch über Nacht anhielten, während dies bei E-Zigaretten nicht der Fall war. Die Forscher erklären zusammenfassend, dass die durchschnittlichen Auswirkungen von E-Zigaretten geringer sind als bei Tabak-Zigaretten.

Die Wissenschaftler betonen, dass die Aufnahme toxischer Verbrennungsprodukte aus dem Zigarettenrauch bei E-Zigaretten Konsumenten bekanntermaßen deutlich geringer ist. Angesichts einer niedrigeren Herzfrequenz und einer tendenziellen Verringerung von Biomarkern für oxidativen Stress und Thrombozytenaggregation bei E-Zigaretten im Vergleich zum Tabakrauch, kommen die Studienautoren zu dem Schluss, dass E-Zigaretten zwar nicht harmlos sind, aber eine wichtige Möglichkeit zur Schadensreduzierung für Raucher bieten können, wenn diese in der Lage sind, vollständig von Tabak- auf E-Zigaretten umzusteigen.

https://doi.org/10.1161/jaha.120.017317

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33208019/

Benowitz NL, St Helen G, Nardone N, et al. Twenty-Four-Hour Cardiovascular Effects of Electronic Cigarettes Compared With Cigarette Smoking in Dual Users. J Am Heart Assoc. 2020;9(23):e017317. doi:10.1161/JAHA.120.017317

Eine randomisierte klinische Studie hat die Karzinogenbelastung unter afroamerikanischen und lateinamerikanischen Rauchern die teilweise auf E-Zigaretten umgestiegen sind, untersucht.

Die Studie zeigte, dass bei Rauchern die auf E-Zigaretten umgestiegen sind, nach sechs Wochen eine signifikante Verringerung der Karzinogenbelastung und eine Reduktion des Kohlenmonoxids in der Ausatmung nachgewiesen werden konnte.

Zum Ende der Studie benutzen 28,1 Prozent der Teilnehmer ausschließlich E-Zigaretten, 57,9 Prozent wurden zu Dual-Usern und 14 Prozent waren zum ausschließlichen Konsum von Tabakzigaretten zurückgekehrt.

Laut den Autoren der Srtudie deuten diese Ergebnisse darauf hin, dass E-Zigaretten für afroamerikanische und lateinamerikanische Raucher eine integrative Strategie zur Schadensminimierung sein können.

https://doi.org/10.1001/jamanetworkopen.2020.26324

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33206193/

Pulvers K, Nollen NL, Rice M, et al. Effect of Pod e-Cigarettes vs Cigarettes on Carcinogen Exposure Among African American and Latinx Smokers: A Randomized Clinical Trial. JAMA Netw Open. 2020;3(11):e2026324. Published 2020 Nov 2. doi:10.1001/jamanetworkopen.2020.26324

Es wird vermutet, dass die Exposition gegenüber Aerosolen aus elektronischen Dampferzeugnissen (E-Dampf) für Raucher weniger gefährlich ist als die Exposition gegenüber Zigarettenrauch. Obwohl viele Studien zu E-Dampf-Produkten die Auswirkungen von Flüssigformulierungen auf Zellkulturen getestet haben, haben nur wenige die Auswirkungen von aerosolisierten Formulierungen untersucht. Wir untersuchten die Auswirkungen einer akuten Exposition gegenüber dem Aerosol eines E-Dampfgeräts, das die MESH®-Technologie (IQOS® MESH, Philip Morris International) verwendet, und gegenüber CS aus der 3R4F-Referenzzigarette auf menschliche organotypische bronchiale Epithelkulturen und alveoläre Trikulturmodelle. Im Gegensatz zur 3R4F-CS-Exposition verursachte die Exposition mit dem IQOS MESH-Aerosol (Geschmacksrichtung Classic Tobacco) keine Zytotoxizität in bronchialen Epithel-Kulturen oder alveolären Trikulturen trotz der höheren Konzentrationen an abgelagertem Nikotin (3- bzw. 4-fach). Die CS-Exposition verursachte eine deutliche Abnahme der Frequenz und der aktiven Fläche des Ziliarklopfens in Bronchialkulturen, während die IQOS MESH-Aerosol-Exposition dies nicht tat. Die globalen mRNA-Expressions- und sekretierten Protein-Profile zeigten eine signifikant geringere Auswirkung der IQOS MESH-Aerosol-Exposition als die 3R4F CS-Exposition. Insgesamt zeigt unsere gesamte Aerosol-Expositionsstudie eine deutlich geringere Auswirkung von IQOS MESH-Aerosol im Vergleich zu CS in bronchialen und alveolären Kulturen, selbst bei höheren Nikotindosen.


Es wird angenommen, dass das Einatmen von Aerosol aus E-Zigarettenprodukten weniger schädlich für Raucher ist als das Einatmen von Zigarettenrauch. Viele Studien haben die Auswirkungen von flüssigen E-Zigarettenprodukten auf Zellkulturen untersucht, jedoch nur wenige die Auswirkungen von aerosolisierten Produkten bewertet. In dieser Studie wurden die Auswirkungen einer akuten Exposition gegenüber dem Aerosol eines E-Zigarettenprodukts, das die MESH®-Technologie verwendet (IQOS® MESH, Philip Morris International), und von Zigarettenrauch der Referenzzigarette 3R4F auf menschliche organotypische bronchiale epitheliale Kulturen und alveoläre Triculture-Modelle untersucht. Im Gegensatz zur Exposition gegenüber Zigarettenrauch der 3R4F-Referenzzigarette verursachte die Exposition gegenüber dem IQOS MESH-Aerosol (Classic Tobacco Flavor) keine Zytotoxizität in bronchialen epithelialen Kulturen oder alveolären Triculturen, obwohl es höhere Konzentrationen von deponiertem Nikotin aufwies (3- und 4-fach, bzw.). Die Exposition gegenüber Zigarettenrauch verursachte einen deutlichen Rückgang der Häufigkeit und der aktiven Fläche der Flimmerbewegungen in den bronchialen Kulturen, während die Exposition gegenüber dem IQOS MESH-Aerosol dies nicht tat. Die globalen mRNA-Expressions- und freigesetzten Proteinprofile zeigten eine signifikant geringere Auswirkung der Exposition gegenüber dem IQOS MESH-Aerosol im Vergleich zur 3R4F-CS-Exposition. Insgesamt zeigt unsere gesamte Aerosol-Expositionsstudie eine deutlich reduzierte Auswirkung des IQOS MESH-Aerosols im Vergleich zu Zigarettenrauch in bronchialen und alveolären Kulturen, auch bei höheren Nikotindosen.

Die Studie hat gezeigt, dass im Vergleich zum Zigarettenrauch (CS) das Aerosol der E-Zigaretten, insbesondere das MESH-Produkt von IQOS, weniger schädlich für die Atemwegszellen ist. Das Aerosol der E-Zigarette führte zu keiner Zytotoxizität oder Beeinträchtigung der Flimmerhärchen in den Bronchien. Die Studie zeigt somit, dass das IQOS MESH Aerosol im Vergleich zu CS eine deutlich geringere Auswirkung auf die Atemwegszellen hat, auch bei höheren Nikotindosen.

https://doi.org/10.1016/j.toxlet.2020.11.006

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33220401/

Giralt A, Iskandar AR, Martin F, et al. Comparison of the biological impact of aerosol of e-vapor device with MESH® technology and cigarette smoke on human bronchial and alveolar cultures. Toxicol Lett. 2021;337:98-110. doi:10.1016/j.toxlet.2020.11.006

Mäusestudie

Ziele: Rauchen ist ein wichtiger Risikofaktor für die Entwicklung von chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Ziel dieser Studie war es, die Rolle von Ceramiden als einer wichtigen Lipidklasse, die bei Krankheiten gestört ist, näher zu beleuchten.

Wichtigste Methoden: In diesem Artikel haben wir eine LC-MS/MS-Methode für Ceramide (Cer(d18:1/16:0), Cer(d18:1/18:0), Cer(d18:1/24:0) und Cer(d18:1/24:1(15Z)) für die absolute Quantifizierung entwickelt und validiert. Wir setzten sie zusammen mit Proteomik- und Transkriptomanalysen ein, um die Auswirkungen von Zigarettenrauch (CS) aus der Referenzzigarette sowie von Aerosolen aus Heat-not-Burn (HnB)-Tabak und E-Vapor-Produkten in Apolipoprotein E-defizienten (ApoE-/-)-Mäusen über mehrere Zeitpunkte zu bewerten.

Wichtigste Ergebnisse: In der Lunge erhöhte die CS-Exposition die Verhältnisse von Cer(d18:1/24:0) und Cer(d18:1/24:1) zu Cer(d18:1/18:0) in zwei unabhängigen ApoE-/--Maus-Inhalationsstudien erheblich. Daten aus früheren Studien, sowohl mit ApoE-/- als auch mit Wildtyp-Mäusen, bestätigten die Reproduzierbarkeit dieses Ergebnisses. Eine Erhöhung dieser Ceramid-Verhältnisse wurde auch im Plasma/Serum, in der Leber und - für das Verhältnis Cer(d18:1/24:1(15Z)) zu Cer(d18:1/18:0) - in der Bauchaorta beobachtet. Auch die Konzentrationen von saurer Ceramidase (Asah1) und Glukozerebrosidase (Gba) -lysosomale Enzyme, die an der Hydrolyse von Glucosylceramiden beteiligt sind- waren in der Lunge nach CS-Exposition durchweg erhöht. Im Gegensatz dazu führte die Exposition mit HnB-Tabakprodukten und E-Dampf-Aerosolen nicht zu signifikanten Veränderungen in den Ceramid-Profilen oder den damit verbundenen Enzymen.

Bedeutung: Unsere Arbeit an Mäusen trägt zu den sich häufenden Hinweisen auf die Bedeutung der Ceramid-Verhältnisse als biologisch relevante Marker für Atemwegserkrankungen bei und ergänzt deren bereits nachgewiesene Rolle bei der Risikobewertung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen beim Menschen.

https://doi.org/10.1016/j.lfs.2020.118753

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33189821/

Lavrynenko O, Titz B, Dijon S, et al. Ceramide ratios are affected by cigarette smoke but not heat-not-burn or e-vapor aerosols across four independent mouse studies. Life Sci. 2020;263:118753. doi:10.1016/j.lfs.2020.118753