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https://doi.org/10.1001/jamanetworkopen.2019.15680

Eine Umfragestudie hat die Wahrnehmung der relativen Schädlichkeit von E-Zigaretten gegenüber Tabakzigaretten untersucht.

Dabei hat sich gezeigt, dass ein steigernder Anteil der Erwachsenen US-Bürger der Meinung ist, dass E-Zigaretten ebenso schädlich oder schädlicher als Zigaretten sind. Dieser Anstieg war unter Rauchern sogar noch deutlicher als in dem Rest der Befragten.

Der Prozentsatz der US-Erwachsenen, die E-Zigaretten als weniger schädlich als Zigaretten wahrnehmen ist von 29,3 % auf 25,8 % gefallen.

Die Autoren gehen davon aus, dass eine verzerrte Wahrnehmung die Entscheidung beeinflussen könnte, E-Zigaretten auszuprobieren oder dauerhaft auf E-Zigaretten umzusteigen.

https://doi.org/10.1001/jamanetworkopen.2019.15680

Nyman AL, Huang J, Weaver SR, Eriksen MP. Perceived Comparative Harm of Cigarettes and Electronic Nicotine Delivery Systems. JAMA Netw Open. 2019;2(11):e1915680. Published 2019 Nov 1. doi:10.1001/jamanetworkopen.2019.15680

Bei erfahrenen Nutzern, die innerhalb von 10 Minuten 30 Züge nahmen, lieferten die auf Pods basierenden E-Zigaretten von JUUL mit einer Nikotinkonzentration von 59 mg/mL einen durchschnittlichen Nikotinschub von 28,6 ng/ml in durchschnittlich 8,7 Minuten. Dies ist höher und schneller als der durchschnittliche Nikotinschub, der mit "cig-a-like" E-Zigaretten und fortgeschrittenen E-Zigaretten-Geräten bei gleichem Zugverhalten erreicht wurde.

https://doi.org/10.1001/jamanetworkopen.2019.15494

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/31730180/

Yingst JM, Hrabovsky S, Hobkirk A, Trushin N, Richie JP Jr, Foulds J. Nicotine Absorption Profile Among Regular Users of a Pod-Based Electronic Nicotine Delivery System. JAMA Netw Open. 2019;2(11):e1915494. Published 2019 Nov 1. doi:10.1001/jamanetworkopen.2019.15494

Bei einer im Journal of the American College of Cardiology veröffentlichte Arbeit der University of Dundee in Großbritannien wurde mit einer randomisiert kontrollierten Studie die Endothelfunktion von Rauchern einen Monat nach dem Umstieg auf E-Zigaretten gemessen. Hierbei wurde die langfristige Veränderung der Gefäßfunktion untersucht.

Bereits nach kurzer Zeit zeigte sich eine signifikante Verbesserung der Gefäßfunktion. Unabhängig davon ob die Probanden mit Nikotin (16 mg/ml) oder ohne gedampft hatten war deren Gefäßfunktion nach einem Monat nahezu identisch mit jener gesunder Nichtraucher.

Innerhalb des Zeitraums von einem Monat zeigten sich bei chronischen Rauchern eine signifikante Verbesserungen der Gefäßfunktion durch die Umstellung von Tabak- auf E-Zigaretten, was zu einem allgemeinen Nutzen für die öffentliche Gesundheit führen könnte. Die Gefäßsteifigkeit nahm ebenso innerhalb eines Monats nach der Umstellung bei Rauchern signifikant ab. Zudem war eine Verringerung der Ruheherzfrequenz zu beobachten.

Die Forscher empfehlen daher den Umstieg von Tabakzigaretten auf E-Zigaretten als Maßnahme zur Schadensminderung zu betrachten.


Zusammenfassung

Hintergrund: Der Konsum von E-Zigaretten (EC) nimmt weltweit exponentiell zu. Die frühen kardiovaskulären Auswirkungen einer Umstellung von Tabakzigaretten (TC) auf E-Zigaretten bei chronischen Rauchern sind unbekannt. Eine Meta-Analyse von Studien zur flussvermittelten Dilatation (FMD) zeigt, dass das gepoolte, bereinigte relative Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse mit jeder Verbesserung der FMD um 1 % um 13 % sinkt.

Zielsetzung: In dieser Studie wurde versucht, die frühen vaskulären Auswirkungen einer Umstellung von TC auf EC bei chronischen Rauchern zu bestimmen.

Methoden: Die Autoren führten eine prospektive, randomisierte Kontrollstudie mit einer parallelen, nicht-randomisierten Präferenzkohorte und einem verblindeten Endpunkt mit Rauchern im Alter von ≥18 Jahren durch, die seit ≥2 Jahren ≥15 Zigaretten/Tag geraucht hatten und frei von etablierten kardiovaskulären Erkrankungen waren. Die Teilnehmer wurden nach dem Zufallsprinzip für 1 Monat entweder einer nikotinhaltigen oder einer nikotinfreien Nikotinersatztherapie zugeteilt. Diejenigen, die nicht bereit waren, mit dem Rauchen aufzuhören, setzten die Behandlung mit TC in einer parallelen Präferenzgruppe fort. Eine Propensity-Score-Analyse wurde durchgeführt, um die Unterschiede zwischen der randomisierten und der Präferenzgruppe zu berücksichtigen. Die Gefäßfunktion wurde anhand der FMD und der Pulswellengeschwindigkeit beurteilt. Die Einhaltung der EG wurde anhand der Kohlenmonoxidwerte gemessen.

Ergebnisse: Innerhalb eines Monats nach der Umstellung von TC auf EC kam es zu einer signifikanten Verbesserung der Endothelfunktion (linearer Trend β = 0,73%; 95% Konfidenzintervall [CI]: 0,41 bis 1,05; p < 0,0001; TC vs. EC kombiniert: 1,49%; 95% CI: 0,93 bis 2,04; p < 0,0001) und Gefäßsteifigkeit (-0,529 m/s; 95% CI: -0,946 bis -0,112; p = 0,014). Frauen profitierten bei jedem Gruppenvergleich mehr von der Umstellung als Männer. Bei denjenigen, die sich am besten an die EC-Umstellung hielten, war die Verbesserung am größten. Bei den vaskulären Wirkungen gab es innerhalb des Studienzeitraums keinen Unterschied zwischen EC mit und ohne Nikotin.

Schlussfolgerungen: TC-Raucher, insbesondere Frauen, zeigen innerhalb eines Monats nach der Umstellung von TC auf EC eine deutliche Verbesserung der Gefäßgesundheit. Die Umstellung von TC auf EC kann als Maßnahme zur Schadensreduzierung angesehen werden.

https://doi.org/10.1016/j.jacc.2019.09.067

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/31740017/

George J, Hussain M, Vadiveloo T, et al. Cardiovascular Effects of Switching From Tobacco Cigarettes to Electronic Cigarettes. J Am Coll Cardiol. 2019;74(25):3112-3120. doi:10.1016/j.jacc.2019.09.067

Die CO-Werte in der Ausatemluft waren bei den E-Zigaretten Konsumkenten statistisch signifikant niedriger als bei den Rauchergruppen

Es wurden keine statistisch signifikanten Auswirkungen auf den systolischen oder diastolischen Blutdruck festgestellt.

Die Arsenkonzentration im Urin von E-Zigaretten Konsumenten lagen etwa bei 90 %, die von Nichtrauchern etwa bei 73 % gegenüber den bei Rauchern festgestellten Arsenkonzentration.

Die Cadmiumwerte im Urin lagen bei E-Zigaretten Konsumenten zwischen 48 % und 104 % und bei Nichtkonsumenten zwischen 52 % und 125 % der bei Rauchern festgestellten Cadmiumwerte.

Anmerkung: Einige Metalle, wie z. B. Cadmium, haben eine sehr lange Halbwertszeit und können durch zahlreiche Umwelteinflüsse beeinflusst werden. Daher wirkt sich das Rauchen in der Vergangenheit stark auf die Metallkonzentration bei ehemaligen Rauchern aus, die nun E-Zigaretten verwenden.

Kurze Unterbrechung des Dampfens verändert kardiorespiratorische Parameter und das Metabolom im Urin: eine randomisierte Studie

Propylenglykol und Glycerin sind Bestandteile von E-Zigaretten, die die Verdampfung von Flüssigkeit und den Nikotintransport erleichtern. Da diese kleinen hydrophilen Moleküle das Lungenepithel schnell durchdringen, stellten wir die Hypothese auf, dass ein kurzfristiger Verzicht auf das Dampfen bei regelmäßigen Nutzern die Aerosolablagerungen in der Lunge vollständig beseitigen und die durch das Dampfen verursachte kardiorespiratorische Toxizität umkehren würde. Unser Ziel war es, die akuten Auswirkungen des Rauchens und ihre Reversibilität auf biologische/klinische kardiorespiratorische Parameter [Serum/Urin-Pneumoproteine, hämodynamische Parameter, Lungenfunktionstest und Diffusionskapazitäten, transkutane Gasspannung (primäres Ergebnis) und mikrozirkulatorischer Blutfluss der Haut] zu bewerten.

Regelmäßige E-Zigaretten-Benutzer wurden in diese randomisierte, vom Prüfarzt verblindete Crossover-Studie mit drei Phasen aufgenommen. Die Perioden bestanden aus dem Dampfen mit Nikotin (Nikotin-Sitzung), dem nikotinfreien Dampfen (nikotinfreie Sitzung) und dem vollständigen Verzicht auf das Dampfen (Stop-Sitzung), die alle 5 Tage lang vor Beginn der Sitzung beibehalten wurden. Multiparametrische Metabolomanalysen wurden eingesetzt, um die Einhaltung des Protokolls durch die Probanden zu überprüfen. Biologische/klinische kardiorespiratorische Parameter wurden zu Beginn jeder Sitzung (Baseline) und nach der akuten Dampfexposition bestimmt.

Im Vergleich zu den nikotin- und nikotinfreien Sitzungen zeichnete sich die Stop-Sitzung durch eine spezifische metabolomische Signatur aus. Der Ausgangswert des Serum-Clubzellproteins-16 war während der Stop-Sitzung höher als in den anderen Sitzungen (P < 0,01), und die Herzfrequenz war in der Nikotin-Sitzung höher (P < 0,001). Im Vergleich zum akuten Scheindampfen in der Stop-Sitzung verringerte akutes Nikotin-Dampfen (Nikotin-Sitzung) und akutes nikotinfreies Dampfen (nikotinfreie Sitzung) die Sauerstoffspannung der Haut leicht (P < 0,05).

Bei regelmäßigen E-Zigaretten-Konsumenten schien die kurzzeitige Beendigung des Rauchens eine Verschiebung des Urin-Metaboloms und eine Erhöhung der Serum-Keimzellenprotein-16-Konzentration zu bewirken, was auf einen Rückgang der Lungenentzündung hindeutet. Darüber hinaus verringerte akutes Dampfen mit und ohne Nikotin die transkutane Sauerstoffspannung leicht, wahrscheinlich als Folge von Störungen des Gasaustauschs in der Lunge.

https://doi.org/10.1152/ajplung.00268.2019

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/31721596/

Chaumont M, Tagliatti V, Channan EM, et al. Short halt in vaping modifies cardiorespiratory parameters and urine metabolome: a randomized trial. Am J Physiol Lung Cell Mol Physiol. 2020;318(2):L331-L344. doi:10.1152/ajplung.00268.2019

Eine randomisierte, offene, parallele Kohortenstudie die im Journal Nicotine & Tobacco Research veröffentlicht wurde, hat Veränderungen der Biomarker nach 5-tägiger Nutzung einer E-Zigarette mit Nikotin-Salz im Vergleich zu fortgesetztem Zigarettenrauchen und Zigarettenabstinenz bei gesunden erwachsenen Rauchern untersucht.

Acht der im Urin gemessene Biomarker waren bei den Nutzern der E-Zigarette um insgesamt 85,0 Prozent reduziert, bei Konsumenten von Tabakzigaretten um 14,4 Prozent erhöht und bei abstinenten Teilnehmern um 85,3 Prozent reduziert.

Die Autoren schlussfolgern, dass die vollständige Umstellung von Tabak- auf E-Zigaretten zu einer signifikanten Verringerung der wichtigsten, mit dem Zigarettenrauchen assoziierten Biomarker führt und die Exposition gegenüber wichtigen Karzinogenen und anderen toxischen Substanzen verringert.

https://doi.org/10.1093/ntr/ntz206

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/31688930/

Jay J, Pfaunmiller EL, Huang NJ, Cohen G, Graff DW. Five-Day Changes in Biomarkers of Exposure Among Adult Smokers After Completely Switching From Combustible Cigarettes to a Nicotine-Salt Pod System. Nicotine Tob Res. 2020;22(8):1285-1293. doi:10.1093/ntr/ntz206

https://doi.org/10.1016/j.addbeh.2019.106177

Ändert man die Gesundheitswarnungen für E-Zigaretten von "Dieses Produkt enthält Nikotin, das stark süchtig macht." in "Der Gebrauch dieses Produkts ist viel weniger schädlich als Rauchen" kann man die Absicht mit dem Rauchen aufzuhören bei Rauchern erhöhen. Auf Nichtraucher hat eine solche Änderung keinen Einfluss.

Warnungen auf E-Zigaretten, die das relative Risiko von E-Zigaretten berücksichtigen können die Wahrnehmung positiv beeinflussen und die Nutzungsabsichten bei Rauchern steigern, ohne die Konsumabsichten von Nichtrauchern zu erhöhen.

https://doi.org/10.1016/j.addbeh.2019.106177

Kimber C, Frings D, Cox S, Albery IP, Dawkins L. Communicating the relative health risks of E-cigarettes: An online experimental study exploring the effects of a comparative health message versus the EU nicotine addiction warnings on smokers' and non-smokers' risk perceptions and behavioural intentions. Addict Behav. 2020;101:106177. doi:10.1016/j.addbeh.2019.106177

Eine systematische Übersichtsarbeit aus dem Magazin Critical Reviews in Toxicology hat den Einfluss von E-Zigaretten auf die Mundgesundheit untersucht.

Dabei hat sich gezeigt, dass die Mehrheit der Mund- und Rachensymptome, die bei E-Zigarettenkonsumenten auftraten, relativ geringfügig und vorübergehend waren. Die Autoren weisen darauf hin, dass Raucher die auf den Konsum von E-Zigaretten umsteigen, dadurch ihre Mund- und Rachensymptome verringern können.


Zusammenfassung

Einleitung: Der Konsum elektronischer Zigaretten (E-Zigaretten) wird immer häufiger und ist besonders bei Jugendlichen und herkömmlichen Rauchern beliebt. Während die Folgen des konventionellen Rauchens für die Mundgesundheit gut bekannt sind, sind die Auswirkungen von E-Zigaretten auf die Mundgesundheit noch unbekannt. Ziel dieser Studie ist es, die verfügbaren Forschungsergebnisse zu den Auswirkungen des E-Zigarettenkonsums auf die Mundgesundheit systematisch zu überprüfen: Diese systematische Übersichtsarbeit wurde gemäß den PRISMA-Richtlinien durchgeführt. Zur Bewertung der Evidenz wurde das Effective Public Health Practice Project Quality Assessment Tool verwendet. Drei elektronische Datenbanken (PubMed, Web of Science und Embase) wurden systematisch nach Studien einschließlich Fallberichten durchsucht. Zwei unabhängige Gutachter extrahierten die Daten und fassten die Ergebnisse zusammen.Ergebnisse: Neunundneunzig Artikel wurden in diese systematische Überprüfung einbezogen. Die Analyse der Artikel ergab sieben Kategorien auf der Grundlage der Ähnlichkeit der Symptome und/oder des Schwerpunkts: Auswirkungen auf den Mund, Auswirkungen auf den Rachen, parodontale Auswirkungen, zahnmedizinische Auswirkungen, zytotoxische/genotoxische/onkologische Auswirkungen, Auswirkungen auf das orale Mikrobiom und traumatische/unfallbedingte Verletzungen. Die Mehrheit der Mund- und Rachensymptome, die bei E-Zigarettenkonsumenten auftraten, waren relativ geringfügig und vorübergehend, mit einigen Hinweisen darauf, dass konventionelle Raucher, die auf E-Zigaretten umstiegen, eine Abschwächung dieser Symptome erfuhren. Die Exposition gegenüber E-Zigaretten erhöhte das Risiko einer Verschlechterung der Gesundheit von Parodontitis, Zähnen und Zahnfleisch sowie von Veränderungen des oralen Mikrobioms. In Fallberichten wurden umfangreiche Zahnschäden als Folge von E-Zigarettenexplosionen beschrieben. Die Bestandteile des E-Zigarettendampfes haben bekanntermaßen zytotoxische, genotoxische und karzinogene Eigenschaften.Schlussfolgerungen: Obwohl der Umstieg auf E-Zigaretten die oralen Symptome bei konventionellen Rauchern lindern kann, deuten die Ergebnisse dieser Untersuchung darauf hin, dass der Konsum von E-Zigaretten ein breites Spektrum an Folgen für die orale Gesundheit mit sich bringen kann. Es werden gut konzipierte Studien benötigt, um die Folgen des E-Zigarettenkonsums für die Mundgesundheit zu untersuchen.

https://doi.org/10.1080/10408444.2020.1713726

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32043402/

Yang I, Sandeep S, Rodriguez J. The oral health impact of electronic cigarette use: a systematic review [published correction appears in Crit Rev Toxicol. 2020 Apr 14;:1]. Crit Rev Toxicol. 2020;50(2):97-127. doi:10.1080/10408444.2020.1713726

In dieser Studie wurde versucht, die Nikotinkinetik des Gehirns beim Gebrauch der immer beliebter werdenden elektronischen Zigarette (E-Zigarette) zu bestimmen. Methoden: Bei 17 E-Zigaretten-Benutzern (9 Männer und 8 Frauen) wurde die Nikotinaufnahme im Gehirn nach dem Inhalieren von E-Zigaretten direkt mit 11C-Nikotin-PET untersucht. Die Nikotinkinetik im Gehirn wurde mit derjenigen beim Rauchen von brennbaren Zigaretten (C-Zigaretten) verglichen. Ergebnisse: Ein einziger Zug von E-Zig-Dampf ließ die Nikotinkonzentration im Gehirn schnell ansteigen (mittlere Zeit bis zum Erreichen von 50 % der maximalen Nikotinkonzentration im Gehirn, 27 s), wobei die Spitzenamplitude bei Frauen 25 % höher war als bei Männern, was früheren Beobachtungen mit C-Zigaretten ähnelt. Dennoch war die Akkumulation durch E-Zigaretten (24 %) sowohl bei Männern als auch bei Frauen geringer als die durch C-Zigaretten (32 %). Schlussfolgerung: E-Zigaretten können Nikotin mit einer ähnlichen Geschwindigkeit wie C-Zigaretten ins Gehirn transportieren. In dem Maße, in dem die schnelle Aufnahme im Gehirn die Belohnung durch das Rauchen fördert, könnten E-Zigaretten eine gewisse Nikotinabhängigkeit aufrechterhalten und auch als nicht verbrennbarer Ersatz für Zigaretten dienen.

https://doi.org/10.2967/jnumed.119.230748

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/31676729/

Solingapuram Sai KK, Zuo Y, Rose JE, et al. Rapid Brain Nicotine Uptake from Electronic Cigarettes. J Nucl Med. 2020;61(6):928-930. doi:10.2967/jnumed.119.230748

Eine Umstellung von Tabakzigaretten auf E-Zigaretten bei HIV-positiven Rauchern, die nicht mit dem Rauchen aufhören wollen hat positive gesundheitliche Auswirkungen wie eine geringere Anzahl von gerauchten Tabakzigaretten, weniger Kohlenmonoxid in der Ausatemluft und eine geringere Abhängigkeit von Tabakzigaretten sowie eine höhere Motivation, mit dem Rauchen aufzuhören.

Einleitung: Einige HIV-positive Raucher berichten, dass sie mit dem Rauchen nicht aufhören wollen. Der Umstieg auf elektronische Zigaretten (E-Zigaretten) könnte eine praktikable Option sein, um die negativen gesundheitlichen Auswirkungen für Raucher zu verringern, die nicht in der Lage oder nicht willens sind, mit dem Rauchen von brennbaren Zigaretten (CCs) aufzuhören. In dieser Studie wurden die Akzeptanz und die gesundheitsbezogenen Auswirkungen von E-Zigaretten bei HIV-positiven Rauchern untersucht, die keine Behandlung zur Raucherentwöhnung in Anspruch nahmen.

Methode: HIV-positive Raucher (N = 19) wurden in die Studie aufgenommen und 12 Wochen lang beobachtet. Zu Beginn der Studie wurden ECs auf Kartuschenbasis und 8 Wochen lang wöchentlich E-Liquid zur Verfügung gestellt. Zu Beginn, in den Wochen 1-8 und in Woche 12 wurden der Konsum von E-Zigaretten und E-Liquid, die kardiopulmonale Funktion, Atemsymptome und die Kohlenmonoxidkonzentration (CO) gemessen.

Ergebnisse: In Woche 8 wurden die Zigaretten pro Tag (CPD) um mehr als 80 % reduziert, wobei die Reduktion in Woche 12 beibehalten wurde (p's < .001). Die Werte für die Zigarettenabhängigkeit waren in Woche 8 um 40 % niedriger als zu Studienbeginn (p < .001). Sieben (36,8 %) Teilnehmer gaben an, vollständig von CC auf EC umgestiegen zu sein. Der durchschnittliche CO-Wert nahm von BL bis Woche 8 signifikant ab (p < .05) und blieb in Woche 12 signifikant niedriger (p < .001). Die Absicht, mit dem Rauchen aufzuhören, nahm im Laufe der Zeit deutlich zu.

Schlussfolgerungen: Die Umstellung von CC auf EC bei HIV-positiven Rauchern, die nicht bereit sind, innerhalb der nächsten 30 Tage mit dem Rauchen aufzuhören, scheint machbar zu sein. Es wurden positive Auswirkungen festgestellt, wie z. B. eine geringere CPD, eine geringere CO- und CC-Abhängigkeit und eine höhere Motivation, mit dem Rauchen aufzuhören. ECs könnten ein vielversprechender Ansatz zur Schadensbegrenzung bei HIV-positiven Rauchern sein, die nicht in der Lage oder nicht bereit sind, mit dem Rauchen aufzuhören.

https://doi.org/10.1016/j.drugalcdep.2019.107678

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/31711874/

Cioe PA, Mercurio AN, Lechner W, et al. A pilot study to examine the acceptability and health effects of electronic cigarettes in HIV-positive smokers. Drug Alcohol Depend. 2020;206:107678. doi:10.1016/j.drugalcdep.2019.107678

Die US-amerikanische Food and Drug Administration plant, Menthol in tabakverbrennenden Produkten zu verbieten sowie aromatisierte Zigarren und E-Zigaretten, außer sie werden in persönlichem Kontakt und Altersbeschränkungen verkauft. Eine Umfrage von 4.203 US-Erwachsenen aus dem Jahr 2016 zeigt, dass 47,3% der Erwachsenen für ein Verbot von Aromen in allen Tabakprodukten sind. Die Zustimmung war unter aktuellen Nutzern niedriger, jedoch höher, wenn sie Kinder unter 18 Jahren hatten oder glaubten, dass die Exposition gegenüber E-Zigaretten-Werbung Jugendliche zum Rauchen verleitet. Ein Verbot von Aromen in Tabakprodukten könnte sowohl auf individueller als auch auf bevölkerungsbasierter Ebene dazu beitragen, schädliche Wirkungen wie Tabakkonsum bei Jugendlichen zu reduzieren.


Zusammenfassung

Im November 2018 kündigte die US-amerikanische Food and Drug Administration ihre Absicht an, Menthol in brennbaren Tabakprodukten, aromatisierte Zigarren und aromatisierte E-Zigaretten zu verbieten, es sei denn, sie werden an Orten mit Altersbeschränkung und persönlichem Kontakt verkauft. Diese Studie untersuchte die Einstellung von Erwachsenen zum Verbot von Aromen in allen Tabakprodukten, einschließlich E-Zigaretten. Die Daten stammen aus der Summer Styles-Umfrage 2016 unter 4203 US-Erwachsenen im Alter von ≥18 Jahren. Die Befragten wurden gefragt, ob sie ein Verbot von Aromen (z. B. Menthol, würzige, süße oder fruchtige Aromen) in allen Tabakprodukten befürworten oder ablehnen. Prävalenz und Korrelate der Befürwortung wurden anhand gewichteter Prozentsätze bzw. bereinigter Prävalenzverhältnisse (aPR) bewertet. Folgende Korrelate wurden untersucht: Geschlecht, Alter, Rasse/ethnische Zugehörigkeit, Einkommen, US-Zensus-Region, Familienstand, im Haushalt lebende Kinder <18 Jahre, Wahrnehmung von E-Zigarettenwerbung und aktueller Tabakproduktkonsum (in den letzten 30 Tagen). Insgesamt gaben 47,3 % der Erwachsenen an, dass sie einem Verbot von Aromen in allen Tabakprodukten positiv gegenüberstehen. Aufgeschlüsselt nach dem Status der Tabakproduktnutzung lag die Prävalenz bei 52,0 %, 48,4 % bzw. 34,8 % unter den Nie-, ehemaligen und aktuellen Nutzern (p < .05). Unter den derzeitigen Nutzern von Tabakprodukten war die Befürwortung wahrscheinlicher bei Erwachsenen, die glaubten, dass die Exposition gegenüber E-Zigaretten-Werbung Jugendliche zum Nachdenken über das Rauchen anregt (aPR = 1,82; 95% CI = 1,20-2,78) und bei denen, die Kinder im Alter von <18 Jahren in ihrem Haushalt haben (aPR = 1,38; 95% CI = 1,05-1,82). Zusammenfassend lässt sich sagen, dass fast die Hälfte der Erwachsenen ein Verbot von Aromen in allen Tabakerzeugnissen, einschließlich E-Zigaretten, befürwortet. Ein Verbot von Aromastoffen in Tabakprodukten könnte der öffentlichen Gesundheit zugute kommen, da es sowohl auf individueller Ebene als auch auf Bevölkerungsebene zu einer Verringerung der Schäden führt, einschließlich des Einstiegs in den Tabakkonsum, insbesondere bei Jugendlichen.

https://doi.org/10.1016/j.ypmed.2019.105862

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/31655175/

Agaku IT, Odani S, Armour BS, King BA. Adults' favorability toward prohibiting flavors in all tobacco products in the United States. Prev Med. 2019;129:105862. doi:10.1016/j.ypmed.2019.105862