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Die Royal Society for Public Health (RSPH) kommt zu dem Ergebnis, dass E-Zigaretten zwar Nikotin enthalten, jedoch keine der schädlichen Substanzen die in Tabakzigaretten enthalten sind. Die Forscher kritisieren, dass 90% der Nichtraucher und 78% der Raucher fälschlicherweise glauben, dass Nikotin die schädliche Substanz in Tabakzigaretten ist. Sie erklären, dass Nikotin nicht schädlicher ist als Koffein

In einem umfassenden Report empfehlen die Wissenschaftler:

  • Rauchverbote sollten nicht für E-Zigaretten gelten, um einen Wechsel von der Tabak- zur E-Zigarette attraktiv zu machen.
  • Stärkere Nutzung von E-Zigaretten durch Raucherentwöhnungsdienste.
  • Umbenennung von E-Zigaretten um eine Distanzierung zu Tabak-Zigaretten zu erreichen.

https://www.rsph.org.uk/about-us/news/nicotine--no-more-harmful-to-health-than-caffeine-.html

siehe auch: https://www.rsph.org.uk/static/uploaded/d7f1aa02-3f33-4324-82bfb15d484d5354.pdf

Royal Society for Public Health (RSPH), Stopping smoking by using other sources of nicotine, Aug 2015, www.rsph.org.uk

Die E-Zigarette erfreut sich als Rauchstopp-Programm aufgrund der Beibehaltung von Gesten und Ritualen des Tabakrauchens großer Beliebtheit. In diesem Artikel wird eine achtmonatige Pilotstudie mit erwachsenen Rauchern beschrieben, die nach einer medizinisch unterstützten Schulung zur korrekten Verwendung von E-Zigaretten begannen, diese zu benutzen. Die Teilnehmer zeigten keine signifikante Veränderung des Nikotin- und Cotinin-Spiegels im Plasma, aber eine signifikante Reduktion des Atem-Kohlenmonoxids. Das Programm führte zu einem erfolgreichen Nikotinkonsum, fehlendem typischen Zigarettenverlangen und einer signifikanten Abnahme des Biomarkers für Zigarettenverbrennungsprodukte. Eine medizinisch unterstützte Schulung zur Verwendung von E-Zigaretten könnte ein entscheidender Schritt sein, um potenzielle Überdosierung und Intoxikationen zu vermeiden.

Die Medizinisch unterstützte Schulung für die korrekte Verwendung von E-Zigaretten führt zu erfolgreichen Rauchstopp-Ergebnissen.


Zusammenfassung

Die elektronische Zigarette (E-Zigarette) hat als Hilfsmittel in Raucherentwöhnungsprogrammen an Popularität gewonnen, vor allem weil sie die Gesten und Rituale des Tabakrauchens beibehält. Bei unerfahrenen E-Zigaretten-Benutzern hat sich jedoch gezeigt, dass eine unwirksame Nikotinabgabe ein Verlangen nach Tabak hervorrufen kann, das für eine erfolglose Rauchreduzierung/-entwöhnung verantwortlich sein könnte. Darüber hinaus kann die unsachgemäße Verwendung einer E-Zigarette auch zu einer möglichen Überdosierung von Nikotin und zu Vergiftungen führen. Eine medizinisch unterstützte Schulung zum richtigen Gebrauch einer E-Zigarre und eine Verhaltensunterstützung bei Tabakabhängigkeit könnten ein entscheidender Schritt sein, um beide Probleme zu vermeiden. Wir führten eine achtmonatige Pilotstudie mit erwachsenen Rauchern durch, die nach einem medizinisch unterstützten Mehrkomponenten-Schulungsprogramm mit der Verwendung von E-Zigaretten begannen und dabei die Nikotinaufnahme als Biomarker für die korrekte Verwendung von E-Zigaretten überwachten. Die Teilnehmer wurden während der Nachbeobachtung auf Kohlenmonoxid (CO) in der Atemluft, Cotinin und trans-3'-Hydroxycotinin im Plasma sowie auf die Anzahl der gerauchten Tabakzigaretten getestet. Am Ende des ersten, vierten und achten Monats der Nachbeobachtung waren 91,1, 73,5 bzw. 76,5 % der Teilnehmer E-Zigarettenkonsumenten (nur E-Zigarettenkonsumenten" und Doppelkonsumenten"). Sie zeigten keine signifikante Veränderung der Plasmacotinin- und trans-3'-Hydroxycotininwerte im Vergleich zum Beginn der Studie, als sie nur Tabakzigaretten rauchten, aber eine signifikante Verringerung der CO-Werte in der Atemluft. Das vorgeschlagene medizinisch unterstützte Trainingsprogramm für den Gebrauch von E-Zigaretten führte zu einer erfolgreichen Nikotinaufnahme, zum Ausbleiben der typischen Symptome von Zigarettensucht und Überdosierung sowie zu einem signifikanten Rückgang des Biomarkers für Zigarettenverbrennungsprodukte.

https://doi.org/10.3390/ijerph120707638

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/26184244/

Pacifici R, Pichini S, Graziano S, Pellegrini M, Massaro G, Beatrice F. Successful Nicotine Intake in Medical Assisted Use of E-Cigarettes: A Pilot Study. Int J Environ Res Public Health. 2015;12(7):7638-7646. Published 2015 Jul 8. doi:10.3390/ijerph120707638

Die Studie hat die Nutzung und Nikotinaufnahme von E-Zigaretten untersucht hat. Dabei wurden verschiedene Parameter wie die Anzahl der Züge, die Dauer der Züge, der Flüssigkeitsverbrauch und der Nikotinkonsum gemessen. Es wurden neun verschiedene Nutzungsprofile identifiziert, und die Ergebnisse zeigen, dass die E-Zigarettennutzung variabel ist und von herkömmlichen Zigaretten abweicht. Die Nikotinaufnahme war ähnlich hoch wie bei herkömmlichen Rauchern. Die Studie kann dazu beitragen, standardisierte Protokolle für die Laborprüfung von E-Zigarettenprodukten zu entwickeln.


Zusammenfassung

Hintergrund: Bisherige Daten zur Topografie von elektronischen Zigaretten (EC) basieren auf zwei Videoanalysen mit begrenzten Parametern. Um den Gebrauch von E-Zigaretten und den Nikotinkonsum zu verstehen, werden alternative Methoden zur Messung der Topographie benötigt.

Zielsetzung: In dieser Studie wurde die Topographie von E-Zigaretten mit einem CReSS-Pocket-Gerät untersucht und die Nikotinaufnahme quantifiziert.

Methoden: Validierungstests zu Druckabfall, Durchflussrate und Volumen bestätigten die zuverlässige Leistung des CReSS Pocket-Geräts. Zwanzig Teilnehmer benutzten Blu Cigs und V2 Cigs in 10-minütigen Intervallen mit einer 10-15-minütigen Pause zwischen den Marken. Die Reihenfolge der Marken wurde umgekehrt und innerhalb von 7 Tagen wiederholt. Die Daten wurden analysiert, um die Zugdauer, die Anzahl der Züge, das Volumen, die Flussrate, den Spitzenfluss und das Intervall zwischen den Zügen zu bestimmen. Die Nikotinzufuhr wurde anhand des Flüssigkeitsverbrauchs des Kartuschers und der Topographiedaten geschätzt.

Ergebnisse: Es wurden neun Muster für die Verwendung von E-Zigaretten ermittelt. Die durchschnittliche Anzahl der Züge und das Intervall zwischen den Zügen betrugen 32 Züge und 17,9 Sekunden. Alle Teilnehmer, mit einer Ausnahme, nahmen mehr als 20 Züge/10 Minuten. Die Durchschnittswerte für die Dauer des Puffs (2,65 Sekunden/Puff), das Volumen/Puff (51 ml/Puff), das gesamte Puffvolumen (1.579 ml), den Flüssigkeitsverbrauch (79,6 mg), die Flussrate (20 ml/s) und die Spitzenflussrate (27 ml/s) wurden für 10-minütige Sitzungen ermittelt. Alle Parameter, mit Ausnahme der Gesamtzahl der Puffs, unterschieden sich signifikant zwischen Blu und V2 EC. Das Gesamtvolumen war bei Blu im Vergleich zu V2 viermal so hoch wie bei herkömmlichen Zigaretten. Die durchschnittliche Nikotinzufuhr bei Blu und V2 betrug in beiden Sitzungen 1,2 ± 0,5 mg bzw. 1,4 ± 0,7 mg, was mit der von konventionellen Rauchern vergleichbar ist.

Schlussfolgerungen: Die Topographie des EC-Paffens war bei den Studienteilnehmern unterschiedlich, aber innerhalb einer Person zwischen verschiedenen Marken oder Tagen oft ähnlich. Die Zugdauer, das Intervall zwischen den Zügen und das Zugvolumen wichen von den herkömmlichen Zigarettenstandards ab. Die Daten zum Gesamtpuffvolumen und zur Nikotinzufuhr stehen im Einklang mit dem kompensatorischen Gebrauch von EC. Diese Daten können zur Entwicklung eines Standardprotokolls für Labortests von EC-Produkten beitragen.

https://doi.org/10.1371/journal.pone.0117222

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/25664463/

Behar RZ, Hua M, Talbot P. Puffing topography and nicotine intake of electronic cigarette users. PLoS One. 2015;10(2):e0117222. Published 2015 Feb 9. doi:10.1371/journal.pone.0117222

Ziel der Studie war es, die Nikotinabgabe des NJOY® King Bold E-Zigaretten-Systems zu bewerten und seine kurzfristige Potenz für Rauchreduzierung oder Rauchstopp zu testen. Die Ergebnisse zeigten, dass die Nikotinabgabe nach 5 Minuten der Nutzung um durchschnittlich 3,5 ng/mL anstieg, die Herzfrequenz erhöht wurde und das Verlangen nach einer Zigarette um 55% reduziert wurde. In der Testwoche nahmen die Teilnehmer 39% weniger Zigaretten pro Tag ein und waren positiv gestimmt bezüglich der Verwendung zur Reduktion oder Beendigung des Rauchens. Die Studie legt nahe, dass die NJOY® King Bold E-Zigarette Nikotin abgibt und kurzfristig zur Reduzierung des Rauchens beitragen kann.


Zusammenfassung

Zielsetzungen: Evaluierung der Nikotinabgabe durch das NJOY® King Bold Electronic Nicotine Delivery System (ENDS) und seines kurzfristigen Potenzials zur Rauchreduzierung oder -entwöhnung.

Methoden: Nach einer einwöchigen Ad-libitum-Nutzung wurden bei 25 erwachsenen Rauchern, die nicht an einer Raucherentwöhnung interessiert waren, Messungen des Plasmanikotins, der Herzfrequenz, des Verlangens und des Entzugs nach 12 Stunden Nikotinabstinenz durchgeführt.

Ergebnisse: Nach 5 Minuten Nikotinkonsum stieg der Nikotinspiegel im Blut um durchschnittlich 3,5 ng/ml (p < .001), die Herzfrequenz erhöhte sich, und das Verlangen nach Nikotin wurde um 55 % reduziert. Die Anzahl der Zigaretten pro Tag wurde während der Testwoche um 39 % reduziert, und die Wahrnehmung des Gebrauchs zur Reduzierung oder Beendigung des Rauchens war positiv.

Schlussfolgerungen: Der NJOY® King Bold ENDS liefert Nikotin und führte zu einer kurzfristigen Reduzierung des Rauchens.

https://doi.org/10.5993/ajhb.38.2.12

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/24629555/

Nides MA, Leischow SJ, Bhatter M, Simmons M. Nicotine blood levels and short-term smoking reduction with an electronic nicotine delivery system. Am J Health Behav. 2014;38(2):265-274. doi:10.5993/AJHB.38.2.12

In der Studie wurde der Missbrauch von E-Zigaretten bei aktuellen Tabakrauchern untersucht. Die Teilnehmer nahmen an vier Sitzungen teil, bei denen sie zwischen E-Zigaretten-Puffs und verschiedenen Geld- oder Zigarettenbündeln wählen mussten. Es stellte sich heraus, dass die E-Zigaretten-Nutzung zu signifikanten Nikotinlieferungen führte, das Verlangen nach Tabak reduzierte und eine höhere Akzeptanzrate hatte. Die Teilnehmer wählten lieber 10 E-Zigaretten-Puffs anstelle von Geld oder eigenen Zigaretten-Puffs. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass E-Zigaretten ein geringeres Missbrauchspotenzial haben als herkömmliche Tabakzigaretten, zumindest unter bestimmten Laborbedingungen.


Zusammenfassung

Ziele: Es sollte eine erste Bewertung der Missbrauchsanfälligkeit einer elektronischen Zigarette (EC) bei derzeitigen Tabakzigarettenrauchern vorgenommen werden.

Aufbau: Die erste von vier Sitzungen innerhalb des Probanden war eine EC-Sampling-Sitzung mit sechs Zügen zu je 10 Zügen (30 Sekunden Intervall zwischen den Zügen), wobei jeder Zug 30 Minuten dauerte. In den verbleibenden drei Sitzungen wählten die Teilnehmer im Multiple-Choice-Verfahren (MCP) zwischen 10 Zügen EC und unterschiedlichen Geldbeträgen, 10 Zügen EC und einer unterschiedlichen Anzahl von Zügen der Eigenmarke (OB) oder 10 Zügen OB und unterschiedlichen Geldbeträgen. Das MCP-Verfahren wurde sechsmal im Abstand von 30 Minuten durchgeführt, und bei jedem Versuch wurde eine Wahl zufällig verstärkt.

Umgebung: Klinisches Labor.

Teilnehmer: Zwanzig derzeitige Tabakzigarettenraucher.

Messungen: Die Ergebnisse der Probenentnahmesitzung umfassten Plasmanikotin, kardiovaskuläre Reaktion und subjektive Effekte. Das Ergebnis der Wahlsitzung war der Cross-over-Wert des MCP.

Ergebnisse: Die Verwendung von EC führte zu einer signifikanten Nikotinabgabe, zu einer Unterdrückung von Tabakabstinenzsymptomen und zu einer erhöhten Bewertung der Produktakzeptanz. Bei der MCP wählten die Teilnehmer 10 EC-Züge im Vergleich zu einem Durchschnittswert von 1,06 $ oder drei OB-Züge und wählten 10 OB-Züge im Vergleich zu einem Durchschnittswert von 1,50 $ (P < 0,003).

Schlussfolgerungen: Elektronische Zigaretten können klinisch signifikante Mengen an Nikotin liefern und die Symptome der Zigarettenabstinenz verringern und scheinen im Vergleich zu herkömmlichen Tabakzigaretten ein geringeres Missbrauchspotenzial zu haben, zumindest unter bestimmten Laborbedingungen.

https://doi.org/10.1111/j.1360-0443.2012.03791.x

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/22229871/

Vansickel AR, Weaver MF, Eissenberg T. Clinical laboratory assessment of the abuse liability of an electronic cigarette. Addiction. 2012;107(8):1493-1500. doi:10.1111/j.1360-0443.2012.03791.x

Eine Studie hat untersucht, ob erfahrene E-Zigaretten-Nutzer mehr Nikotin aufnehmen als unerfahrene Nutzer. Acht erfahrene Nutzer haben ihre eigenen Geräte und Nikotin-Kartuschen verwendet. Während einer fünfstündigen Sitzung wurden ihre Nikotinkonzentration im Blut, Herzfrequenz und subjektive Bewertungen der Wirkung und Nebenwirkungen gemessen. Die Ergebnisse zeigten, dass die Nutzer bereits nach wenigen Minuten signifikant mehr Nikotin im Blut hatten und während des gesamten Zeitraums erhöhte Herzfrequenzen aufwiesen. Die Studie legt nahe, dass Erfahrung und Geräteeigenschaften die Nikotinaufnahme beeinflussen können.


Zusammenfassung

Einleitung: Elektronische Zigaretten (E-Zigaretten) werden als nikotinhaltige Geräte vermarktet. Zwei Studien mit EC-unerfahrenen Teilnehmern deuten darauf hin, dass ECs wenig oder gar kein Nikotin abgeben. In diesen Studien wurden ECs in Standardgröße verwendet, obwohl erfahrene EC-Benutzer oft größere Geräte mit höherer Spannung und/oder längerer Lebensdauer der Batterien verwenden. Es ist ungewiss, ob die Erfahrung der Benutzer und die Eigenschaften der Geräte die Nikotinabgabe von ECs beeinflussen. Ziel der vorliegenden Studie war es, die Auswirkungen von ECs bei erfahrenen Benutzern zu untersuchen, die ihre bevorzugten Geräte verwendeten.

Methoden: Acht EC-Konsumenten (3 Frauen), die seit mindestens 3 Monaten ECs verwenden, absolvierten eine 5-stündige Sitzung mit den von ihnen zur Verfügung gestellten Geräten und den von ihnen ausgewählten Nikotinkartuschen mit Geschmack und Stärke. Die Sitzungen bestanden aus 4 Phasen: Ausgangssituation, 10 Züge (30 Sekunden Pause) aus dem Gerät, 1 Stunde ad lib puffing und eine 2-stündige Ruhephase (kein puffing). In jeder Phase wurden die Plasmanikotinkonzentration, die Herzfrequenz und die subjektive Bewertung der Nikotin-/Produktwirkung und der Abstinenzsymptome gemessen.

Ergebnisse: Im Vergleich zum Ausgangswert stiegen die Plasmanikotinkonzentration und die Herzfrequenz innerhalb von 5 Minuten nach dem ersten Zug signifikant an und blieben während des gesamten Zeitraums, in dem nach Belieben gepafft wurde, erhöht. Es wurde ein Anstieg der Bewertungen der direkten Wirkungen von Nikotin und Produkt sowie ein Rückgang der Abstinenzsymptome beobachtet.

Schlussfolgerungen: Die Erfahrungen der Nutzer und/oder die Eigenschaften des Geräts beeinflussen wahrscheinlich die Nikotinabgabe und andere Wirkungen der EC. Eine systematische Beeinflussung dieser und anderer Variablen könnte die Bedingungen aufklären, die zu den beabsichtigten Wirkungen führen.

https://doi.org/10.1093/ntr/ntr316

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/22311962/

Vansickel AR, Eissenberg T. Electronic cigarettes: effective nicotine delivery after acute administration. Nicotine Tob Res. 2013;15(1):267-270. doi:10.1093/ntr/ntr316

Karl Fagerström, gibt mit einem Kommentar im Journal Nicotin and Tobacco Research die Umbenennung seines Fagerström-Tests für Nikotinabhängigkeit in Fagerström-Test für Zigaretten-Abhängigkeit bekannt. Die Umbenennung wird damit begründet, dass Nikotin zwar ein wichtiger Bestandteil des Tabakrauchs ist, aber wahrscheinlich nicht die einzige Substanz, die an der Entwicklung der Zigaretten-Abhängigkeit beteiligt ist.

https://doi.org/10.1093/ntr/ntr137

Fagerström K. Determinants of tobacco use and renaming the FTND to the Fagerstrom Test for Cigarette Dependence. Nicotine Tob Res. 2012;14(1):75-78. doi:10.1093/ntr/ntr137

In einer Studie wurde untersucht, welche kurzfristigen Auswirkungen die Nutzung einer E-Zigarette auf das Verlangen nach Rauchen, Entzugssymptome, Verträglichkeit, Pharmakokinetik und Nebenwirkungen hat. Teilnehmer waren 40 erwachsene Raucher, die mindestens 10 Zigaretten pro Tag rauchten. Die Studie ergab, dass die Verwendung einer E-Zigarette mit 16 mg Nikotin das Verlangen zu rauchen im Vergleich zu einer E-Zigarette ohne Nikotin reduzierte und besser verträglich war als das Nikotininhalationsgerät. Die E-Zigarette hatte einen ähnlichen Pharmakokinetik-Verlauf wie das Nikotininhalationsgerät und weniger unangenehme Nebenwirkungen als Zigaretten. Weitere Studien sind notwendig, um die langfristige Sicherheit und Wirksamkeit als Rauchentwöhnungshilfe zu bewerten.


Zusammenfassung

Zielsetzungen: Messung der kurzfristigen Auswirkungen einer elektronischen Nikotinabgabevorrichtung ("E-Zigarette", ENDD) auf das Rauchverlangen, die Entzugserscheinungen, die Akzeptanz, die pharmakokinetischen Eigenschaften und die unerwünschten Wirkungen.

Aufbau: Einfachblinde, randomisierte Cross-over-Studie mit wiederholten Messungen mit der Ruyan V8 ENDD.

Schauplatz: Universitäres Forschungszentrum in Auckland, Neuseeland.

Teilnehmer: 40 erwachsene abhängige Raucher, die 10 oder mehr Zigaretten pro Tag rauchen.

Interventionen: Die Teilnehmer wurden nach dem Zufallsprinzip ausgewählt, ob sie an jedem der vier Studientage im Abstand von drei Tagen ENDDs mit 16 mg Nikotin oder 0-mg-Kapseln, einen Nicorette-Nikotininhalator oder ihre übliche Zigarette verwenden wollten, wobei sie vor der Verwendung der einzelnen Produkte über Nacht rauchfrei sein mussten.

Wichtigste Ergebnismessungen: Das primäre Ergebnis war die Veränderung des Rauchverlangens, gemessen als "Fläche unter der Kurve" auf einer 11-stufigen visuellen Analogskala vor und in Intervallen von 1 Stunde nach der Einnahme. Zu den sekundären Ergebnissen gehörten Entzugserscheinungen, Akzeptanz und unerwünschte Ereignisse. Bei neun Teilnehmern wurden auch die Nikotinwerte im Serum gemessen.

Ergebnisse: Über einen Zeitraum von 60 Minuten verzeichneten die Teilnehmer, die 16 mg ENDD einnahmen, ein um 0,82 Einheiten geringeres Rauchverlangen als die Teilnehmer, die ein Placebo-ENDD einnahmen (p=0,006). Es wurde kein Unterschied im Rauchverlangen zwischen 16 mg ENDD und Inhalator festgestellt. ENDDs waren angenehmer in der Anwendung als Inhalatoren (p=0,016) und verursachten weniger Reizungen in Mund und Rachen (p<0,001). Im Durchschnitt stieg das Serumnikotin mit dem ENDD in 19,6 Minuten auf einen Spitzenwert von 1,3 mg/ml, mit dem Inhalator in 32 Minuten auf 2,1 ng/ml und mit Zigaretten in 14,3 Minuten auf 13,4 ng/ml.

Schlussfolgerungen: Der 16 mg Ruyan V8 ENDD linderte das Rauchverlangen nach nächtlicher Abstinenz, war gut verträglich und hatte ein pharmakokinetisches Profil, das eher dem des Nicorette-Inhalators als dem einer Tabakzigarette ähnelte. Die längerfristige Sicherheit des ENDD, sein Potenzial zur Langzeitanwendung und seine Wirksamkeit als Entwöhnungshilfe müssen noch bewertet werden.

https://doi.org/10.1136/tc.2009.031567

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/20378585/

Bullen C, McRobbie H, Thornley S, Glover M, Lin R, Laugesen M. Effect of an electronic nicotine delivery device (e cigarette) on desire to smoke and withdrawal, user preferences and nicotine delivery: randomised cross-over trial. Tob Control. 2010;19(2):98-103. doi:10.1136/tc.2009.031567

Die bei der Verbrennung von Tabak entstehenden Substanzen sind verantwortlich für die süchtig machenden Eigenschaften von Zigaretten

Obwohl Nikotin im Allgemeinen als die Hauptverbindung gilt, die für die süchtig machenden Eigenschaften des Tabaks verantwortlich ist, deuten experimentelle Daten darauf hin, dass Nikotin nicht alle Merkmale anderer missbräuchlicher Substanzen aufweist. Wir haben kürzlich gezeigt, dass eine Vorbehandlung mit gemischten irreversiblen Monoaminoxidase-Inhibitoren (MAOIs) wie Tranylcypromin bei Mäusen eine lokomotorische Reaktion auf Nikotin auslöst und bei Ratten die Aufrechterhaltung der Verhaltenssensibilisierung auf Nikotin ermöglicht. Darüber hinaus haben wir durch Mikrodialyse bei Mäusen gezeigt, dass die Verhaltenssensibilisierung, die durch Verbindungen aus den Hauptgruppen von Drogenmissbrauch wie Amphetamin, Kokain, Morphin oder Alkohol ausgelöst wird, durch eine Sensibilisierung der noradrenergen und serotonergen Neuronen bedingt ist. Hier wurde diese neurochemische Sensibilisierung nach der Einnahme von Nikotin, Tranylcypromin oder einer Mischung aus beiden Substanzen getestet. Die Daten deuten darauf hin, dass eine wiederholte Behandlung mit einer Mischung aus Nikotin und Tranylcypromin sowohl eine Verhaltenssensibilisierung als auch eine Sensibilisierung der noradrenergen und serotonergen Neuronen hervorruft, während weder wiederholtes Nikotin noch wiederholtes Tranylcypromin allein irgendeine Wirkung haben. Die Entwicklung neurochemischer und verhaltensbezogener Sensibilisierungen wird durch Prazosin und SR46349B [(1Z,2E)-1-(2-Fluor-phenyl)-3-(4-hydroxyphenyl)-prop-2-en-one-O-(2-dimethylamino-ethyl)-oxim hemifumarat] blockiert, zwei Antagonisten von α1b-adrenergen bzw. 5-HT2A-Rezeptoren, nicht aber von SCH23390 [R(+)-7-Chlor-8-hydroxy-3-methyl-1-phenyl-2,3,4,5-tetrahydro-1H-3-benzazepinhydrochlorid], einem D1-Rezeptor-Antagonisten. Schließlich fanden wir heraus, dass eine Vorbehandlung mit WAY 100635 [N-[2-[4-(2-Methoxyphenyl)-1-piperazinyl]ethyl]-N-(2-pyridinyl)cyclohexancarboxamid Trihydrochlorid], einem 5-HT1A-Rezeptor-Antagonisten, ebenfalls eine verhaltensmäßige und neurochemische Sensibilisierung auf wiederholte Nikotineinnahme hervorrufen kann. Ergänzende Experimente mit 8-OHDPAT (8-Hydroxy-Dipropylamino-Tetralin), einem 5-HT1A-Rezeptor-Agonisten, und die Analyse der Expression von 5-HT1A-Rezeptoren im dorsalen Raphe-Kern nach einer Tranylcypromin-Injektion deuten darauf hin, dass die im Tabak enthaltenen MAOIs die 5-HT1A-Autorezeptoren desensibilisieren und so die starken süchtig machenden Eigenschaften des Tabaks auslösen.

https://doi.org/10.1523/jneurosci.3315-08.2009

Lanteri C, Hernández Vallejo SJ, Salomon L, et al. Inhibition of monoamine oxidases desensitizes 5-HT1A autoreceptors and allows nicotine to induce a neurochemical and behavioral sensitization. J Neurosci. 2009;29(4):987-997. doi:10.1523/JNEUROSCI.3315-08.2009

Eine Möglichkeit, um das Risiko von Tabakrauchern an Lungenkrebs und Bronchitis zu reduzieren, ist, den Teergehalt in Zigaretten zu senken, ohne den Nikotingehalt zu stark zu reduzieren. Eine Untersuchung hat gezeigt, dass ein niedriger Teergehalt, aber ein mittlerer Nikotingehalt, für die meisten Raucher akzeptabel wäre. Es ist daher sinnvoll, den Fokus darauf zu legen, wie man den Teergehalt reduzieren kann, um die schädlichen Auswirkungen des Rauchens zu verringern. Die Studie zeigt auch, dass eine Änderung der Marke zu Zigaretten mit einem niedrigeren Teergehalt, aber gleichem Nikotingehalt, das Risiko reduzieren kann, ohne auf Nikotin zu verzichten.

Prof. Michael Russell untersuchte schon früh die Rolle des Nikotins bei der Zigarettenabhängigkeit und entwickelte Therapien zur Raucherentwöhnung. Er wird häufig mit dem Satz "people smoke for the nicotine but die from the tars" ("Die Menschen rauchen wegen des Nikotins, sterben aber am Teer") zitiert. Das Zitat stammt aus dieser Studie aus dem Jahr 1976.


Die Menschen rauchen wegen des Nikotins, sterben aber am Teer

Russell, British Medical Journal 1976

Zusammenfassung

Die Logik, von Menschen, die das Rauchen nicht aufgeben können, zu erwarten, dass sie auf Zigaretten umsteigen, die kaum Nikotin enthalten, ist fragwürdig. Der Teer- und Nikotingehalt der heute in Großbritannien erhältlichen Zigaretten korreliert mit 0-93, und eine weitere Senkung des Teergehalts wird durch die mangelnde Bereitschaft der Raucher begrenzt, eine ähnliche Reduzierung des Nikotingehalts zu tolerieren. Ein neuer Ansatz bestünde darin, den Teergehalt von Zigaretten von derzeit durchschnittlich 18 mg auf etwa 6 mg zu senken, den Nikotingehalt jedoch bei etwa 1-0 bis 1-2 mg zu halten, was für die meisten Raucher akzeptabel wäre. Dieser Ansatz setzt voraus, dass nicht nur der absolute Gehalt, sondern auch das Teer-Nikotin-Verhältnis in den Vordergrund gestellt wird. Diese Verhältnisse liegen bei den heute in Großbritannien erhältlichen Marken im Durchschnitt bei 14-2 und reichen von 9-6 bis 20-8. Sie bieten einen zusätzlichen Anhaltspunkt für den Vergleich der relativen Schädlichkeit der verschiedenen Marken. So rauchen beispielsweise 35 % der britischen Zigarettenraucher entweder Embassy Filter oder Players No 6 Filter; wenn sie auf John Player Carlton King Size umsteigen würden, könnten sie ihre Teeraufnahme um mehr als 20 % reduzieren, ohne Nikotinentzug erleiden zu müssen.

https://doi.org/10.1136/bmj.1.6023.1430

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/953530/

Russell MA. Low-tar medium-nicotine cigarettes: a new approach to safer smoking. Br Med J. 1976;1(6023):1430-1433. doi:10.1136/bmj.1.6023.1430