Eine Studie, die im Journal scientific reports veröffentlicht wurde, hat die Nikotinabgabe und die Verringerung des "Cravings" - dem Drang zu Konsumieren - bei europäischen JUUL E-Zigaretten untersucht. Dabei hat man berücksichtigt, dass gegenüber den ersten europäischen Modellen bei der zweiten Version der europäischen JUUL E-Zigarette ein anderes Dochtmaterial verwendet wurde. Dies hat für eine erhöhte Aerosolbildung und damit zu einer größeren Menge Nikotin pro Zug gesorgt.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Nikotinabgabe und die Verringerung des "Cravings" bei beiden europäischen JUUL-Varianten geringer war als bei Tabakzigaretten. Laut der Autoren deutet dies auf ein geringeres Suchtpotenzial hin.
Zusammenfassung
Das Aufkommen von E-Zigaretten auf dem Verbrauchermarkt führte zu einem enormen Anstieg des E-Zigarettenkonsums unter Jugendlichen in den Vereinigten Staaten. Der Erfolg von JUUL und anderen Pod-Systemen war mit der hohen Nikotinabgabekapazität verbunden. Gemäß der europäischen Richtlinie über Tabakerzeugnisse ist der Flüssignikotingehalt in den europäischen JUUL-Varianten auf 20 mg/ml oder weniger begrenzt. Kurz nach der Markteinführung der ersten Version in Europa wurden die JUUL-Pods im Hinblick auf das verwendete Dochtmaterial verändert. Diese Änderung führte nachweislich zu einer erhöhten Aerosolbildung und damit zu einer größeren Menge Nikotin pro Zug. In der vorliegenden Studie sollte untersucht werden, ob die genannten Unterschiede zwischen der "ursprünglichen" und der "modifizierten" JUUL-Version einen signifikanten Unterschied beim Konsum bewirken und wie die Nikotinabgabe im Vergleich zu Tabakzigaretten ist. In dieser dreizentrischen Studie wurden die Pharmakokinetik des Nikotins und der Einfluss auf den Drang zu rauchen/zu dampfen bei Tabakzigaretten, der "ursprünglichen" Version des europäischen JUUL und der "modifizierten" Version des europäischen JUUL verglichen. Die Teilnehmer, 15 aktive Raucher und 17 aktive E-Zigaretten-Benutzer, wurden angewiesen, ihr Studienprodukt nach einem vorher festgelegten Zugprotokoll zu konsumieren. Venöses Blut wurde für die Nikotinanalyse entnommen, um die akute Phase und die ersten 30 Minuten nach dem Start abzudecken. Die Nikotinabgabe und die Verringerung des Verlangens zu rauchen/zu dampfen waren bei beiden europäischen JUUL-Varianten im Vergleich zu Tabakzigaretten geringer. Dies deutet auf ein geringeres Suchtpotenzial hin. Eine Änderung des Pod-Designs führte nicht zu signifikanten Unterschieden bei den ersten zehn Zügen, wie ein Experiment mit einer Vaping-Maschine bestätigte. Offenbar kommen die Einschränkungen durch das ursprünglich verwendete Dochtmaterial erst nach längerer Nutzungszeit zum Tragen.
https://doi.org/10.1038/s41598-021-91593-6
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/34103661/
Mallock N, Rabenstein A, Gernun S, et al. Nicotine delivery and relief of craving after consumption of European JUUL e-cigarettes prior and after pod modification. Sci Rep. 2021;11(1):12078. Published 2021 Jun 8. doi:10.1038/s41598-021-91593-6