Springe zum Inhalt

Eine randomisierte, offene, klinische Studie hat die Nikotinaufnahme durch Zigaretten und E-Zigaretten mit Nikotinsalz bei erwachsenen US-Konsumenten betrachtet.

Die Autoren stellten fest, dass die Geschwindigkeit der Nikotinaufnahme in den Blutkreislauf bei allen getesteten E-Zigaretten vergleichbar war und ebenso schnell verlief wie bei herkömmlichen Zigaretten. In allen Fällen war die Nikotinabgabe jedoch nicht höher als bei der herkömmlichen Zigarette.

Die subjektiven Werte waren am höchsten nach dem Rauchen einer herkömmlichen Zigarette, gefolgt von eine E-Zigarette mit einem Nikotinsalzgehalt von 40 mg. Der Anstieg des Nikotinspiegels im Blut nach dem Gebrauch aller getesteten E-Zigaretten wurde als befriedigend eingestuft, um das Rauchverlangen zu lindern. Alle Produkte wurden gut vertragen, und es wurden keine nennenswerten unerwünschten Nebenwirkungen gemeldet.

Diese Ergebnisse zeigen, dass die Verwendung von Nikotinsalzen in E-Zigaretten eine zigarettenähnliche Nikotinabgabe ermöglicht, die das Rauchverlangen reduziert, obwohl sie weniger Nikotin als eine herkömmliche Zigarette liefert.

https://doi.org/10.1007/s11739-019-02025-3

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30712148/

O'Connell G, Pritchard JD, Prue C, et al. A randomised, open-label, cross-over clinical study to evaluate the pharmacokinetic profiles of cigarettes and e-cigarettes with nicotine salt formulations in US adult smokers. Intern Emerg Med. 2019;14(6):853-861. doi:10.1007/s11739-019-02025-3

Zusammenfassung

Einleitung: Die dynamische Inhalationsszintigraphie (DIS) mit Technetium-99m-Diethylentriamin-Pentaacetat-Aerosol ist ein nützliches nuklearmedizinisches Verfahren für das Staging und die Überwachung der Schädigung der Alveolokapillarmembran. Die E-Zigarette ist ein neues, beliebtes Rauchgerät, das aus einer Nikotinlösung Dampf erzeugt. In dieser prospektiven, selbstkontrollierten Studie verglichen wir die DIS-Ergebnisse von Freiwilligen, die eine E-Zigarette rauchten, mit ihren Ergebnissen, nachdem sie eine Woche lang zum traditionellen Zigarettenrauchen zurückgekehrt waren.

Teilnehmer und Methoden: Wir nahmen 24 gesunde Freiwillige in diese Studie auf, die regelmäßig E-Zigaretten mit einem Nikotingehalt von mindestens 10 mg/ml benutzten. Wir führten bei den Freiwilligen, die E-Zigaretten rauchten, eine DIS-Basisstudie durch und baten sie dann, eine Woche lang zum traditionellen Zigarettenrauchen zurückzukehren. Es wurden auch herkömmliche Atemtests gemessen. Wir analysierten statistisch die Auswirkungen des traditionellen Zigarettenkonsums auf klinische Parameter und die pulmonale Clearance des Radiopharmakons.

Ergebnisse: Es gab keine signifikante Veränderung bei den Parametern des Spitzenexspirationsflusses und des Tiffeneau-Pinelli-Index der Respirationstests; die forcierte Vitalkapazität und das forcierte Exspirationsvolumen in 1 s nahmen leicht ab (P<0,05), während die ausgeatmeten CO- und COHb-Werte bei traditionellem Zigarettenkonsum signifikant höher waren (P<0,0001) und in jedem Fall anstiegen. Die pulmonale Clearance war bei traditionellem Zigarettenkonsum signifikant schneller als bei E-Zigarettenkonsum (P<0,0001).

Schlussfolgerung: Aufgrund unserer Ergebnisse nehmen wir an, dass das Rauchen von E-Zigaretten weniger schädlich für die Lungenfunktion ist als das Rauchen von herkömmlichen Zigaretten und dass es für starke Raucher, die nicht aufhören können, empfohlen werden kann.

https://doi.org/10.1097/mnm.0000000000000957

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30531407/

Barna S, Rózsa D, Varga J, et al. First comparative results about the direct effect of traditional cigarette and e-cigarette smoking on lung alveolocapillary membrane using dynamic ventilation scintigraphy. Nucl Med Commun. 2019;40(2):153-158. doi:10.1097/MNM.0000000000000957

https://doi.org/10.1111/add.14530

Der verstärkte Einsatz von E‑Zigaretten im Public-Health-Kontext hat einen signifikanten positiven Effekt auf die Raucherzahlen und die gesundheitlichen Folgen, die mit dem Rauchen assoziiert sind.

So ist beispielsweise eine deutliche Verringerung der vorzeitigen Todesfälle aufgrund des signifikanten Rückgangs des Tabakkonsums ist zu beobachten, zudem können E‑Zigaretten einen starken positiven Effekt bei der Rauchentwöhnung haben. Würden diese vermehrt eingesetzt, könnten nicht nur langfristig Kosten im Gesundheitssystem gesenkt, sondern auch tatsächlich Menschenleben geschützt werden.

https://doi.org/10.1111/add.14530

Levy DT, Yuan Z, Li Y, Alberg AJ, Cummings KM. A modeling approach to gauging the effects of nicotine vaping product use on cessation from cigarettes: what do we know, what do we need to know? Addiction. 2019 Oct;114 Suppl 1(Suppl 1):86-96. doi: 10.1111/add.14530. Epub 2019 Jan 25. PMID: 30548714; PMCID: PMC7466949.

In einer Studie aus dem Journal Health Economics wurde untersucht, wie sich Gesetze zur Mindestaltersgrenze für den Verkauf von E-Zigaretten auf das Rauchen von Zigaretten, den Konsum von Alkohol und Marihuana bei Jugendlichen auswirken. Dazu wurden Daten von 2005 bis 2015 aus nationalen und staatlichen Umfragen verwendet.

Die Ergebnisse zeigen, dass diese Gesetze das Rauchen von Zigaretten bei Jugendlichen um etwa einen Prozentpunkt erhöht haben. Etwa die Hälfte dieser erhöhten Raucherquote könnte auf das Rauchen aus Neugier zurückzuführen sein. Wir haben wenig Hinweise darauf gefunden, dass sich das Rauchverhalten über den Zeitraum hinaus, in dem die Jugendlichen von den Gesetzen betroffen waren, erhöht hat. Wir haben auch wenig Auswirkungen auf den Konsum von Alkohol, das Trinken in großen Mengen und den Konsum von Marihuana bei Jugendlichen festgestellt.

Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Gesetze zur Mindestaltersgrenze für den Verkauf von E-Zigaretten möglicherweise unbeabsichtigte Auswirkungen haben und den Zigarettenkonsum bei Jugendlichen erhöhen, weil sie daran gehindert werden, E-Zigaretten zu kaufen.


Wenn man berücksichtigt, dass E-Zigaretten nur etwa 5 % so schädlich sind wie herkömmliche Zigaretten, dann können Gesetze für E-Zigaretten, die zu einer Zunahme des Rauchens führen, mehr Schaden als Nutzen verursachen.

Dave, Health Economics 2019

Zusammenfassung

Wir verwenden Differenz-in-Differenzen-Modelle und Daten auf individueller Ebene aus dem nationalen und bundesstaatlichen Youth Risk Behavior Surveillance System von 2005 bis 2015, um die Auswirkungen von Gesetzen zum gesetzlichen Mindestverkaufsalter für E-Zigaretten auf den Zigaretten-, Alkohol- und Marihuanakonsum von Jugendlichen zu untersuchen. Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass diese Gesetze die Beteiligung von Jugendlichen am Rauchen um etwa einen Prozentpunkt erhöht haben, wobei etwa die Hälfte der erhöhten Beteiligung am Rauchen auf den Beginn des Rauchens zurückgeführt werden kann. Es gibt kaum Anzeichen dafür, dass der Anstieg des Zigarettenkonsums über den Zeitpunkt hinaus anhält, an dem die Jugendlichen aus dem Geltungsbereich der Gesetze aussteigen. Unsere Ergebnisse zeigen auch nur geringe Auswirkungen der Gesetze auf den Alkoholkonsum von Jugendlichen, auf Rauschtrinken und Marihuanakonsum. Zusammengenommen deuten unsere Ergebnisse auf eine mögliche unbeabsichtigte Auswirkung der MLSA-Gesetze für E-Zigaretten hin - ein kurzfristiger Anstieg des Zigarettenkonsums, während Jugendliche beim Kauf von E-Zigaretten eingeschränkt sind.

https://doi.org/10.1002/hec.3854

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30648308/

Dave D, Feng B, Pesko MF. The effects of e-cigarette minimum legal sale age laws on youth substance use. Health Econ. 2019;28(3):419-436. doi:10.1002/hec.3854

https://doi.org/10.1007/s11739-018-02023-x

Die Analyse einer repräsentativen Bevölkerungsstichprobe in Griechenland zeigt, dass der Konsum von E-Zigaretten in engem Zusammenhang mit kürzlich erfolgten Raucherentwöhnungen steht.

Bei der Untersuchung hat man sich auf aktuelle und ehemalige Raucher beschränkt. Dabei fand man heraus, dass aktueller täglicher E-Zigarettenkonsum in Griechenland in starkem Zusammenhang mit einer kürzlich erfolgten Raucherentwöhnung steht. Der E-Zigarettenkonsum hat somit positive Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit in einem Land mit der höchsten Prävalenz des Rauchens in der Europäischen Union. Die Forscher wiesen zudem darauf hin, dass E-Zigaretten einen Rückfall bei ehemaligen Langzeit-Rauchern nicht zu fördern scheinen.

https://doi.org/10.1007/s11739-018-02023-x

Farsalinos K, Siakas G, Poulas K, Voudris V, Merakou K, Barbouni A. E-cigarette use is strongly associated with recent smoking cessation: an analysis of a representative population sample in Greece. Intern Emerg Med. 2019;14(6):835-842. doi:10.1007/s11739-018-02023-x

Eine Studie aus Großbritannien hat akute Auswirkungen von E-Zigaretten und Tabakzigaretten auf die Gefäß- und Atmungsfunktion gesunder Freiwilliger untersucht.

Dabei zeigte sich, dass die Herzfrequenz nach dem Konsum von E-Zigaretten und dem Rauchen von Tabak anstieg, während der Blutdruck unverändert blieb. Der Anstieg der Herzfrequenz war bei der Tabakzigarette jedoch wesentlich ausgeprägter, zudem erhöhte das Rauchen die Bildung von Mikropartikeln signifikant.

https://doi.org/10.1097/hjh.0000000000001890

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30063637/

Kerr DMI, Brooksbank KJM, Taylor RG, et al. Acute effects of electronic and tobacco cigarettes on vascular and respiratory function in healthy volunteers: a cross-over study. J Hypertens. 2019;37(1):154-166. doi:10.1097/HJH.0000000000001890

Eine Studie aus Belgien hat Messungen des ausgeatmeten Kohlenmonixid nach dem Konsum einer Tabakzigarette, eines IQOS Tabakerhitzers und einer E-Zigarette vorgenommen.

Dabei zeigte sich, dass der fünfminütige Konsum einer Tabakzigarette zu einem sigifikanten Anstieg des ausgeatmeten Kohlenmonoxids führt. Ein solcher Anstieg war bei dem IQOS Tabakerhitzer zwar vorhanden aber nur in einem sehr geringen Ausmaß. Bei der E-Zigarette konnte überhaupt kein Anstieg des Kohlenmonoxids in der ausgeatmeten Luft beobachtet werden.

Das Verlangen nach einer Zigarette und die Entzugsysmptome konnten mit allen Produkten verringert werden.

https://doi.org/10.3390/ijerph15122902

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30567400/

Adriaens K, Gucht DV, Baeyens F. IQOSTM vs. e-Cigarette vs. Tobacco Cigarette: A Direct Comparison of Short-Term Effects after Overnight-Abstinence. Int J Environ Res Public Health. 2018;15(12):2902. Published 2018 Dec 18. doi:10.3390/ijerph15122902

https://doi.org/10.1007/s11356-018-3975-x

Am spanischen Institut für Umweltbewertung und Wasserforschung in Barcelona wurde der Einfluss von E-Zigaretten auf die Zusammensetzung der organischen Schadstoffe in Innenräumen, der Partikel und der ausgeatmeten Luft gemessen.

An dem Versuch nahmen nicht rauchende und rauchende Freiwillige teil, die sich 12 Stunden lang gemeinsam in einem Raum ohne externe Belüftung aufhielten. Das Experiment wurde anschließend ohne E-Zigarettenkosnum wiederholt um Vergleichswerte zu erhalten. Der Anstieg der Nikotin- und Formaldehydkonzentration war in beiden Fällen gering. Beim Vergleich der Konzentrationen an Tagen mit und ohne Dampfen wurden keine signifikanten Veränderungen festgestellt. Sogar die Nikotinkonzentrationen in der Ausatemluft waren unter beiden Bedingungen ähnlich. Wie erwartet, waren die Konzentrationen von Toluol, Xylol, Benzol, Ethylbenzol und Naphthalin an den Tagen mit E-Zigarettenkonsum nicht erhöht, da keine Verbrennung stattfand.

https://doi.org/10.1007/s11356-018-3975-x

van Drooge, B.L., Marco, E., Perez, N. et al. Influence of electronic cigarette vaping on the composition of indoor organic pollutants, particles, and exhaled breath of bystanders. Environ Sci Pollut Res 26, 4654–4666 (2019). https://doi.org/10.1007/s11356-018-3975-x

Eine US-amerikanische Studie hat die Nikotin- und Giftstoffbelastung bei Benutzern von E-Zigaretten und Tabakzigaretten verglichen. Die Autoren fanden heraus, dass ausschließliche E-Zigaretten-Nutzer im Vergleich zu ausschließlichen Zigarettenrauchern 10% bis 98% signifikant niedrigere Konzentrationen an tabakspezifischen Biomarkern aufzeigen. Dazu wurden die Durchschnittskonzentrationen von 50 einzelnen Biomarkern aus 5 Hauptklassen von Tabakproduktbestandteilen gemessen: Nikotin, tabakspezifische Nitrosamine, Metalle, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe und flüchtige organische Verbindungen.

https://doi.org/10.1001/jamanetworkopen.2018.5937

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30646298/

Goniewicz ML, Smith DM, Edwards KC, et al. Comparison of Nicotine and Toxicant Exposure in Users of Electronic Cigarettes and Combustible Cigarettes. JAMA Netw Open. 2018;1(8):e185937. doi:10.1001/jamanetworkopen.2018.5937

Action on Smoking and Health (ASH), eine gemeinnützige Gesundheitsorganisation, die vom Royal College of Physicians gegründet wurde und sich für die Beseitigung der durch Tabakkonsum verursachten Schäden einsetzt, hat ein Briefing zu E-Zigaretten veröffentlicht.

  • E-Zigaretten geben Nikotin in Form von Dampf und nicht in Form von Rauch ab.
  • Schätzungen zufolge sind E-Zigaretten zu 95 % weniger schädlich als herkömmliche Zigaretten.
  • Es besteht ein vernachlässigbares Risiko für andere durch E-Zigaretten-Aerosol aus zweiter Hand
  • Das öffentliche Verständnis der relativen Schädlichkeit von E-Zigaretten hat sich im Laufe der Zeit verschlechtert und ist heute weniger genau als noch im Jahr 2014.
  • Fast alle Nutzer von E-Zigaretten in Großbritannien sind entweder Ex-Raucher oder aktuelle Raucher.
  • Es gibt keine Beweise dafür, dass der Gebrauch von E-Zigaretten zu einem Anstieg des Rauchens bei jungen Menschen in Großbritannien führt.
  • E-Zigaretten sind als Verbraucherprodukte durch die UK Tobacco and Related Products Regulations 2016 geregelt

http://ash.org.uk/wp-content/uploads/2019/04/E-Cigarettes-Briefing_PDF_v1.pdf

Action on Smoking and Health (ASH). Briefing: e-cigarettes. December 2018.